Tipps zur Vermeidung von Bienen- und Wespenstichen
Wer schon einmal von einer Biene oder Wespe gestochen wurde, weiß, dass es gute Gründe gibt, sich vor diesen Insekten zu schützen. Aber wie kann man das tun, ohne auf Outdoor-Spaß wie Grillen, Picknicken und Campingausflüge zu verzichten? Das erklärt ein Notfallmediziner.
„Stechende Insekten sind Teil des Ökosystems – man kann sie nicht wirklich verschwinden lassen“, erklärt der Notfallmediziner Dr. Baruch Fertel in einem aktuellen Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA). „Aber Sie können Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass Sie sie nicht anziehen.“
Vor Stichen schützen
Möglichkeiten, sich vor Insektenstichen zu schützen, sind:
Kein Essen rumstehen lassen
Vor allem das Essen lockt Bienen und Wespen in Ihren Garten. Und sie suchen nicht nur den Nachtisch, sie fressen auch Proteine wie in Käse oder Fleisch. Um die Tierchen fernzuhalten:
- sollten Lebensmittel im Freien abgedeckt werden,
- alles schmutzige Geschirr gereinigt werden,
- das übriggebliebene Essen gleich nach der Mahlzeit weggeräumt werden.
Vermeiden Sie es, wie eine Blume zu riechen
Blumig oder fruchtig duftende Produkte wie Lotionen, Parfums und Haarpflege locken Insekten an, die auf der Suche nach dem nächsten Nektar sind.
Schützende Kleidung wählen
Ihre Kleidung ist Ihre letzte Verteidigungslinie gegen stechende Insekten. Tragen Sie lange Ärmel, Hosen und geschlossene Schuhe, damit keine Insekten auf Ihrer Haut landen, empfiehlt der Mediziner.
Helle Farben können auch bei Bienen und Wespen für Aufsehen sorgen. Rot ist sicher, da Bienen die Farbe nicht sehen. Aber Bienen erkennen den Rest der Regenbogenfarben und fühlen sich besonders von Lila, Violett und Blau angezogen.
Wasser versprühen
Auch das Versprühen von Wasser ist ein wirksames Hausmittel gegen Wespen. Wie der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) erklärt, wird dafür lediglich eine gut ausgespülte, mit Wasser gefüllte Sprühflasche benötigt, mit der man bei Kontakt mit Wespen ein paar Sprühstöße auf das Insekt abgibt. Das Tier denkt, es finge an zu regnen und wird zurück in ihr Nest flüchten.
Keine Panik bei Bienen und Wespen
Mit den Armen zu winken und einen großen Krawall zu verursachen, wird nicht helfen, sagt Dr. Fertel. Und die Aufregung könnte das Risiko erhöhen, gestochen zu werden. Halten Sie stattdessen still und warten, bis das Insekt verschwindet.
Bei Bedarf einen Adrenalin-Autoinjektor dabei haben
Und wenn Sie eine schwere Insektenstichallergie haben, sollten Sie immer einen verschriebenen Epinephrin-Autoinjektor bei sich haben, rät der Notfallmediziner, insbesondere im Freien.
Insektenstiche behandeln
Manchmal kann man auch dann gestochen werden, wenn man alles richtig macht. Dann können folgende Tipps helfen:
Entfernen Sie den Stachel schnell (wenn einer in Ihrer Haut zurückbleibt). Dies verhindert, dass das verbleibende Toxin injiziert wird.
Ein Beutel oder ein Tuch mit Eis auf der Einstichstelle hilft Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.
Wenn Sie an Armen oder Beinen gestochen wurden, lagern Sie diese hoch, um Schwellungen zu reduzieren.
Auch Hausmittel gegen Wespenstiche wie Zwiebeln bringen Linderung.
Bei starker Schwellung oder intensivem Juckreiz kann ein Antihistaminikum helfen.
Rötungen und Schwellungen an der Stichstelle sind eine normale Reaktion und klingen mit der Zeit, in der Regel in ein bis zwei Tagen, ab, sagt Dr. Fertel.
Wann ärztliche Hilfe benötigt wird
Bei manchen Menschen kann ein Stich eine Anaphylaxie (allergischer Schock) verursachen, eine schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktion im ganzen Körper. Laut dem Arzt können alle Menschen eine Anaphylaxie bekommen, aber diejenigen mit Allergien und Asthma haben ein höheres Risiko.
Wenn Sie oder jemand in der Nähe Symptome einer Anaphylaxie zeigt, gehen Sie zu einer Ärztin oder einem Arzt oder rufen Sie die Notrufnummer an. Es handelt sich um einen Notfall. Diese Symptome als Reaktion auf einen Insektenstich können darauf hindeuten:
- Nesselsucht oder Hautausschlag
- Engegefühl in der Brust
- Schluckbeschwerden
- Keuchen oder Atembeschwerden
- Magenkrämpfe, Erbrechen oder Durchfall
- Ohnmacht
Für die meisten Menschen ist ein Insektenstich jedoch ungefährlich und verursacht nur kurz Beschwerden. Wenn Sie im Freien einige einfache Richtlinien befolgen, können Sie Bienen- und Wespenstiche normalerweise verhindern. Und wenn Sie bei Ihrer nächsten Terrassenparty auf Nummer sicher gehen möchten, stellen Sie das Buffet drinnen auf. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Simple Steps to Prevent (and Treat) Bee and Wasp Stings, (Abruf: 05.09.2021), Cleveland Clinic
- Landesbund für Vogelschutz in Bayern: Praktische Tipps bei Wespenbesuch, (Abruf: 05.09.2021), Landesbund für Vogelschutz in Bayern
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.