Statistik: Häufigste Todesursache hierzulande
Viele Menschen denken, dass während der Corona-Pandemie COVID-19 die häufigste Todesursache ist. Doch einen neue Statistik zeigt, dass die meisten Todesfälle in Deutschland auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen sind.
Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt 985.572 Menschen verstorben. Die Zahl der Todesfälle ist damit um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Anstieg ist auch auf die Sterbefälle durch COVID-19 zurückzuführen. Die Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes zeigt auch, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit rund 338.000 Gestorbenen im vergangenen Jahr erneut die häufigste Todesursache hierzulande war, berichtet die Deutsche Herzstiftung.
Hohe Sterblichkeit durch Herzkrankheiten
„Angesichts der anhaltend hohen Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit durch Herzkrankheiten in Deutschland bedarf es dringend einer nationalen Strategie für eine bessere medizinische Versorgung und mehr innovative Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, meint Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
Die Stiftung hat sich mit den wichtigsten zehn herzmedizinischen Fachgesellschaften, Krankenkassen, Verbänden und Patientenorganisationen im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Aktionsbündnis BEHERZT HANDELN zusammengeschlossen hat.
Dieses Bündnis macht sich für eine bessere medizinische Versorgung von Millionen Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland und für mehr Investitionen in die kardiovaskuläre Forschung stark.
Corona-Pandemie hat Situation verschärft
„Ein Blick auf die Zahlen der Todesursachenstatistik untermauert die Dringlichkeit für eine Nationale Herz-Kreislauf-Strategie. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir daher einen Aktionsplan, der den Ausbau innovativer Forschung und die medizinische Versorgung insbesondere im Bereich der Prävention im Sinne der Patientinnen und Patienten voranbringt“, sagt die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten und Initiatorin des Aktionsbündnisses, Prof. Dr. med. Claudia Schmidtke.
„Ein großes Potential hat zum Beispiel die personalisierte Präventionsmedizin, die es zukünftig mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) auf Basis einer individuellen Risikoeinschätzung ermöglichen könnte, jedem Menschen eine ganz persönliche Empfehlung für eine optimale Lebensweise zu geben.“
Allein am plötzlichen Herztod, dem in den meisten Fällen eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit (KHK) zugrunde liegt, versterben pro Jahr etwa 65.000 Menschen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Volkskrankheiten, die – meist chronisch, weil nur selten heilbar – oft mit erheblichen körperlichen und psychischen Belastungen oder gar Pflegebedürftigkeit einhergehen.
Die Corona-Pandemie hat die Situation für diese Personengruppe, deren Erkrankung mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einhergeht, zusätzlich verschärft. Herzkrankheiten sind zugleich verantwortlich für die meisten Krankenhauseinweisungen in unserem Land bei jährlich mehr als 1,7 Millionen vollstationären Krankenhausaufnahmen.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK), Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) und die Deutsche Herzstiftung haben vor kurzem ein gemeinsames Positionspapier zur Nationalen Herz-Kreislauf-Strategie veröffentlicht. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Herzstiftung: Herz-Kreislauf-Erkrankungen erneut häufigste Todesursache in Deutschland, (Abruf: 10.11.2021), Deutsche Herzstiftung
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung: Eine nationale Herz-Kreislauf-Strategie für eine bessere Versorgung von Patient*innen und innovative Forschung in Deutschland (NHKS), (Abruf: 10.11.2021), Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.