Die Haut ist das größte Organ des Menschen und erfüllt eine Reihe wichtiger Aufgaben wie z.B. die Wärmeregulation und die Wahrnehmung von Reizen. Gleichzeitig ist sie täglich einer Vielzahl von Stressfaktoren ausgesetzt, die sich negativ auf das Hautbild auswirken und unter anderem zu Falten, Pickeln und Gesichtsblässe führen können. Doch das muss nicht sein, denn schon mithilfe der richtigen Ernährung kann der Haut effektiv geholfen werden. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“ geben Experten Tipps, was man selbst für einen schönen und gesunden Teint tun kann.
Die Haut ist vielen schädlichen Einflüssen ausgesetzt
Ob Schutz vor äußeren Einflüssen, Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung, Wahrnehmung von z.B. Wärme, Kälte und Berührungen oder die Immunabwehr: Die Haut erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben und stellt mit einer Fläche von ca. zwei Quadratmetern und einem Gewicht von etwa zehn Kilogramm zugleich das größte Organ des Körpers dar. Doch es gibt viele Einflüsse, die wie „Gift“ auf unsere Haut wirken und zu innerlichen und äußerlichen Schädigungen führen können. Dazu zählen äußere Belastungen wie Umweltverschmutzung, raues Wetter und UV-Strahlen, aber auch innere Belastungsfaktoren wie Stress, Schlafmangel, eine ungünstige Ernährung oder Hormonschwankungen, die sich negativ auf das Hautbild auswirken und dafür sorgen, dass wir müde, blass und kränklich aussehen.
Freie Radikale können starke Zellschäden verursachen
Viele dieser Einflüsse sind deshalb so schädlich, weil sie dazu führen, dass der Körper zu viele schädliche „freie Radikale” produziert. Diese kann der Körper zwar in gewissem Umfang selbst bekämpfen, doch wird die Belastung zu groß, können die Sauerstoff-Moleküle nicht mehr abgefangen werden und zu massiven Zellschädigungen führen. Doch die Abwehrkraft der Haut kann schon durch die richtige Ernährung gestärkt werden, denn Vitamin C und E, Beta-Carotin, sowie die Spurenelemente Selen und Zink unterstützen den Organismus dabei, die schädlichen Einwirkungen abzuwehren und werden daher als „Antioxidantien“ bezeichnet.
Zu viel Zink kann zu Haarausfall führen
Generell sollte darauf geachtet werden, möglichst gesund und abwechslungsreich zu essen und viele Vitalstoffe aufzunehmen, denn „wer sich zu einseitig ernährt, läuft Gefahr, Hautprobleme zu bekommen”, so Christiane Bayerl gegenüber der „dpa“. Für einen gesunden Hautaufbau benötige der Körper demnach die Spurenelemente Kalzium, Zink und Magnesium, welche vor allem in Gemüse und Getreide sowie in Fleisch und Milchprodukten enthalten sind. Zu viel Zink könne jedoch zu Haarausfall führen, warnt die Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden.
Das Risiko für eine eine „Überdosierung“ bestehe jedoch nicht bei einer normalen, ausgewogenen Ernährung, sondern nur, wenn zusätzlich Zink eingenommen wird. Daher sei es ratsam, Nahrungsergänzungsmittel immer nur nach einem Beratungsgespräch beim Facharzt einzusetzen, so die Expertin weiter. Wie wichtig Vitamine und Mineralstoffe für eine gesunde und schöne Haut sind, weiß auch Gabriele Graf von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf: „Vitamin A wird zum Beispiel für die Erneuerung der Hautzellen benötigt und kommt in Milch, Möhren oder Fisch vor.“
Vitamin C, welches am Aufbau kollagener Fasern im Bindegewebe beteiligt ist und hilft, freie Radikale unschädlich zu machen, ist vor allem Erdbeeren und Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen und Grapefruits vorhanden. Reich an Vitamin E, das die Zellmembranen schützt und die Haut unter anderem vor UV-Schäden bewahrt, sind z.B. Haselnüsse, Sonnenblumenöl und Johannisbeeren. Vitamine der B-Gruppe – wie Biotin – versorgen die Haut zudem mit Aufbaustoffen und sind z.B. in Eigelb, Linsen, Sojabohnen, Spinat sowie in Milch und Milchprodukten in besonders hohem Maße enthalten.
Auch Fett ist für einen gesunden Teint
Neben dem sind für eine schöne Haut auch Eiweiße und Fette wichtig, denn „Proteine und deren Bausteine, die Aminosäuren, sind wichtig für die Festigkeit der Haut”, erklärt die Gesundheitsexpertin. Gut geeignet als Lieferanten seien hier Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Bohnen), Nüsse sowie Fisch und mageres Fleisch. Auch Raps- oder Walnussöl, Hering, Makrele oder Lachs seien für eine gesunde Ernährung empfehlenswert, denn diese enthalten ungesättigte Fettsäuren, welche die Haut unter anderem benötigt, um fettlösliche Vitamine zu nutzen. Zudem werde Fett der Expertin zufolge für den für den Aufbau von Zellen gebraucht, daher sei für eine makellose Haut eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost wichtig.
Wie bei allen Lebensmitteln, sollte auch beim Eiweiß stets auf das richtige Maß geachtet werden. Denn wer zu viele Proteine zu sich nimmt, riskiert Hautunreinheiten und Akne. „Auch Unmengen an Burgern, Chips und Wurstfette können zu unreiner Haut führen”, betont Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED). Daher sollte laut der Dermatologie-Professorin beim Einkauf darauf geachtet werden, Lebensmittel mit möglichst wenig Zusatzstoffen zu kaufen. „Das erkennt man, wenn man die Zutatenliste der Lebensmittel liest”, erklärt sie.
Haut als Spiegel der Seele
Für eine schöne Haut sollte zudem auf ausreichendes Trinken geachtet werden. Hier empfehlen Experten vor allem Mineral- oder Leitungswasser, denn das Wasser ist wichtig für den Spannungszustand der Haut („Hautturgor“), verbessert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an, erläutert Bayerl. Alternativ könnten laut Margret Morlo auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees getrunken werden, ebenso eignen sich Fruchtsaftschorlen aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser, da diese zusätzlich als Lieferant für Vitamine und Mineralstoffe dienen.
Nicht zuletzt ist das Hautbild immer auch ein Indikator für unsere körperliche Verfassung und gibt als „Spiegelbild der Seele“ einen Hinweis darauf, wie es uns in unserem Innersten wirklich geht. Dementsprechend ist es für eine schöne Haut auch wichtig, auf ein gesundes „inneres Gleichgewicht“ zu achten und Risikofaktoren wie Stress, Sorgen und Schlafmangel zu vermeiden. Wer sich ständig angespannt fühlt oder abends vor lauter Grübelei nur schwer in den Schlaf findet, kann dabei durch verschiedene Techniken und Methoden zum Stressabbau lernen, sich schneller und einfacher zu entspannen. In Frage kommen hier z.B. Yoga, Meditation oder autogenes Training, „auch viel Bewegung an der frischen Luft kann schon einiges für das persönliche Wohlbefinden tun”, ergänzt Graf. (nr)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.