Soziale Netzwerke: Selfies können jede Beziehung zerstören
Menschen, die viele Selfies in den sozialen Netzwerken posten, sind zwar zufriedener mit ihrem Aussehen, haben jedoch häufiger Stress mit ihrem Partner. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie aus den USA. Eine wichtige Rolle spielen dabei Neid und Eifersucht.
Insbesondere junge Menschen sind oft im Internet aktiv
Vor allem Jugendliche verbringen heutzutage einen Großteil ihrer Freizeit im Internet. Es wird gesurft, gechattet und gespielt. Manche können gar nicht genug davon bekommen. Und in der Tat sind auch in Deutschland immer mehr Menschen von Onlinesucht betroffen. Aber selbst diejenigen, die das Netz noch „im normalen Maße“ nutzen, erfahren dadurch mitunter Nachteile. So kann es sich negativ auf einen Partnerschaft auswirken, wenn einer sehr viele Selfies von sich in den sozialen Netzwerken postet. Das zeigte sich in einer Studie in den USA.
Es wird gepostet was das Zeug hält
Selfies sind populär: Nicht erst seit der Erfindung des Selfie-Sticks werden bei Facebook, auf Instagram oder anderen sozialen Netzwerken Selbstportraits ohne Ende gepostet. Egal, ob von sich alleine, zusammen mit Freunden oder dem Partner: Überall posieren Leute und machen Aufnahmen dabei. Allerdings sollten diejenigen, denen ihre Beziehung lieb ist, die Selfie-Aktivitäten besser etwas einschränken. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher in einer Studie der Florida State University.
Selfies können die Beziehung gefährden
Zwar zeigte die Untersuchung, dass Personen, die mehr Selfies auf Instagram posten, mit ihrem Körperbild zufrieden sind, sie gaben jedoch auch an, dadurch mehr Konflikte mit ihrem Partner zu haben. Eine wesentliche Rolle spielen hier Neid und Eifersucht, da der Partner viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und Komplimente anderer bekommt. Die Wissenschaftler um Jessica Ridgway und Russell Clayton nehmen an, dass sich eifersüchtige Partner bedroht fühlen und dazu tendieren, den Account des Partners zu durchforsten und zu kontrollieren. Auf Dauer werde dadurch die Beziehung belastet und nicht selten sind Streit, Betrug oder gar das Beziehungsende die Folge.
Ständige Selbstinszenierung
Die Studie könne zwar nicht mit Sicherheit belegen, dass die Ursache für die Unsicherheit des Partners tatsächlich auf der Social-Media-Präsenz des anderen basiert. Doch einer älteren Untersuchung zufolge werde die ständige Selbstinszenierung via Selfie-Posts vom Partner oft als narzisstischer Charakterzug wahrgenommen werde, weshalb sich dieser nicht voll auf den anderen einlassen könne. Menschen die narzisstische Störungen haben, lieben sich per Definition vor allem selbst. Sie sind nicht nur eitel, sondern suchen auch die Aufmerksamkeit: Dafür sind die sozialen Medien bestens geeignet.
Nicht alle Viel-Poster sind Narzissten
Den Wissenschaftlern zufolge neigten jene Männer, die die Fotos vor Veröffentlichung bearbeiten zu einer gestörten Selbstwahrnehmung, in deren Rahmen das Aussehen eine zentrale Rolle spielt. Allerdings wurde auch hervorgehoben, dass nicht alle Männer, die viele Selfies posten, Psychopathen oder Narzissten wären. Auch deutsche Experten haben vor kurzem auf eine Gefahr für Partnerschaften durch neue Medien hingewiesen. So können laut Psychologen ständige Liebesbotschaften per WhatsApp Beziehungen schaden. Und das auch noch beiderseits: Der Schreibende erwartet häufig eine schnelle Antwort, die nicht rasch genug kommt und der Empfänger ist nicht selten genervt wenn das Telefon immer wieder blinkt. Auch hier kann man es also offenbar übertreiben. (ad)
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