Unterleibschmerzen, Krämpfe und Übelkeit sind nichts Ungewöhnliches während der Periode, stattdessen leiden viele Frauen regelmäßig unter Menstruationsbeschwerden. Abhilfe könnte zukünftig ein neues Präparat aus den USA bringen, welches die Beschwerden mithilfe von Cannabis lindern soll. Doch das Mittel hat noch keine offizielle Zulassung, zudem steht es im Konflikt mit den meisten Suchtmittelgesetzen.
Regelschmerzen kennt fast jede Frau
Fast jede Frau hat während ihrer Periode schon mal unter Regelschmerzen gelitten und nicht wenige sind jeden Monat erneut von den unangenehmen Beschwerden betroffen. Die Symptomatik kann dabei unterschiedlich sein, meist handelt es sich aber um krampfartige Unterbauchschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen und von Unwohlsein, Überempfindlichkeit und Abgeschlagenheit begleitet werden. Häufig treten im Zuge der Menstruationsbeschwerden auch Kreislaufprobleme, Übelkeit, Durchfall oder Kopfschmerzen auf.
Zäpfchen soll Beschwerden innerhalb von 20 Minuten lindern
Doch damit könnte bald Schluss sein, denn das US-amerikanische Unternehmen Foria hat nun ein Präparat auf den Markt gebracht, welches die Probleme innerhalb von wenigen Minuten beseitigen soll. Doch bei “Foria Relief” handelt es sich nicht um herkömmliches Arzneimittel. Stattdessen enthält das Präparat den Angaben des Herstellers zufolge 60 mg Tetrahydrocannabinol (THC) sowie 10 mg Cannabidiol (CBD), bei denen es sich um die beiden Cannabis-Hauptwirkstoffe handelt.
Das THC soll dabei die Schmerzen und Krämpfe währen der Regel lindern, das Cannabidiol hilft, Entzündungen zu bekämpfen und ist wirksam gegen Übelkeit. Das auf Kakaobutter basierende Haschisch-Produkt wirke dabei zielgerichtet, denn „durch die Anwendung als Zäpfchen werden die Wirkstoffe genau dort freigesetzt, wo sie gebraucht werden”, so die Foria-Hersteller auf ihrer Website.
Mittel hat noch keine offizielle Zulassung
Cannabis gehört zur Gattung der Hanfgewächse, aus welcher Haschisch und Marihuana gewonnen werden kann. Schon lange ist bekannt, dass die Pflanze nicht nur als Rauschmittel wirkt, sondern auch zur Therapie von Krankheitsbeschwerden eingesetzt werden kann. Da Arzneien mit diesen Stoffen jedoch gegen die meisten Suchtmittelgesetze verstoßen, ist “Foria Relief” derzeit nur in den amerikanischen Staaten Kalifornien und Colorado erhältlich, da Cannabis hier legal ist.
Ob das Mittel auch in Europa zugelassen wird, ist daher fraglich. Zudem habe Foria laut einem Bericht der ‘Huffington Post’ noch keine Zulassung durch die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) und sollte daher aus Expertensicht nicht verwendet werden, bevor die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wissenschaftlich belegt wurde. „Jedes Medikament muss in Hinblick auf Risiken und Nutzen vollständig bewertet werden, bevor es als sicher für den Einsatz eingestuft werden kann. Ich wäre sehr besorgt über Frauen, die dieses Produkt verwenden, bevor es vollständig evaluiert worden ist“, so Dr. Helen Webberley von der Oxford Online Pharmacy gegenüber der Onlinezeitung. (nr)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.