So gesundheitliche Probleme im Winter in Schach halten
Minusgrade und Schneefälle: In Deutschland ist der Winter angekommen. Die kalten Monate bringen auch eine Reihe Gesundheitsprobleme mit sich, die von Grippeviren über trockene Haut bis hin zum Winterblues reichen. Doch einige Tipps können dabei helfen, während dieser Zeit gesund zu bleiben.
Die kalten, tristen Herbst- und Wintertage können mitunter ganz schön frustrierend sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich in diesen Monaten gesundheitliche Probleme einstellen. In einem aktuellen Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA) sind einige Tipps zusammengefasst, die dazu beitragen können, solche Probleme in Schach zu halten.
Empfehlungen gegen trockene Lippen
Der Winter kann hart zu Ihren Lippen sein. Die kalte Luft draußen und die trockene Heizungsluft können die Lippen austrocknen, was sie schmerzhaft und rissig machen kann. Die Dermatologin Dr. Melissa Piliang erläutert in einem Beitrag, wie dies verhindert werden kann. Sie empfiehlt:
- Verwenden Sie Lippenbalsam auf Salbenbasis
- Finger weg von Lippenbalsam mit Kampfer, Eukalyptus und Menthol
- Achten Sie darauf, dass Ihr Lippenbalsam Sonnenschutz enthält
- Trinken Sie genug
- Nicht die Lippen lecken
- Nicht an sich schälenden Lippen reiben
Hautpflege im Winter
Winterwetter verlangt auch unserer Haut viel ab. Ausreichender Hautschutz ist daher in der kalten Jahreszeit besonders wichtig. Die Dermatologin Dr. Alejandra Estemalik hat in einem weiteren Beitrag einige Empfehlungen zur Hautpflege im Winter:
- Begrenzen Sie die Dauer und Häufigkeit Ihrer Duschen
- Tragen Sie nach dem Duschen Feuchtigkeitscreme auf
- Suchen Sie nach parfümfreien Produkten
- Vermeiden Sie Pflegeprodukte mit hautreizenden Inhaltsstoffen
- Schützen Sie Ihre Hände mit Handschuhen
Atemwegserkrankungen vermeiden
Trockene Winterluft kann Ihre Nebenhöhlen austrocknen. Das ist einer der Gründe, warum Atemwegserkrankungen wie Erkältung oder Grippe und auch Nasenbluten im Winter so häufig sind. Schützen Sie sich mit diesen Tipps, die der Hausarzt Dr. Daniel Allan zusammengefasst hat:
- Verwenden Sie einen Luftbefeuchter
- Erhöhen Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr
- Nehmen Sie Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel
- Duschen Sie kürzer und nicht zu heiß
- Tragen Sie eine natürliche Feuchtigkeitscreme auf
Gute Handhygiene
Die Bedeutung des Händewaschens wurde in den letzten Jahren der Corona-Pandemie stest hervorgehoben. Es ist aber nicht nur während einer Pandemie eine gute Idee. Eine gute Handhygiene kann Ihnen helfen, Infektionen mit Krankheitserregern wie Grippeviren oder auch eine Bindehautentzündung besser zu vermeiden.
Allergische Symptome minimieren
Diejenigen mit saisonalen Allergien könnten erleichtert aufatmen, wenn in den kalten Monaten kaum oder keine Pollen fliegen. Aber leider bedeutet kälteres Wetter nicht für alle Menschen mit einer Allergie Erleichterung. Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder Haustiere können ihnen das Leben schwer machen.
Die Allergologin Dr. Sandra Hong rät den jeweiligen Betroffenen zu folgenden Taktiken, um das Risiko für Niesen und juckende Augen auf ein Minimum zu reduzieren.
- Verwenden Sie Staubmilbenbezüge, waschen Sie Ihre Bettwäsche in heißem Wasser und trocknen sie sie bei großer Hitze
- Reinigen Sie Bereiche wie Küchen, Badezimmer und Keller mit einer Bleichlösung, um sie trocken und schimmelfrei zu halten
- Lassen Sie Haustiere nicht in das Schlafzimmer
- Neben viel Staubsaugen ist es auch von Vorteil, Haustiere wöchentlich zu baden und draußen zu bürsten
Übergewicht vermeiden
Der Winter bringt Feiertage und festliche Zusammenkünfte sind häufig mit viel Essen verbunden. Es ist verbreitet, in den kälteren Monaten ein paar Kilo zuzulegen. Daher wird dazu geraten, auch in den kalten Monaten die Fitnessroutine aufrecht zu erhalten, gegebenenfalls durch sportliche Aktivitäten drinnen.
Zudem sollte zumindest an den „nicht feierlichen“ Tagen verstärkt auf Vollwertkost mit weniger Kalorien gesetzt werden, um Übergewicht möglichst vorzubeugen.
Mehr Licht
In den dunkleren Herbst- und Wintermonaten kommt es bei manchen Menschen zu einer sogenannten saisonal-affektiven Störung (SAD, Seasonal Affective Disorder), die auch als Winterdepression oder als Herbstblues bezeichnet wird.
Betroffene fühlen sich oft lustlos, traurig oder niedergeschlagen, sie haben Beschwerden wie Schlafprobleme, keinen oder verstärkten Appetit und Konzentrationsschwierigkeiten.
Und was kann hier helfen? Prinzipiell werden bei einer saisonalen Depression die Hauptbehandlungselemente von depressiven Störungen (Psychotherapie, Medikamente) angewandt, jedoch um spezifische Therapien wie die Lichttherapie erweitert.
Bei leichteren Beschwerden lautet das Motto: Licht, Aktivitäten und Sport. Gehen Sie möglichst häufig und bei jedem Wetter nach draußen – am besten eine Stunde oder mehr. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 9 Tips To Stay Healthy During the Long, Cold Winter Months, (Abruf: 19.11.2022), Cleveland Clinic
- Cleveland Clinic: 5 Tips for Getting Rid of Chapped Lips, (Abruf: 19.11.2022), Cleveland Clinic
- Cleveland Clinic: The Best Winter Skin Care Tips, (Abruf: 19.11.2022), Cleveland Clinic
- Cleveland Clinic: How Dry Winter Air Can Cause Respiratory Problems— From Bronchitis to Nosebleeds, (Abruf: 19.11.2022), Cleveland Clinic
- Cleveland Clinic: 3 Reasons Why Your Indoor Allergies Are Worse in the Winter (and How to Fight Back!), (Abruf: 19.11.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.