Ernährung: Orangensaft gegen Entzündungen und oxidativen Stress

Auswirkungen des Konsums von reinem Orangensaft

Orangensaft aus 100 Prozent Frucht scheint das Potenzial zu haben, Entzündungen und oxidativen Stress bei erwachsenen Menschen zu bekämpfen. Dies könnte chronische Entzündungen verhindern, welche eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten einiger schwerer Krankheiten, einschließlich Herzerkrankungen und Diabetes, spielen.

In einer Studie unter Beteiligung von Forschenden der Think Healthy Group, der Tufts University und der George Mason University wurde festgestellt, dass der Konsum von 100 prozentigem Orangensaft sowohl bei gesunden, als auch bei Hochrisiko-Erwachsenen Interleukin 6 (einen bekannten Entzündungsmarker) deutlich reduziert. Die entsprechenden Studienergebnisse wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Advances in Nutrition“ veröffentlicht.

Weitere Entzündungs- und Stressmarker reduziert

Neben den oben genannten Auswirkungen wurden durch den Orangensaft zusätzlich zwei weitere Entzündungs- und oxidative Stressmarker gesenkt, allerdings erreichten die Ergebnisse nach Aussage der Forschenden nicht ganz statistische Signifikanz.

Die Ergebnisse der neuen Forschungsarbeit stimmen mit einer zuvor veröffentlichten Untersuchung überein, in der über die positiven Auswirkungen von Hesperidin, der wichtigsten bioaktiven Verbindung in Orangen und 100 prozentigem Orangensaft, auf die Verringerung einiger Entzündungsmarker und oxidativen Stresses berichtet wurde, so das Team.

Studien wie diese seien notwendig, um Lücken in der vorhandenen Evidenz zu identifizieren, damit künftige Forschungen gezielt darauf ausgerichtet werden können, genau diese Lücken zu schließen, berichten die Fachleute weiter. Bereits Ende des Jahres soll nun eine größere klinische Studie zu dem Nutzen des Konsums von 100-prozentigem Orangensaft beginnen.

Gesunde Inhaltsstoffe von Orangensaft

„Wir wissen, dass 100-prozentiger Orangensaft eine Reihe von Nährstoffen wie Vitamin C sowie nützliche bioaktive Verbindungen enthält, die das Potenzial haben, Entzündungen und oxidativen Stress zu verringern”, erläutert Gail Rampersaud vom dem an der Finanzierung der Studie beteiligten Florida Department of Citrus in einer Pressemitteilung.

„Diese Untersuchung zeigt uns, dass einige Studien einen Nutzen von 100-prozentigem Orangensaft feststellen, aber wir brauchen mehr Daten und große, gut konzipierte Studien, um definitivere Schlussfolgerungen zu ziehen“, fügt die Ernährungsberaterin hinzu.

Die aktuellen Analyse von veröffentlichten Untersuchungen bestand aus drei Teilen: einer qualitativen Übersichtsarbeit über 21 Studien mit insgesamt 307 gesunden Erwachsenen und 327 Erwachsenen mit Krankheitsrisiko; einer systematischen Übersichtsarbeit über eine Untergruppe von 16 Studien, in denen die sechs am häufigsten berichteten Biomarker für Entzündungen und oxidativen Stress im Körper gemessen wurden; und zehn Studien, welche genügend Daten für eine Meta-Analyse lieferten. Zusätzlich wurden auch die Gesamtqualität und mögliche Verzerrungen in den Studien untersucht, so das Team.

Die breit angelegte Untersuchung und die systematischen Übersichten ergaben, dass 100-prozentiger Orangensaft im Allgemeinen entweder positive oder keine nachteiligen Auswirkungen auf oxidativen Stress oder Entzündungen hatte. Die Forschenden weisen alledings darauf hin, dass die Studien eine relativ kleine Anzahl von Teilnehmenden umfassten, eine geringe Beweiskraft aufwiesen und ein gewisses Risiko für Verzerrungen hatten, weshalb die Gesamtergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden sollten. (as)

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