Wie Fettleibigkeit und Diabetes den Nieren schaden
Wenn Menschen fettleibig sind und gleichzeitig unter Typ-2-Diabetes leiden, kann dies die Nierenfunktion erheblich beeinträchtigen, wobei Frauen besonders stark betroffen sind. Das Leben kann in einem solchen Fall oft nur durch eine Nierentransplantation gerettet werden. Dies zeigt, wie wichtig eine gesundes Körpergewicht ist, besonders bei Diabetes.
In einer aktuellen Untersuchung unter Beteiligung von Fachleuten der Nanjing University in China wurde festgestellt, dass ein höherer Body-Mass-Index (BMI) kausal mit einem erhöhten Risiko für eine diabetische Nephropathie verbunden ist. Der Anstieg des BMI wirkte sich dabei besonders stark auf Frauen aus.
Die in dem englischsprachigen Fachblatt „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen:
- Fettleibigkeit zusammen mit Typ-2-Diabetes begünstigt Fortschreiten diabetischer Nephropathie.
- Frauen mit einem hohen BMI sind besonders stark gefährdet.
- Bei Diabetes und Fettleibigkeit sind häufigere Untersuchung der Nieren angebracht.
- Eine Gewichtsabnahme kann das Fortschreiten von Nierenerkrankung verlangsamen.
Was ist die diabetische Nephropathie?
Eine sogenannte diabetische Nephropathie bezeichnet die Verschlechterung der Nierenfunktion bei Menschen mit Diabetes. Die diabetische Nephropathie wird durch einen hohen Blutdruck und hohen Blutzucker verursacht, erläutern die Forschenden.
Dialyse und Nierentransplantation retten vor dem Tod
Eine solche chronische Nierenerkrankung ist bei Menschen mit Diabetes sehr verbreitet. Im Endstadium der Erkrankung werden Behandlungsmethoden wie eine Dialyse und Nierentransplantationen benötigt, um betroffene vor dem Tod zu bewahren.
Mehr als 150.000 Studienteilnehmende
In der aktuellen Untersuchung wurden nun die Daten von 158.284 ostasiatischen erwachsenen Personen auf mögliche Zusammenhänge zwischen Fettleibigkeit, Diabetes und Nierenschäden überprüft. Die Daten stammten aus dem BioBank Japan Project.
So zeigte sich, dass ein höherer Body-Mass-Index mit einem erhöhten Risiko für eine diabetische Nierenerkrankung und einer verminderten Nierenfiltrationsrate bei 3.972 Personen mit Typ-2-Diabetes verbunden war.
Die Fachleute berichten weiter, dass der Body-Mass-Index dabei nicht in kausalem Zusammenhang mit erhöhten Proteinwerten im Urin stand. Sie fügen hinzu, dass Frauen mit Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes ein höheres Risiko für eine diabetische Nierenerkrankung aufwiesen, verglichen mit Männern.
Fettleibigkeit begünstigt Nephropathie bei Typ-2-Diabetes
„Unsere Forschung zeigt, wie Fettleibigkeit zum Auftreten und Fortschreiten der diabetischen Nephropathie bei Menschen mit Typ-2-Diabetes beiträgt, insbesondere bei Frauen“, berichtet Studienautor Dr. Zhi-Hong Liu von der Nanjing University in einer Pressemitteilung der Endocrine Society.
Die Studie zeige, wie wichtig es bei Diabetes ist, das eigene Gewicht unter Kontrolle zu halten, so der Experte. Zudem sollten fettleibige Personen mit Diabetes aufgrund ihres erhöhten Risikos ihre Nieren häufiger untersuchen lassen sollten.
Bisher gebe es zwar noch keine Heilung für chronische Nierenerkrankungen. Wenn aber Fettleibigkeit frühzeitig erkannt wird und mögliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden, könnte dies das Fortschreiten bis zum Endstadium der Nierenerkrankung verlangsamen, betont Dr. Liu (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Endocrine Society: Obesity may increase end-stage kidney disease risk in women with type 2 diabetes (veröffentlicht 22.02.2022), Endocrine Society
- Jingru Lu, Xiaoshuang Liu, Song Jiang, Shuyan Kan, Yu An, et al.: Body Mass Index and Risk of Diabetic Nephropathy: A Mendelian Randomization Study; in: Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (veröffentlicht 22.02.2022), Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.