Ernährung: Warum verschiedene Speiseöle verwendet werden sollten
Olivenöl ist ein wesentlicher Bestandteil der mediterranen Ernährung. Es gibt zahlreiche Belege für die positive Wirkung dieses Öls auf die menschliche Gesundheit. So kann es etwa dazu beitragen, das schädliche Cholesterin zu senken. Dennoch sollten in der Küche verschiedene Speiseöle verwendet werden.
Speiseöl ist ist nicht gleich Speiseöl. Nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Fettsäurenzusammensetzung weisen die verschiedenen Öle wirklich große Unterschiede auf, erklärt die Verbraucherzentrale Südtirol in einer aktuellen Mitteilung.
Was Olivenöl gesundheitlich so wertvoll macht
Wie die Fachleute schreiben, werden Fettsäuren je nach ihrem chemischen Aufbau in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren eingeteilt. Zudem wird bei den ungesättigten Fettsäuren zwischen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Zu den letzteren zählen sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren.
Olivenöl ist reich an Ölsäure, die zu den einfach ungesättigten Fettsäuren zählt. Diese Ölsäure kann das schädliche LDL-Cholesterin senken und so die Cholesterinwerte positiv beeinflussen.
Wenn die Blutfettwerte in einem gesunden Bereich und das Verhältnis von „schlechtem“ LDL-Cholesterin und „gutem“ HDL-Cholesterin ausgeglichen sind, sinkt das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose/Arterienverkalkung), erklärt die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Webseite.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Darüber hinaus enthält Olivenöl geringere Mengen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, namentlich Linolsäure und Alpha-Linolensäure. Beide muss der Mensch mit der Nahrung aufnehmen, weil der Körper sie nicht selbst bilden kann.
Die Alpha-Linolensäure ist eine Vertreterin der Omega-3-Fettsäuren, die sich günstig auf die Herzgesundheit, den Blutdruck und die Blutgerinnung auswirken und Entzündungen hemmen.
Und die Linolsäure zählt zu den Omega-6-Fettsäuren. Diese erfüllen ebenfalls wichtige Aufgaben im Körper, im Übermaß wirken sie aber entzündungsfördernd und gefäßverengend. Aus diesem Grund empfehlen Ernährungsgesellschaften in der Ernährung ein Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis von maximal 5:1, besser noch von 2,5:1.
In der Küche verschiedene Öle verwenden
„Ein solch optimales Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren weisen Rapsöl und Walnussöl auf“, erläutert Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol.
„Ganz besonders reich an Omega-3-Fettsäuren ist Leinöl. Weniger empfehlenswert sind in dieser Hinsicht Sonnenblumen-, Traubenkern-, Sesam- und Arganöl, aufgrund ihrer hohen Gehalte an Omega-6-Fettsäuren. Sie können jedoch durch andere Eigenschaften punkten, Sonnenblumenöl beispielsweise durch einen besonders hohen Vitamin-E-Gehalt.“
Nicht nur aus geschmacklichen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen ist es also empfehlenswert, in der Küche verschiedene Speiseöle zu verwenden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Südtirol: Worin unterscheiden sich verschiedene Speiseöle?, (Abruf: 26.09.2022), Verbraucherzentrale Südtirol
- Deutsche Herzstiftung: Olivenöl: herzgesunder Genuss, (Abruf: 26.09.2022), Deutsche Herzstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.