Wie die Ernährung die sportliche Leistung beeinflusst?
Viele Sportlerinnen und Sportler gehen davon aus, dass eine pflanzliche Ernährung ihnen zu wenig Proteine liefert, so dass ihre Leistungsfähigkeit beim Sport eingeschränkt wird. Bei der richtigen pflanzlichen Ernährung sind allerdings keine Nachteile zu befürchten.
In einer neuen Studie von Fachleuten der Stanford University School of Medicine wurde untersucht, welche Auswirkungen zwei überwiegend pflanzliche Ernährungsformen im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung mit viel rotem Fleisch und Geflügel auf Ausdauer und Muskelkraft haben. Die Ergebnisse sind in dem „Nutrition Journal“ veröffentlicht.
Auswirkung von Ernährung auf Kraft und Ausdauer
Das Team untersuchte insgesamt 24 Teilnehmende, davon jeweils zwölf Personen, welche ein Lauftraining absolvierten und zwölf Menschen, die Krafttraining machten, wobei beide Gruppe jeweils zur Hälfte aus Frauen und Männern bestanden.
Die Teilnehmenden der Studie wurden angewiesen, in zufälliger Reihenfolge jeweils für einen Zeitraum von vier Wochen eine der drei nachfolgenden Ernährungsformen zu sich zu nehmen: Eine pflanzliche Vollwertkost, eine Ernährung mit pflanzlichen Fleischalternativen und eine omnivore Ernährung mit einem Schwerpunkt auf rotem Fleisch und Geflügel.
Laut den Forschenden entsprach die durchschnittliche Proteinzufuhr bei allen drei Ernährungsformen den Empfehlungen der International Society for Sports Nutrition.
Trainingserfolg gemessen
Die Fachleute bewerteten die Leistung der Teilnehmenden vor der Ernährungsumstellung und am Ende der Studie. Dabei wurde die Leistung der laufenden Personen mit Hilfe des sogenannten Cooper-Tests ermittelt, bei dem versucht wird, in zwölf Minuten eine möglichst hohe Distanz zurückzulegen.
Die Leistung beim Krafttraining wurde einerseits mit Hilfe der maximalen Anzahl von Liegestützen und Klimmzügen gemessen, wobei die Teilnehmenden zwischen den Übungen zehn bis 15 Minuten pausieren durften. Teilnehmende, welche zu Beginn der Studie nicht in der Lage waren zehn Klimmzüge zu absolvieren, verwendeten eine Widerstandsband zur Unterstützung, berichten die Forschenden.
Nach weiteren 48 Stunden führten die Teilnehmenden in der Krafttraining-Gruppe 3-Wiederholungs-Maximaltests für verschiedene maschinelle Übungen (Brustpresse, Beinpresse, Latziehen) durch, wobei zwischen den Übungen jeweils zehn bis 15 Minuten pausiert werden konnte.
Alle Teilnehmenden meldeten die maximale Anzahl von Kilogramm an die Forschenden, die sie bei drei Wiederholungen stemmen konnten. Für alle Übungen an den Maschinen wurde ein zusammengesetzter Kraftwert errechnet.
Welche Auswirkungen hatte die Ernährung?
22 Teilnehmende absolvierten die Studie bis zum Schluss. Dabei zeigten sich in der Laufgruppe zwischen den drei Formen der Ernährung bei dem zwölf Minuten Lauf keine signifikanten Unterschiede und auch beim Krafttraining waren keine relevanten Unterschiede festzustellen, berichtet das Team.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit deuten nach Ansicht der Fachleute darauf hin, dass in Bezug auf die Leistung beim Sport die omnivore Ernährung als auch eine der zwei untersuchten überwiegend pflanzlichen Ernährungsformen ähnlich geeignet sind.
„Mit diesen Erkenntnissen können Freizeitsportler zuversichtlicher sein, dass sie durch den Verzicht auf tierisches Fleisch und die Umstellung auf eine eher pflanzliche Ernährung eine ausreichende Proteinzufuhr erreichen und ihre sportliche Leistungsfähigkeit erhalten können”, so das Forschungsteam.
Weniger Fleisch und dafür mehr pflanzliche Nahrung
Die pflanzliche Ernährung bietet zudem Vorteile für die Gesundheit und Vorteile für die Umwelt. So fördert sie die kardiovaskuläre Gesundheit und gleichzeitig auch die ökologische Nachhaltigkeit.
All diese Vorteile zusammen werden zukünftig hoffentlich mehr Menschen dazu motivieren, sich beispielsweise vegan oder vegetarisch zu ernähren oder zumindest weniger Fleisch und häufiger überwiegend pflanzliche Mahlzeiten zu konsumieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Aubrey K. Roberts, Vincent Busque, Jennifer L. Robinson, Matthew J. Landry, Christopher D. Gardner: SWAP-MEAT Athlete (study with appetizing plant-food, meat eating alternatives trial) – investigating the impact of three different diets on recreational athletic performance: a randomized crossover trial; in: Nutrition Journal (veröffentlicht 16.11.2022), Nutrition Journal
Wichtiger Hinweis:
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