Asymptomatische Bradykardie erhöht nicht Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen
Menschen mit einer langsamen Herzfrequenz haben ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen. Das vermuteten Mediziner zumindest. Jetzt hat aber eine aktuelle Studie ergeben, dass Betroffene kein erhöhte Wahrscheinlichkeit aufweisen, eine Herzerkrankung zu entwickeln.
Wenn Betroffene an einer asymptomatischen Bradykardie leiden, haben sie eine sehr langsame Herzfrequenz. Diese Erkrankung bedeutet aber nicht, dass Menschen mit einer asymptomatischen Bradykardie zusätzlich auch automatisch Probleme durch Herzerkrankungen entwickeln müssen. Zu diesem Ergebnis kamen jetzt Wissenschaftler in ihrer Untersuchung. Die aktuelle Studie veröffentlichten die Forscher in der Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“.
Langsamer Herzschlag erhöht nicht das Risiko für die Entwicklung von Herzerkrankungen
Wenn Sie eine langsame Herzfrequenz haben, könnten sie unter einer asymptomatischen Bradykardie leiden. Bei diesem Zustand, schlägt das Herz mit einer Frequenz von weniger als 50 Schlägen pro Minute. Bei einer gesunden erwachsenen Person liegt der Herzschlag im Ruhezustand zwischen 60 bis 100 Schlägen pro Minute, erklärten die Mediziner. Forscher vom „Wake Forest Baptist Medical Center“ gelangten jetzt zu der Erkenntnis, dass ein langsamer Herzschlag nicht das Risiko der Entwicklung von Herzerkrankungen erhöht. Somit müssen sich Betroffene nicht mehr um die Gesundheit ihres Herzens sorgen, als Menschen mit einer normalen Herzfrequenz. Die Gefahr der Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen, ist für Patienten mit asymptomatischen Bradykardie nicht erhöht, sagten die Wissenschaftler.
Studie mit 6.700 Probanden lief über zehn Jahre und brachte neue Ergebnisse
Wenn das Herz möglicherweise nicht genug Blut durch den Körper pumpt, kann diese langsame Herzfrequenz zu Benommenheit, Atemnot, Ohnmacht oder Schmerzen in der Brust führen. “Für eine große Mehrheit der Menschen mit einer niedrigen Herzfrequenz, ist durch einen langsamen Puls das Risiko von Herzerkrankungen nicht erhöht”, sagte Dr. Ajay Dharod, einer der Autoren der Studie.
Unsere Ergebnisse sollten beruhigend für Personen sein, bei denen asymptomatischer Bradykardie diagnostiziert wurde, fügte der Mediziner hinzu. Die Forscher befasste sich mit Daten von mehr als 6.700 Freiwilligen. Sie waren im Alter zwischen 45 und 84 Jahren und lebten in den Vereinigten Staaten. Keine der Testpersonen litt an Herzkrankheiten als die Studie begann. Die Gesundheit der Probanden wurde mehr als 10 Jahren von den Medizinern beobachtet.
Herzfrequenz-modifizierende Medikamente problematisch bei Bradykardie
Menschen mit einer Herzfrequenz von weniger als 50, die sonst keine Anzeichen von Herzbeschwerden aufweisen, haben kein höheres Risiko Herzerkrankungen zu entwickeln, als diejenigen mit einer normalen Herzfrequenz, sagten die amerikanischen Forscher. Aber Menschen mit einer niedrigen Herzfrequenz, die Herzfrequenz-modifizierende Medikamente, wie beispielsweise Betablocker und Kalziumantagonisten einnehmen, hätten ein erhöhtes Risiko an ihrer Erkrankung zu versterben, erläuterten die Wissenschaftler in ihrer aktuellen Studie. Jedoch wurde die Untersuchung nicht dafür ausgelegt, um einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen diesen Faktoren zu finden. Es konnte aber klar festgestellt werden, dass es eine Verbindung gibt.
Bradykardie kann problematisch bei Menschen werden, die Medikamente zur Verlangsamung der Herzfrequenz einnehmen, erklärte Dr. Dharod. Weitere Forschung sei aber notwendig, um festzustellen, ob diese Assoziation kausal mit der Herzfrequenz oder mit der Verwendung bestimmter Medikamente verbunden ist. (as)
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