Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen durch Honig?
Honig stärkt die kardiometabolische Gesundheit, was auch eine Verbesserung der Blutzucker- und Cholesterinwerte umfasst. Dies gilt insbesondere für sogenannten Rohhonig und Honig, der aus einer einzigen Blütenquelle stammt.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Toronto wurde die Wirkung von Honig auf kardiometabolische Risikofaktoren anhand einer systematischen Überprüfung und Metaanalyse von verschiedenen Forschungsarbeiten bewertet. Die Ergebnisse können in dem Fachblatt „Nutrition Reviews“ nachgelesen werden.
18 Studien ausgewertet
Das Team wertete insgesamt 18 kontrollierte Studien mit mehr als 1.100 Teilnehmenden aus, in denen die Wirkung einer oralen Honigeinnahme auf Adipositas, Blutzucker, Lipide, Blutdruck, Harnsäure, Entzündungsmarker und Marker der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung untersucht wurde.
Durchschnittlich nahmen die Teilnehmenden in den Studien 40 Gramm Honig pro Tag zu sich, was etwa der Menge von zwei Esslöffeln entsprach. Die durchschnittliche Studiendauer lag bei acht Wochen.
Welchen Effekt hatte Honig?
Zwar wiesen die meisten Untersuchungen nur eine geringe Beweissicherheit auf, doch sei in Bezug auf die kardiometabolische Gesundheit immer eine neutrale oder positive Wirkung des Honig festzustellen gewesen, berichtet das Team.
Dabei sei die Wirkung abhängig von der Menge, der Blütenquelle und der Verarbeitung des Honigs gewesen.
Honig senkt Cholesterin und Nüchternblutzucker
Das Team stellte fest, dass Honig eine senkende Wirkung auf den Nüchternblutzucker, das Gesamtcholesterin und das häufig als ungesundes Cholesterin bezeichnete LDL-Cholesterin hatte.
Zusätzlich reduzierte Honig auch nüchtern gemessene Werte von Triglyceriden und ein Enzym (Alanin-Aminotransferase), das vor allem im Cytoplasma von Leberzellen vorhanden ist, so das Forschungsteam.
Honig erhöht HDL-Cholesterin
Der Verzehr von Honig habe zudem die Werte des HDL-Cholesterins (häufig als gesundes Cholesterin bezeichnet) und einige Entzündungsmarker erhöht.
Die Auswirkungen variierten je nach Blütenquelle und Honigverarbeitung, wobei insbesondere Robinienhonig, Kleehonig und Rohhonig positive Auswirkungen auf den Nüchternblutzucker und das Gesamtcholesterin mit sich brachten.
Was macht Honig so gesund?
„Diese Ergebnisse sind überraschend, denn Honig besteht zu etwa 80 Prozent aus Zucker. Aber Honig ist auch eine komplexe Zusammensetzung aus gewöhnlichen und seltenen Zuckern, Proteinen, organischen Säuren und anderen bioaktiven Verbindungen, die sehr wahrscheinlich einen gesundheitlichen Nutzen haben“, so Studienautor Tauseef Khan in einer Pressemitteilung.
„Wir sagen nicht, dass man Honig essen sollte, wenn man derzeit Zucker meidet. Wenn Sie Haushaltszucker, Sirup oder ein anderes Süßungsmittel verwenden, könnte der Austausch dieses Zuckers gegen Honig das kardiometabolische Risiko jedoch senken“, fügt der Experte hinzu.
Nachteile von pasteurisierten Honig
Verarbeiteter Honig verliert laut den Forschenden nach der Pasteurisierung viele seiner vorteilhaften gesundheitlichen Auswirkungen. Dagegen führe das Hinzufügen von Rohhonig zu einem heißen Getränk wahrscheinlich nicht dazu, dass alle seine vorteilhaften Eigenschaften zunichte gemacht werden.
Außerdem werde Honig bei vielen Formen des Verzehrs nicht erhitzt. So könne Honig beispielsweise Joghurt oder Salatdressings hinzugefügt oder einfach als Brotaufstrich verzehrt werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Amna Ahmed, Zujaja Tul-Noor, Danielle Lee, Shamaila Bajwah, Zara Ahmed, et al.: Effect of honey on cardiometabolic risk factors: a systematic review and meta-analysis; in: Nutrition Reviews (veröffentlicht 16.11.2022), Nutrition Reviews
- University of Toronto: Sweet: Honey Reduces Cardiometabolic Risks, U of T Study Shows (veröffentlicht 16.11.2022), University of Toronto
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.