Wie gesund ist Safran?
Safran wird in Asien bereits seit Jahrtausenden als heilende oder gesundheitsfördernde Pflanze verwendet. Die Ernährungsexpertin Beth Czerwony von der Cleveland Clinic in den USA erläutert, wie sich Safran auf die Gesundheit auswirkt und wie man das Gewürz richtig verwendet.
Gesundheitliche Vorteile durch Safran
Laut Aussage der Expertin in einer aktuellen Pressemitteilung gibt es eine Vielzahl von Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass Safran die Gesundheit fördern oder bei bestimmten Gesundheitsproblemen helfen kann. Aber welche vorteilhaften Auswirkungen hat Safran genau?
1. Safran ist reich an Antioxidantien
Safran enthält viele Antioxidantien, welche bei der Bekämpfung von Zellschäden helfen und die Entstehung von Krebs und anderen Krankheiten vorbeugen können. Außerdem hat eine Studie vorteilhafte Wirkungen auf das Gehirn und das Nervensystem nachgewiesen.
Die in Safran enthaltenen Antioxidantien Crocetin, Crocin und Safranal können zur Verbesserung von Gedächtnis und Lernfähigkeit beitragen und sogar vor neurologischen Erkrankungen wie Parkinson schützen, betont Czerwony.
„Die Antioxidantien in Safran könnten dazu beitragen, das Gehirn vor Schäden zu schützen. Eine obst- und gemüsereiche Ernährung ist ein guter Weg, um die Aufnahme von Antioxidantien zu erhöhen und Krankheiten vorzubeugen“, so die Expertin. Das Hinzufügen von etwas Safran zu einer gesunden Ernährung könne die Aufnahme von Antioxidantien erhöhen.
2. Linderung von PMS
Das sogenannte prämenstruelle Syndrom (PMS) kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Diese reichen von von Beckenschmerzen bis hin zu Akne. Häufig wirkt sich PMS auch auf die psychische Gesundheit aus und verursacht Angstzustände, Depressionen und Stimmungsschwankungen.
Es gibt einige kleinere Forschungsarbeiten, welche gezeigt haben, dass Safran tatsächlich in der Lage ist, durch PMS bedingte Depressionen zu reduzieren, berichtet die Expertin. Safran könne helfen, einige der emotionalen Symptome von PMS zu lindern.
3. Safran begünstigt Gewichtsabnahme
Viele Menschen haben Probleme mit der Gewichtsabnahme. Aber auch hier könne Safran helfen. So habe eine Studie an einer Gruppe von Frauen gezeigt, dass die Einnahme von Safran zu einem geringeren Hungergefühl beitrug und die Teilnehmerinnen weniger zwischendurch naschten.
„Es gibt Hinweise darauf, dass Safran den Appetit unterdrücken und beim Abnehmen helfen kann. Aber er wirkt nicht allein. Kombinieren Sie Safran mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung, um Erfolg zu haben“, erläutert die Expertin.
4. Behandlung von Krampfanfällen
Safran wird in der iranischen Volksmedizin als Antikonvulsivum (Mittel gegen Krampfanfälle) verwendet. Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass Safran einige Arten von Anfällen verkürzen kann.
„Safran könnte ein vielversprechendes Mittel zur Behandlung von Krampfanfällen sein, aber wir brauchen mehr Daten über seine Sicherheit und Wirksamkeit. Wenn Sie ein Anfallsleiden haben, fragen Sie Ihren Arzt, bevor Sie Kräuter oder Nahrungsergänzungsmittel wie Safran einnehmen“, rät Czerwony.
5. Safran zur Behandlung erektiler Dysfunktion
Die erektile Dysfunktion bezeichnet die Unfähigkeit eine Erektion aufrechtzuerhalten. Es gibt laut der Expertin Untersuchungen, welche darauf hindeuten, dass Safran die Behandlung einer erektilen Dysfunktion ermöglicht.
Safran könnte ein pflanzliches Mittel zur Behandlungsergänzung darstellen. „Studien haben ergeben, dass 30 Milligramm pro Tag wirksam sind, aber man sollte diese Menge nicht überschreiten. Hohe Safranmengen können giftig sein“, warnt Czerwony.
6. Safran gegen Alzheimer
Laut der Ernährungsexpertin kann Safran bei der Behandlung von leichtem bis mittelschwerem Alzheimer sogar genauso wirksam sein, wie verfügbare verschreibungspflichtige Medikamente.
„Einige kleine Studien haben ergeben, dass Safranextrakt die kognitiven Funktionen von Menschen mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit verbessert“, so Czerwony. Safran habe zudem ein geringes Risiko von Nebenwirkungen.
7. Safran gegen Depressionen
Depressionen sind eine psychische Störung, deren Behandlung verschiedene Arten von Therapien oder Medikamenten umfasst. In einer Studie habe sich ergeben, dass auch Safran helfen kann, die Symptome von Depressionen zu reduzieren.
„Safran könnte in Zukunft zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden. Wir brauchen jedoch größere Studien, die langfristige Ergebnisse auswerten, bevor Safran bewährte Medikamente gegen Depressionen ersetzen kann“, so die Expertin.
Keineswegs sollten verschreibungspflichtige Medikamente abgesetzt werden, ohne sich zuvor ärztlich beraten zu lassen, warnt Czerwony.
Die richtige Verwendung von Safran
Safranblütenblätter sehen aus wie dünne, rote Fäden. Diese Fäden können in heißem Wasser aufgeweicht werden, um einen Safrantee zuzubereiten. Safran kann aber auch herzhaften Gerichten hinzugefügt werden, um diese zu würzen.
Sollte man den Geschmack von Safran nicht mögen, können Kapseln mit Safran zum Schlucken Abhilfe schaffen. Hierbei gilt jedoch, dass man sich ärztlich beraten lassen sollte, bevor man anfängt, Nahrungsergänzungsmittel mit Safran einzunehmen.
Einige Nahrungsergänzungsmittel können unerwünschte Nebenwirkungen bewirken. Dies gilt vor allem für schwangere Frauen, Medikamente eingenommen werden oder an einer Erkrankung leiden.
Safran ist in kleinen Mengen unbedenklich
„Safran ist in der Regel unbedenklich, wenn man kleine Mengen zum Kochen oder als Tee verwendet. Außerdem ist er reich an Antioxidantien, so dass wir wissen, dass er einen gesundheitlichen Nutzen hat“, so Czerwony.
Bevor Safran in die Ernährung aufgenommen wird, sollte im Zweifelsfall jedoch ärztliche Rücksprache gehalten werden, um sicherzugehen, dass dies unbedenklich ist. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Spicy Saffron Could Benefit Your Health (veröffentlicht 06.07.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.