Vorne, hinten oder in der Mitte: Wo wird man auf dem Schiff schneller seekrank?
So manch einem Urlauber ist die lang ersehnte Seereise schon vermiest worden: Bei vielen Schiffsreisenden stellen sich auf hoher See Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen ein. Gerne wird dann darauf verwiesen, dass sich Betroffene in der Mitte des Schiffes aufhalten sollen, weil da die Beschwerden geringer ausfallen. Stimmt das aber wirklich?
Seekrankheit kann die Reise vermiesen
Extremes Unwohlsein, Schwindel, Schweißausbrüche, plötzliche Gesichtsblässe, Übelkeit und Erbrechen: Eine Schiffsreise kann zum reinsten Horrortrip werden, wenn sich auf hoher See die sogenannte „Seekrankheit“ einstellt. Betroffene Passagiere würden dann am liebsten verschwinden; nur wohin? Eventuell kann ja schon eine Ortsveränderung auf dem Schiff etwas bringen. Dem Volksmund zufolge wird man vorne und hinten schneller seekrank als in der Mitte. Ob das aber wirklich stimmt, erklärt ein Experte, der es wirklich wissen muss.
Besser ist die Mitte
Es stimmt generell, dass man vorne und hinten auf dem Schiff schneller seekrank wird als in der Mitte. Das hat damit zu tun, dass die Wellenbewegungen vorne und hinten auf dem Schiff etwas stärker ausfallen als in der Mitte. Wie der Leiter des Hafenärztlichen Dienstes in Hamburg, Martin Dirksen-Fischer, in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa erläuterte, sei der Effekt ähnlich wie bei einer Wippe. Allerdings haben heutzutage viele Schiffe Bewegungsstabilisatoren. Daher haben die Meereswogen normalerweise keinen allzu großen Effekt mehr.
Ernährung spielt eine wichtige Rolle
Darüber hinaus haben auch noch weitere Faktoren Einfluss darauf, ob jemand seekrank wird. Eine wichtige Rolle spielt zum Beispiel die Ernährung. Wie der Experte erklärte, seien Menschen, die sich an Bord gesund ernähren und so insgesamt über eine stabile Grundverfassung verfügen, weniger anfälliger für die Seekrankheit. Andere Fachleute weisen zudem darauf hin, dass man besser auf Alkohol, Zigaretten und Kaffee verzichten sollte, um das Risiko für Seekrankheit zu mindern. Auch Vitamin C und Naturheilkunde haben sich gegen Reiseübelkeit bewährt.
Was man bei Seekrankheit tun kann
Ein Mensch wird seekrank, weil das Gehirn eine andere Mitteilung erhalte als der Körper: Der Passagier sieht etwas anderes, als er fühlt. Wie es in der Meldung heißt, kann es dann schon helfen, den Horizont zu betrachten. Dadurch bringt man die Bewegungen des Schiffes wieder mit den anderen Sinneseindrücken in Einklang. Eine andere Maßnahme, die als erste Hilfe bei Seekrankheit helfen kann, ist sich in Richtung der Schiffsbewegungen zu positionieren, während des Kippens also zum Bug oder Heck beziehungsweise wenn sich das Schiff seitlich neigt zur Back- oder Steuerbordseite. Auch Entspannungstechniken wie Atemübungen, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können hilfreich sein, um den Stresspegel zu senken und die Konzentration auf sich selbst zu richten. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.