Vitamin D hat Potenzial zur Behandlung von Depressionen
Die Einnahme von Vitamin-D-Ergänzungsmitteln ist laut einer aktuellen und umfassenden Metaanalyse mit der Reduzierung von Depressionssymptomen verbunden. Die Ergebnisse legen nahe, dass Vitamin D Potenzial zur Behandlung von Depressionen hat.
Forschende der University of Eastern Finland kommen im Rahmen einer großen Übersichtsarbeit zu dem Ergebnis, dass eine Vitamin-D-Supplementierung Symptome bei Erwachsenen mit Depressionen lindern kann. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Critical Reviews in Food Science and Nutrition“ veröffentlicht.
Antidepressiva wirken nicht bei allen Betroffenen
Depressionen sind weit verbreitet. Die therapeutische Wirksamkeit von derzeitig verfügbaren Antidepressiva sind teilweise unzureichend. Während die Mittel bei vielen Personen anschlagen, bleiben sie bei anderen wirkungslos. Zudem ist die Einnahme oft mit Nebenwirkungen verbunden.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen daher nach weiteren Möglichkeiten, mit denen eine Linderung von Depressionssymptomen bewirkt werden kann.
Vitamin D ist an der Regulierung des Nervensystems beteiligt
Vitamin D ist regulierend an der Funktionen des zentralen Nervensystems beteiligt. In früheren Studien wurde bereits belegt, dass ein Vitamin-D-Mangel mit einem erhöhten Risiko für Depression verbunden ist.
Ergebnisse aus 41 Studien analysiert
Ziel der aktuellen Studie war es daher, den Nutzen einer Vitamin-D-Supplementierung zur Behandlung von Depressionen zu untersuchen. Hierzu werteten die Forschenden die Ergebnisse aus 41 Studien aus, die zu diesem Thema durchgeführt wurden. Unter den Teilnehmenden waren sowohl Menschen mit einer diagnostizierten Depression als auch Patientinnen und Patienten mit anderen körperlichen Erkrankungen.
Vitamin-D-Einnahmen linderten Depressionssymptome
Die Ergebnisse der Meta-Analyse zeigen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Ergänzungsmitteln bei der Linderung depressiver Symptome wirksamer ist als ein Placebo. In den einzelnen Studien gab es jedoch große Unterschiede bei der Dosierung. Im Durchschnitt betrug die tägliche Dosis Vitamin D 50 bis 100 Mikrogramm.
„Trotz des großen Umfangs dieser Meta-Analyse ist die Beweissicherheit aufgrund der Heterogenität der untersuchten Populationen und des mit einer großen Anzahl von Studien verbundenen Risikos der Verzerrung gering“, betont Studienhauptautor Tuomas Mikola.
„Diese Ergebnisse werden neue, hochrangige klinische Studien an Patienten mit Depressionen anregen, um mehr Licht in die mögliche Rolle der Vitamin-D-Supplementierung bei der Behandlung von Depressionen zu bringen“, fasst Mikola abschließend zusammen. (vb)
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Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Tuomas Mikola, Wolfgang Marx, Melissa M. Lane, et al.: The effect of vitamin D supplementation on depressive symptoms in adults: A systematic review and meta‐analysis of randomized controlled trials; in: Critical Reviews in Food Science and Nutrition (2022), tandfonline.com
- University of Eastern Finland: Vitamin D supplementation seems to alleviate depressive symptoms in adults (veröffentlicht: 11.08.2022), uef.fi
Wichtiger Hinweis:
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