Weiterer Zika-Fall in Deutschland: Infektion bei Düsseldorfer Patient bestätigt
Nachdem vor kurzem bekannt gegeben wurde, dass es mehrere Zika-Fälle auch in Deutschland gegeben hat, wurde nun eine weitere Infektion bestätigt. Bei einem Patienten in Düsseldorf wurde das gefährliche Virus nachgewiesen. Es handelt sich um den bislang sechsten Fall der ansteckenden Infektionskrankheit in Deutschland.
WHO hat globalen Notstand ausgerufen
Bereits seit Monaten breitet sich das gefährliche Zika-Virus in mehreren Ländern Mittel- und Südamerikas immer weiter aus. Vereinzelt wurde der Erreger durch Reisende auch in andere Weltgegenden gebracht. Auch hierzulande wurden bereits einige Fälle bekannt. Erst am Montag hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen globalen Gesundheitsnotstand wegen dem Virus ausgerufen. Nun ist in Deutschland eine weitere Zika-Infektion bekannt geworden. Es ist mittlerweile der sechste Fall in der Bundesrepublik.
Weiterer Zika-Fall in Deutschland
Wie die Düsseldorfer Uniklinik laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, hatte sich der Patient nach einem Aufenthalt in Venezuela mit dem von Stechmücken übertragenen Virus angesteckt und war mit typischen Symptomen in das Krankenhaus gekommen. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg hatte die Verdachtsdiagnose der Düsseldorfer Ärzte am Dienstag bestätigt, wie das Institut der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Bisher waren im Zusammenhang mit dem aktuellen Ausbruch in Lateinamerika fünf Fälle von zurückgekehrten Reisenden bekannt, die an dem Virus erkrankt waren. Bei früheren Ausbrüchen hatten ebenfalls fünf Reisende den Erreger nach Deutschland eingeschleppt.
Infektion bei Düsseldorfer Patienten abgeklungen
Das Bernhard-Nocht-Institut ist derzeit das einzige Zika-Referenzlabor in Deutschland. Der Nachweis dieses Erregers gilt laut Experten als schwierig. Den Angaben zufolge war der Mann bereits in der vergangenen Woche in die tropenmedizinische Ambulanz des Leber- und Infektionszentrums gekommen. Der Patient hatte Fieber, Ausschlag und eine Bindehautentzündung. Schon nach wenigen Tagen sei die Infektion vollständig abgeklungen. Das Zika-Virus ist nicht tödlich und führt laut Gesundheitsexperten bei rund 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und manchmal Hautausschlag.
Ungeborene Kinder durch Virus gefährdet
Der Erreger steht jedoch auch im Verdacht, Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen verursachen zu können. Bei dieser Entwicklungsbesonderheit, Mikrozephalie genannt, werden Babys mit einem ungewöhnlich kleinen Kopf geboren, was zu Hirnfehlbildungen führen kann, was meist zu geistiger Behinderung führt. Bislang ist jedoch nicht eindeutig belegt, dass das Virus der Auslöser dafür ist. Mikrozephalie kann auch andere Ursachen haben, wie beispielsweise Röteln während der Schwangerschaft.
Kampf gegen Moskitos
Übertragen wird das Zika-Virus vor allem von der Mückenart Aedes aegypti. In Brasilien, dem Land, das am stärksten betroffen ist, werden sogar schon Soldaten gegen Mücken eingesetzt, um den Erreger möglichst bis zu den Olympischen Spielen im Sommer besiegt zu haben. In Deutschland plant das Bundesgesundheitsministerium eine Meldepflicht für von Stechmücken übertragene Erkrankungen. Den Angaben zufolge soll diese für sogenannte Arboviren, die durch Moskitos, Zecken oder Sandmücken übertragen werden, gelten. (ad)
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