Sind Gewürzgurken gesund oder ungesund?
Ein Glas mit eingelegten Gurken gehört zum Standard-Repertoire in vielen Kühlschränken. Saure Gurken passen zu vielen Gelegenheiten und fügen den Speisen eine würzig-knackige Note hinzu. Doch wie gesund sind Gewürzgurken eigentlich? Eine Ernährungsexpertin klärt auf.
Devon Peart ist Ernährungsberaterin an der renommierten Cleveland Clinic in Ohio (USA). In einem aktuellen Beitrag der Institution erläutert die Expertin die gesundheitlichen Vor- und Nachteile von eingelegten Gurken.
Saure Gurken sind kalorien- und fettarm
Das Positive vorweg: Laut Peart handelt es sich bei eingelegten Gurken im Allgemeinen um kalorien- und fettarme Lebensmittel. Zudem sind sie eine Quelle für Ballaststoffe sowie für die Vitamine A und K. Wie alle Obst- und Gemüsesorten fügen sie der Ernährung zudem wertvolle Antioxidantien hinzu.
Eingelegte Gurken enthalten viel Salz
Nachteilig ist jedoch, dass saure Gurken oft in einer Lösung eingelegt sind, die viel Salz und Zucker enthält. Vor allem der hohe Natriumgehalt in eingelegten Gurken ist für manche Menschen unvorteilhaft.
Für Menschen mit Bluthochdruck eher ungeeignet
„Eine große Gewürzgurke enthält bereits mehr als zwei Drittel der idealen Natriummenge, die ein Erwachsener an einem ganzen Tag zu sich nehmen sollte“, betont Peart.
Sie rät daher Menschen mit Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen davon ab, regelmäßig saure Gurken zu konsumieren.
Fermentierung versus Gärung
Wie gesund oder ungesund Einmach-Gurken sind, hängt der Ernährungsberaterin zufolge auch von dem Herstellungsverfahren ab. Dabei ist insbesondere zu unterscheiden, ob die Gurken in Salzlake oder in Essig eingelegt wurden.
Wie werden Gurken fermentiert?
Für die Fermentation werden die Gurken in einer Salzlake in luftdicht verschlossenen Gläsern über einen längeren Zeitraum bei Raumtemperatur gelagert. Durch eine chemische Reaktion zwischen Bakterien und dem natürlichen Zucker entsteht Milchsäure, die die Gurken länger haltbar macht.
„Wenn die Gurken fermentiert sind, sind sie eine gute Quelle für Probiotika“, hebt Peart hervor. Sie enthalten dann lebende Mikroorganismen, die eine gesunde Darmflora unterstützen.
Gekaufte Gewürzgurken sind überwiegend nicht fermentiert
Gekaufte Einmach-Gurken werden überwiegend durch Gärung haltbar gemacht, da dies wesentlich schneller geht. „Den meisten sauren Gurken aus dem Supermarkt wurden Essig und Gewürze zugesetzt“, erklärt Peart.
Das sei ein großer Unterschied, da die fermentierten Gurken wegen der natürlichen chemischen Reaktion sauer schmecken und die Essiggurken wegen dem Essig. In Essig eingelegte Gurken enthalten keine Probiotika, da der Essig die Vermehrung von Mikroorganismen verhindert.
Fermentierte Gewürzgurken sind ernährungsphysiologisch besser
Peart empfiehlt daher, nach Möglichkeit immer fermentierte Gewürzgurken zu bevorzugen, da sie sich positiv auf die Darmflora auswirken können.
„Gesunde Darmbakterien können die Symptome eines Reizdarms minimieren und sie können uns helfen, Nahrung zu verdauen und Nährstoffe aufzunehmen“, so die Ernährungsexpertin.
„Fermentierte Gurken sind ernährungsphysiologisch auf jeden Fall besser“, resümiert Peart. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Gewürzgurken möglichst wenig Salz und Zucker enthalten.
Auf den täglichen Salzkonsum achten
Wer regelmäßig Gewürzgurken konsumiert, sollte Peart zufolge den restlichen Tag nicht zu viele andere salzhaltige Lebensmittel essen. Zudem sollten nicht mehrere Gurken auf einmal gegessen, sondern lieber eine Gurke mit einer sättigenden Beilage kombiniert werden, wie beispielsweise Nüsse oder ein kleines Stück Käse. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Are Pickles Good for You? (veröffentlicht: 28.09.2022), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.