Corona-Infektionsschutz: So können die Schulen offen bleiben
Es wird damit gerechnet, dass die Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wegen der Omikron-Variante schon bald wieder in die Höhe schießen werden. Befürchtet wird, dass dies erneut zu erheblichen Einschränkungen führen und unter anderem die Schulen geschlossen werden könnten. Fachleute berichten nun über Maßnahmen, die helfen, den Präsenzunterricht auch bei hohen Corona-Inzidenzen aufrecht zu erhalten.
Wegen der vielfältigen und erheblichen Konsequenzen für die gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen besteht breiter politischer Konsens, Präsenzunterricht an Schulen auch in der gegenwärtigen Corona-Pandemie möglichst aufrechtzuerhalten. Wie das gelingen kann, berichtet die Max-Planck-Gesellschaft in einer aktuellen Mitteilung.
Wirksamer Infektionsschutz im Klassenzimmer
Die meisten Politikerinnen und Politiker sind sich mit den Fachleuten einig, dass Schulen nicht wieder geschlossen werden sollen. Um dies trotz weiterhin hoher Inzidenzen und vieler COVID-19-Erkrankungen in der vierten Coronawelle zu gewährleisten, haben Forscherinnen und Forscher, unter anderem von den Max-Planck-Instituten für Chemie und für Dynamik und Selbstorganisation, einen Maßnahmenkatalog zur Lufthygiene zusammengestellt, mit dem ein wirksamer Infektionsschutz auch im Klassenzimmer erreicht werden kann.
Weiterhin Mund-Nasen-Bedeckung tragen
Wie es in der Mitteilung heißt, kann keine technische Lüftungsmaßnahme das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ersetzen. Dabei stellt ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz den Mindeststandard dar, besonders wirksam sind jedoch FFP2- oder KN95-Masken.
Dies ist eine zentrale Aussage der Stellungnahme, die Heinz-Joern Moriske vom Umweltbundesamt koordiniert hat und an der Expertinnen und Experten aus der Medizin, der Aerosolforschung, der Physik, der Lufthygiene sowie der Lüftungs- und Gebäudetechnik mitgewirkt haben.
„Aktuelle Studien zeigen, dass das Tragen von Masken und regelmäßiges Testen die Infektionsrisiken am stärksten senken können“, erklärt Eberhard Bodenschatz, Direktor des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.
Räume regelmäßig lüften
Andere Maßnahmen sollen die Anwendung von Masken sowie Tests ergänzen. Vor allem durch regelmäßiges Lüften, begleitet von CO2-Messungen, um den Luftaustausch zu kontrollieren, werden laut den Fachleuten potenziell infektiöse Atemluftaerosole aus Innenräumen wirksam abtransportiert.
Außerdem könnten Abluftventilatoren, die kurzfristig und mit geringem Aufwand nachrüstbar sind, sehr effektiv zum Infektionsschutz beitragen. „Intensives Lüften unterstützt durch Abluftventilatoren und CO2-Sensoren kann eine weitere Reduktion der Infektionsrisiken bewirken“, erläutert Ulrich Pöschl, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz.
Mobile Luftreiniger sollten dagegen lediglich bei besonderem Bedarf als zusätzliche Maßnahme eingesetzt werden, weil sie die Raumluft nicht erneuern. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Max-Planck-Gesellschaft: Damit die Schulen offen bleiben können, (Abruf: 20.12.2021), Max-Planck-Gesellschaft
- Max-Planck-Gesellschaft: Aktuelle Empfehlungen für die lufthygienische Infektionsprophylaxe in Schulen während der COVID-19-Pandemie, (Abruf: 20.12.2021), Max-Planck-Gesellschaft
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.