Ist intermittierendes Fasten gut zum Abnehmen?
Intervallfasten liegt schon länger im Trend. Dabei wird für eine gewisse Zeit auf Essen verzichtet. Intermittierendes Fasten soll bei der Gewichtsreduktion helfen. Ist das aber wirklich eine gesunde Methode zum Abnehmen?
Intervallfasten (intermittierendes Fasten) ist eine Fastenform, bei der Ess- und Fastenperioden einander abwechseln. Diese Ernährungsstrategie soll nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen einhergehen. Was es damit auf sich hat, wird in einem aktuellen Beitrag der renommierten Mayo Clinic (USA) erläutert.
Verschiedene Ansätze
Es gibt verschiedene Ansätze für intermittierendes Fasten. Manche Menschen ernähren sich an einem Tag normal und gesund und am nächsten Tag fasten sie komplett oder nehmen nur eine kleine Mahlzeit, die meist weniger als 500 Kalorien hat, zu sich.
Andere ernähren sich an fünf Tagen in der Woche normal und fasten an zwei Tagen.
Besonders verbreitet ist tägliches zeitlich begrenztes Fasten. Dabei wird nur innerhalb eines Acht-Stunden-Fensters jeden Tag gegessen.
Kurzfristig einige Vorteile
Neuere Forschungen haben ergeben, dass intermittierendes Fasten zur Gewichtsabnahme kurzfristig einige Vorteile haben kann.
Es scheint, dass Intervallfasten Ketose hervorrufen kann, ein Prozess, der auftritt, wenn der Körper nicht genug Glukose für Energie hat und stattdessen gespeichertes Fett abbaut. Dies führt zu einer Zunahme von Substanzen, die Ketone genannt werden.
Dies, gepaart mit einer insgesamt geringeren Kalorienaufnahme, kann zu einer Gewichtsabnahme führen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Intervallfasten, bei dem sich Fasten- und normale Essenstage abwechseln, ungefähr so effektiv ist wie eine typische kalorienarme Diät zur Gewichtsabnahme.
Bislang nur wenige Langzeitstudien
Fasten wirkt sich auch auf Stoffwechselprozesse im Körper aus, die dazu beitragen können, Entzündungen zu verringern, sowie die Blutzuckerregulierung und die Reaktion auf körperlichen Stress zu verbessern.
Einige Forschungsergebnisse zeigen, dass dies die mit Entzündungen verbundenen Erkrankungen wie Arthritis, Asthma und Multiple Sklerose verbessern kann.
Es wurden bislang nur wenige Langzeitstudien zum intermittierenden Fasten durchgeführt, um zu untersuchen, wie es sich im Laufe der Zeit auf die Menschen auswirkt. Infolgedessen sind langfristige gesundheitliche Vorteile oder Risiken nicht bekannt.
Unangenehme Nebenwirkungen möglich
Intervallfasten kann unangenehme Nebenwirkungen haben, wie Hunger, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Übelkeit, Verstopfung und Kopfschmerzen. Wie es in dem Beitrag weiter heißt, verschwinden die meisten Nebenwirkungen aber innerhalb eines Monats.
Für manche Menschen kann es einfacher sein, sich an eine intermittierende Fastenroutine zu halten, als zu versuchen, jeden Tag auf Kalorien zu achten. Andere Menschen, insbesondere diejenigen mit vollen Zeitplänen, haben größere Schwierigkeiten, eine intermittierende Fastenroutine aufrechtzuerhalten.
Intermittierendes Fasten ist für viele Menschen sicher, aber nicht für alle. Das Auslassen von Mahlzeiten wird Personen unter 18 Jahren, Menschen mit einer Vorgeschichte von Essstörungen oder Frauen, die schwanger sind oder stillen, nicht empfohlen.
Wenn Sie Diabetes oder andere gesundheitliche Probleme haben, ist es wichtig, dass Sie mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen, bevor Sie mit irgendeiner Art von Fastenkur beginnen.
Auf nahrhafte Mahlzeiten achten
Beachten Sie auch, dass der Schlüssel zum Erreichen einer Gewichtsabnahme durch intermittierendes Fasten darin besteht, während Ihrer Essfenster nicht zu viel zu essen. Wie bei jedem Gewichtsreduktionsplan bleibt es die Grundlage für das Abnehmen, weniger Kalorien zu sich zu nehmen, als verbraucht werden.
Denken Sie auch daran, dass eine Verkürzung Ihres Essensfensters es schwierig machen kann, die notwendigen Vitamine und Mineralien zu erhalten, die Ihr Körper benötigt.
Während einer intermittierenden Fastendiät ist es wichtig, nahrhafte Mahlzeiten aus hochwertigen, gesunden Zutaten wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte und mageres Protein zu sich zu nehmen.
Nicht übertreiben
Intermittierendes Fasten kann gefährlich sein, wenn es zu weit geht. Eine Technik namens Trockenfasten schränkt die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme vorübergehend komplett ein. Dies kann zu schwerer Austrocknung führen und ernsthafte gesundheitliche Probleme mit sich bringen.
Eine Unterernährung kann auftreten, wenn die Kalorieneinschränkung zu stark ist, etwa bei einer langfristigen durchschnittlichen Zufuhr von weniger als 1.200 Kalorien pro Tag. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Mayo Clinic Q and A: Is intermittent fasting good for weight loss?, (Abruf: 29.08.2022), Mayo Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.