Die richtigen Worte im Bett können das Sexualleben verbessern
Harmonie und Intimität sind wichtige Bestandteile für alle Beziehungen. Aber wirkt sich Harmonie auch auf unsere Zufriedenheit beim Geschlechtsverkehr aus? Paare sind zufriedener, wenn sie im Bett offen über ihre Gefühle reden, behaupten jetzt Forscher von der „Chapman University“. Zudem hätten zufriedene Paare mehr Sex und würden sich öfter sagen, dass sie sich lieben.
Sexuell zufriedene Männer und Frauen verhalten sich intimer. Solche Menschen sagen beim Geschlechtsverkehr oft, dass sie ihren Partner lieben. Unzufriedene Paare machen solche Aussagen nicht. Somit könnte sexuelle Zufriedenheit einfach durch einige harmonische Worte erreicht werden, behaupten Forscher. Die Wissenschaftler von der „Chapman University“ veröffentlichten ihre aktuellen Ergebnisse in der Zeitschrift „The Journal of Sex Research“.
„Bettgeflüster“ verbessert die sexuelle Zufriedenheit
Eine der größten Studien über die sexuelle Zufriedenheit in Beziehungen hat festgestellt, dass sogenanntes „Bettgeflüster“ helfen könnte, ein erfülltes Sexualleben zu haben. Für ihre Studie untersuchten die Forscher etwa 39.000 verheiratete oder zusammenlebende heterosexuelle Männer und Frauen in den USA. Alle lebten mindestens drei Jahre mit ihrem Partner zusammen, erläutern die Wissenschaftler.
Sexuell zufriedene Männer und Frauen kuscheln öfter, küssen sich mehr und lachen zusammen während ihrer sexuellen Aktivität. Die zufriedensten Paare kommunizierten auch effektiver. Solche Paare harmonieren besser und sagen sich oft, dass sie sich lieben, auch während des Geschlechtsverkehrs, erläutern die Mediziner. Somit könnten Kerzen und romantische Musik überflüssig sein, um eine erfülltes Sexualleben zu haben. Wichtiger scheint eine romantische Kommunikation im Bett, fügen die Forscher hinzu.
Sexuell zufriedene Paare erklären ihrem Partner oft, dass sie ihn lieben
75 Prozent aller zufriedenen Männer verhielten sich laut Aussage der Wissenschaftler intimer und erklärten, dass sie ihren Partnerinnen oft während des Geschlechtsverkehrs sagen: „Ich liebe dich“. Bei zufriedenen Frauen liege dieser Wert bei etwa 74 Prozent. Unzufriedene Frauen und Männer sprachen ihre Gefühle seltener aus. Nur 49 Prozent der unzufriedenen Männer und 44 Prozent der unzufriedenen Frauen erklärten, dass sie intime Gespräche während des Geschlechtsverkehrs führen, sagen Mediziner.
Fast die Hälfte der zufriedenen und unzufriedenen Paare habe sexuelle Selbsthilfe-Bücher und Artikel in Zeitschriften gelesen. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war lediglich, dass sexuell zufriedene Paare tatsächlich einige der Ideen ausprobierten, erläutert Dr. David Friedrich von der „Chapman University“. Es gebe keinen Nachweis über die Wirksamkeit gemeinsamer Duschen, des Tragens von Dessous oder der Verwendung von Sex-Spielzeug, fügte Dr. Friedrich hinzu.
Jahrelange sexuelle Zufriedenheit benötigt Mitarbeit von beiden Partnern
Die überwiegende Mehrheit, etwa 83 Prozent aller Befragten, ist in den ersten sechs Monaten einer neuen Beziehung sexuell zufrieden. Danach sinkt der Wert, wenn Paare nicht aktiv dagegen vorgehen. Etwa die Hälfte der sexuell zufriedenen Männer (49 Prozent) und Frauen (45 Prozent) berichtete, dass ihre letzte sexuelle Begegnung mehr als 30 Minuten dauerte. Diese Befragten gaben auch an, dass sie die gleiche emotionale Nähe zu ihrem Partner empfinden, wie in den ersten sechs Monaten der Beziehung, erläutern die Forscher.
Es sei ermutigend gewesen, zu erfahren, dass mehr als ein Drittel der Paare ihre Leidenschaft am Leben gehalten hatten. Diese Paare waren auch noch nach ein oder zwei Jahrzehnten zusammen. So etwas passiert nicht von alleine, solche Paare unternahmen bewusste Anstrengung, um der Langeweile beim Geschlechtsverkehr vorzubeugen, sagt Co-Autor Dr. Janet Lever. Gemeinsame romantische und sexuelle Verhaltensweisen leisten wahrscheinlich einen wichtigen Beitrag zur sexuellen Befriedigung, erklärt Dr. Friedrich. Vielfalt sei für diese sehr wichtig. Die Auswirkung von Dessous oder Sexspielzeugen seien diesbezüglich hingegen noch nicht geklärt, fügt der amerikanische Mediziner hinzu. (as)
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