Zahnprobleme ausgelöst durch die Psyche
Die eigene psychische Gesundheit hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleischs. So können Zahnbeschwerden die ersten Anzeichen von vorliegenden psychischen Problemen oder Erkrankungen sein. Die Psychologin Dr. Susan Albers von der Cleveland Clinic in den USA beleuchtet diesen Zusammenhang genauer.
Auswirkungen der Psyche auf die Mundgesundheit
„Die psychische Gesundheit wirkt sich auf die gesamte Gesundheit aus, auch auf die Mundgesundheit oder die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleischs. Zahnärzte sind manchmal die ersten Fachleute, die ein psychisches Problem erkennen und diagnostizieren, und sie überweisen häufig an Berater und Therapeuten“, erläutert die Expertin in einer Pressemitteilung.
Die Gesundheit der Zähne kann beispielsweise Hinweise auf das Stressniveau, vorhandene Ängste, die Stimmung und vorliegende chronische Essprobleme geben, erläutert Dr. Albers.
Zum Beispiel könne eine Abnutzung des Zahnschmelzes durch nächtliches Zähneknirschen oder Zusammenpressen des Kiefers auf Stress oder sogar Angstzuständen hindeuten.
Außerdem leiden Menschen mit Essstörungen oft unter einem hohen Maß an Karies, abgenutztem Zahnschmelz und Problemen mit dem Zahnfleisch, so die Psychologin.
Depressionen beeinflussen die Mundgesundheit
Des Weiteren können Depressionen laut Dr. Albers einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie gesund die Zähne sind. Wenn Menschen unter Depressionen leiden, fehle ihnen meist einfach die Motivation oder Energie, um sich um die Gesundheit der eigenen Zähne zu kümmern.
Außerdem haben Betroffene oft auch ein erhöhtes Schmerzempfinden und vermeiden zahnärztliche Untersuchungen, so die Expertin.
Psychische Probleme als Auslöser berücksichtigen
Die dargelegten Zusammenhänge machen deutlich, dass Zahnschmerzen und ähnliche Probleme im Mundraum tatsächlich die ersten Anzeichen vorliegender psychischer Probleme sein können. Dies sollte daher auch im Rahmen zahnärztlicher Untersuchungen bedacht und gegebenenfalls angesprochen werden.
„Wenn Sie Probleme mit Ihrer Mundhygiene haben, sollten Sie sich fragen, ob es ein psychisches Problem gibt (…) und wenn ja, sollten Sie dies mit Ihrem Therapeuten besprechen, damit Sie und Ihr Zahnarzt sicherstellen können, dass es weder Ihre Stimmung noch Ihre Mundgesundheit beeinträchtigt“, so Dr. Albers. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: The Connection Between Oral Health and Mental Health (veröffentlicht 20.05.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.