Kartoffeln sind gesünder als ihr Ruf
Kartoffeln zählen zu den beliebtesten Lebensmitteln in Deutschland. Doch sind die Knollen auch wirklich gesund? Eine Ernährungsexpertin gibt Auskunft darüber, worauf beim Konsum von Kartoffeln zu achten ist und warum sie oft als eher ungesund dargestellt werden.
Joel Hollow ist Ernährungsberaterin an der renommierten Mayo Clinic (USA). In einem aktuellen Beitrag klärt die Expertin darüber auf, ob Kartoffeln gesund oder ungesund sind und warum die Knolle zu Unrecht einen eher schlechten Ruf in Sachen Ernährung genießt.
Wie kam die Kartoffel nach Deutschland?
Die Kartoffel ist die beliebteste Sättigungsbeilage der Deutschen. Doch eigentlich ist die Kartoffel in Deutschland erst seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Spanische Entdecker brachten sie als Reiseproviant und als Geschenk aus Südamerika mit. Erst der Preußenkönig Friedrich II. sorgte im Jahr 1745 für den großen Durchbruch der Knolle, indem er hierzulande den flächendeckenden Kartoffelanbau einführte und förderte.
Kartoffeln werden oft als Chips und Pommes konsumiert
In den USA gehört die Kartoffel ebenfalls zu den beliebtesten Lebensmitteln. Sie genießt dort allerdings einen eher zweifelhaften Ruf als Dickmacher. Wie das US-Landwirtschaftsministerium jedoch mitteilt, werden Kartoffeln in US-Haushalten überwiegend in Form von Chips und in Imbissen und Restaurants in Form von Pommes verzehrt.
Zubereitungsform sorgt für den schlechten Ruf
Laut Ernährungsberaterin Hollow ist genau hier die Wurzel des schlechten Rufs der Kartoffel begraben. Denn die Art der Zubereitung von Lebensmitteln ist genauso wichtig wie die eigentliche Speise. Frittieren und Übersalzen macht die Kartoffel ungesund. Die Knolle an sich hat der Expertin zufolge ein sehr gutes Nährstoffprofil.
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Kartoffeln sind reich an Mikronährstoffen
So enthält die Kartoffel eine Fülle von Mikronährstoffen und ist beispielsweise eine hervorragende Quelle für Kalium und die Vitamine C und B6. Außerdem enthalten Kartoffeln
- Mangan,
- Magnesium,
- Phosphor,
- Niacin,
- Folsäure,
- Ballaststoffe.
Vor- und Nachteile von Kohlenhydraten
Ein weiterer Grund, warum Kartoffeln eher einen schlechten Ruf haben, ist ihr hoher Gehalt an Stärke bzw. Kohlenhydraten. Im Allgemeinen sorgen Kohlenhydrate für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels, was zu einem kurzen Energieschub führt. Nach dem Schub folgt allerdings ein Abfall des Blutzuckers, der Müdigkeit und Hunger auslösen kann.
Daher raten die Ernährungsfachleute der Mayo Clinic dazu, Kartoffeln immer mit Lebensmitteln zu kombinieren, die reich an Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fetten sind. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Freisetzung von Glukose in den Blutkreislauf.
Ernährungsberaterin Hollow betont auch, dass Kohlenhydrate eine wichtige Energiequelle für den Körper und das Gehirn sind. Vor allem wenn es sich um komplexe Kohlenhydrate wie in der Kartoffel handelt, die nicht so schnell aufgespalten werden können, wie Einfachzucker.
Weg mit Pommes und Chips – her mit der natürlichen Kartoffel
Unterm Strich hält die Ernährungsexpertin fest, dass es sich bei der Kartoffel um ein gesundes Lebensmittel handelt, vor allem, wenn sie auf fettarme Weise zubereitet und mit eiweiß- und ballaststoffreichen Zutaten kombiniert wird. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: It’s OK to say ‘yes’ to potatoes (veröffentlicht: 24.11.2022), newsnetwork.mayoclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.