Studie zeigt krebshemmende Wirkung von Uvangoletin
Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen gegen Krebs stoßen Forschende immer wieder auf pflanzliche Substanzen mit überraschenden krebshemmenden Eigenschaften. So hat sich in einer aktuellen Studie gezeigt, dass aus der in Südostasien verbreiteten Pflanze Sarcandra glabra extrahiertes Uvangoletin effektiv gegen Leberkrebszellen wirkt.
Uvangoletin wird aus Sarcandra glabra gewonnen, einer seit langem in der traditionellen chinesischen Medizin genutzten Heilpflanze. Die aktuellen Studie eines Forschungsteam der Sichuan University und des West China Hospital in Chengdu (China) hat nun gezeigt, dass Uvangoletin möglicherweise auch gegen Krebs eingesetzt werden kann. Die entsprechenden Studienergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Phytomedicine“ veröffentlicht.
Anti-Krebs-Wirkung von Uvangoletin untersucht
Frühere Forschungsarbeiten hatten bereits Hinweise darauf ergeben, dass Uvangoletin den Tod von Leukämiezellen auslösen kann, berichtet das chinesische Forschungsteam. Die Wirkung von Uvangoletin auf das hepatozelluläre Karzinom (Leberzellkrebs) haben die Forschenden jetzt in ihrer neuen Studie untersucht.
„Wir haben die Anti-Krebs-Aktivitäten von Uvangoletin sowohl in vitro als auch in vivo gemessen“, erläutern die Forschenden. In ihren Untersuchungen bestimmten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem die Auswirkungen von Uvangoletin auf die Apoptose (programmierte Zelltod), die Autophagie (Zellprozess zum Abbau bzw. zur Verwertung eigener Bestandteile) sowie die Migration und Invasion von Krebszellen. Die in vivo Untersuchung erfolgte dabei an Mäusen mit hepatozellulären Karzinom.
„Die Apoptose wurde mit der Durchflusszytometrie-Methode bewertet. Die Autophagie wurde mit einem Immunfluoreszenztest untersucht. Die Fähigkeit zur Zellmigration und -invasion wurde mit Hilfe eines Wundheilungstests und eines cultrex® 96 Well Zellmigrations-/Invasionstests überprüft“, erläutert das Team. Des Weiteren sei seine Untersuchung des Expressionsniveaus relevanter Proteine und Signalwege erfolgt.
Proliferation der Krebszellen gehemmt
Die Ergebnisse zeigen, dass Uvangoletin die Proliferation der Krebszellen des hepatozellulären Karzinoms in vitro und in vivo hemmen konnte, berichten die Forschenden. Uvangoletin habe die Apoptose der Krebszellen induziert, deren Migration und Invasion gehemmt und die Autophagie in den Krebszellen gefördert, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass Uvangoletin bei Leberzellkrebs den „apoptotischen und autophagischen Zelltod induzieren und die Zellproliferation und Metastasierung hemmen kann.“ Dies macht den pflanzlichen Wirkstoff zu einem attraktiven Kandidaten für einen möglichen Einsatz in der Krebstherapie, allerdings müssen die Forschungsergebnisse zunächst noch in klinischen Studien am Menschen überprüft werden. (fp)
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Autoren- und Quelleninformationen
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- Junyi Shen, Xinrui Zhu, Zhenru Wu, Yujun Shi, Tianfu Wen: Uvangoletin, extracted from Sarcandra glabra, exerts anticancer activity by inducing autophagy and apoptosis and inhibiting invasion and migration on hepatocellular carcinoma cells; in: Phytomedicine (veröffentlicht 04.10.2021), sciencedirect.com
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