Wann wird Sonnenschutzmittel schlecht und welche Folgen drohen?

Worauf beim Einsatz von Sonnenschutzmitteln zu achten ist

Vor der Sonneneinstrahlung im Sommer sollte man sich durch das Auftragen von Sonnencreme schützen. Da stellt sich die Frage, ob die Sonnenschutzmittel vom letzten Jahr noch weiter genutzt werden können? Dem Dermatologen Dr. Alok Vij von der Cleveland Clinic in den USA zufolge ist hier Vorsicht geboten.

Sonnencreme verdirbt schneller bei falscher Lagerung

Laut Dr. Vij ist Sonnencreme sehr wohl in der Lage zu verfallen. Dies geschehe bei falscher Lagerung sogar schneller, als die meisten Menschen es annehmen würden.

Sonnencreme normalerweise etwa drei Jahre haltbar

„Die allgemeine Haltbarkeit von Sonnencreme beträgt etwa drei Jahre, solange sie an einem kühlen, trockenen Ort gelagert wird“, berichtet der Experte in einer Pressemitteilung.

Wird die Sonnencreme allerdings an einem heißen oder feuchten Ort aufbewahrt, können viele der aktiven Inhaltsstoffe, die UV-Strahlen blockieren, schnell abgebaut werden, so der Dermatologe.

Der Experte fügt hinzu, dass Sonnenschutzmittel bei richtiger Anwendung allerdings sowieso recht schnell verbraucht wird. „Realistisch betrachtet sollte eine Flasche nicht länger als ein paar Monate halten, wenn man sie vorschriftsmäßig verwendet“, betont Dr. Vij.

Wenn man sich an die Empfehlung hält, sei es durchaus möglich, dass man eine komplette Flasche an einem einzigen Tag oder innerhalb weniger Wochen verbraucht, wenn man sich viel in der Sonne aufhält.
Sollte am Ende des Sommer dennoch Sonnencrem übrig sein, rät der Experte diese über den Winter an einem kühlen und trockenen Platz aufzubewahren.

Verfalls- oder Kaufdatum beachten

Laut Dr. Vij ist zwar bei manchen Sonnenschutzmitteln ein Verfallsdatum auf das Etikett oder die Flasche gedruckt, bei anderen jedoch nicht. Ratsam sei es daher, das Datum, an dem das Sonnenschutzmittel gekauft wurde, auf die Flasche zu schreiben. Außerdem sollte die korrekte Lagerung beachtet werden, damit die Wirkung erhalten bleibt.

Hält mineralisches Sonnenschutzmittel länger?

Unabhängig davon, ob Sonnenschutzmittel auf Mineralbasis oder auf chemischer Basis verwendet wird, seien nicht alle enthaltenen Inhaltsstoffe über längere Zeit stabil.

Beiden Formen von Sonnenschutzmitteln werden zur gleichmäßigeren Verteilung auf der Haut sogenannte Dispersionsmittel zugesetzt. Diese können sich aber mit der Zeit abbauen, was die Textur verändern oder eine ungleichmäßige Schutzwirkung hervorrufen kann, erläutert der Fachmann.

Sollten sich enthaltene Konservierungsstoffe im Sonnenschutzmittel zersetzen, können sich Bakterien ansiedeln, was zu Hautausschlag und Akne führen kann, so der Experte weiter.

Bei Sonnenschutzmitteln auf Mineralienbasis werden Titan und Zink normalerweise nicht abgebaut. Dafür werden allerdings andere Stabilisatoren abgebaut. Sind die Mittel schlecht, können laut Dr. Vij kleine Klümpchen auftreten. Oft lassen sich diese abgelaufenen Sonnenschutzmittel nicht mehr gut verteilen oder in die Haut einreiben.

Sonnenschutzmittel auf chemischer Basis verderben schneller

Generell neigen dem Experten zufolge Sonnenschutzmittel auf chemischer Basis dazu, schneller zu verderben. Dies gelte besonders, wenn das Produkt in der Sonne liegt.

Zwei Wirkstoffe, die in Sonnenschutzmitteln auf chemischer Basis enthalten sind, gehören zu den instabilsten Inhaltsstoffen. Dabei handelt es sich um Avobenzon und Octinoxat, so der Mediziner.

Allergische Reaktion durch oxidierte Inhaltsstoffe

Wenn die Wirkstoffe oxidieren, könne es zu einer allergischen Kontaktdermatitis kommen. Diese wirke wie ein Sonnenbrand mit Blasenbildung, sei aber in Wirklichkeit eine allergische Reaktion, welche durch Licht und Wärme verursacht wird, die auf die Chemikalien in dem Produkt einwirken.

Sonnenschutzmittel sauber halten

Um Probleme mit dem Sonnenschutzmittel zu vermeiden, sollte das Produkt immer sauber gehalten und der Deckel nach jedem Gebrauch wieder richtig geschlossen werden. Zusätzlich sollte der Deckel nicht unnötig oft geöffnet und geschlossen werden, so der Hinweis des Experten.

Der Behälter von Sonnenschutzmittel sollte zudem möglichst nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dies betrifft sowohl die Lagerung, als auch den Moment, wenn man beispielsweise am Strand badet. In einem solchen Fall sollte das Produkt durch ein Handtuch oder eine Decke vor der Sonne geschützt werden, rät Dr. Vij.

Besser eine neue Sonnencreme nutzen

Zusammenfassend lässt festhalten, dass es im Sommer wichtig ist, sich mit Sonnenschutzmitteln einzucremen, aber es sollte darauf geachtet werden, dass diese noch ihre volle Wirkung entfalten und keine Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall sollte daher lieber eine neue Sonnencreme gekauft werden, anstatt die alte aus dem Vorjahr zu verwenden.(as)