Wissenswertes über Vitamin K1 und K2
Vitamin K ist in mehrfacher Hinsicht wichtig für den Körper. Es ist an dem Aufbau gesunder Knochen beteiligt und unterstützt die Blutgerinnung. Darüber hinaus soll Vitamin K das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und zur Prävention von Alzheimer beitragen. Eine Ernährungsexpertin erläutert die wichtigsten Fakten zu Vitamin K.
Julia Zumpano ist Ernährungsberaterin an der renommierten Cleveland Clinic in Ohio (USA). In einem aktuellen Beitrag erklärt die Nährstoff-Expertin Wissenswertes über Vitamin K, in welchen Lebensmitteln es enthalten ist und warum ein Mangel unbedingt vermieden werden sollte.
Welche Lebensmittel sind reich an Vitamin K?
Zu den Lebensmitteln, die reich an Vitamin K sind, gehört vor allem grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Kohl und Kopfsalat. Auch in Früchten wie Blaubeeren, Feigen und Kürbissen sowie in pflanzlichen Ölen wie Oliven-, Soja- oder Rapsöl ist Vitamin K enthalten.
Geringe Mengen finden sich zudem in Fleisch, Eiern und Milchprodukten wie Käse, Joghurt und Butter, berichtet Zumpano. Und wenn Vitamin K direkt nach dem Verzehr von fetthaltigen Lebensmitteln aufgenommen wird, werde die Absorption im Körper maximiert.
Unterschied zwischen Vitamin K1 und K2
Vitamin K besteht aus zwei Unterarten: Vitamin K1 (Phylloquinon) und Vitamin K2 (Menachinon). Vitamin K1 ist laut Zumpano die häufigere Form von Vitamin K. Es ist vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in grünem Blattgemüse.
Vitamin K2 ist der Expertin zufolge weniger häufig in Lebensmitteln vorhanden. Es sei vorzugsweise in einigen tierischen Lebensmitteln wie Eier, Käse, Joghurt und Leber sowie in fermentierten Produkten wie Sauerkraut und Kimchi zu finden. Zusätzlich werde Vitamin K2 von den eigenen Darmbakterien produziert.
Was bewirkt Vitamin K im Körper?
Wie oben bereits erwähnt, ist Vitamin K wichtig für die Gesundheit der Knochen und des Blutes. Zumpano berichtet zudem über einige Studien, die nahegelegt haben, dass Vitamin K dabei helfen kann, Übelkeit am Morgen zu lindern und die kognitiven Fähigkeiten während der Alterung zu schützen.
Die antioxidative Wirkung von Vitamin K könne zu einem verminderten Risiko für Herzkrankheiten und Alzheimer beitragen und zudem spiele Vitamin K eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung.
Vitamin K und Blutgerinnung
Denn Vitamin K ist an der Produktion von 13 Proteinen beteiligt, die für die Blutgerinnung benötigt werden. Daher stammt auch der Name des Proteins: das K steht für Koagulation, ein Fachwort für die Gerinnung von Proteinen.
So sollten Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, keine Vitamin-K-Präparate ohne ärztliche Rücksprache einnehmen, warnt Zumpano. Denn die gerinnende Wirkung des Vitamins wirke solchen Medikamenten entgegen.
Generell sei eine Einnahme von Vitamin-K-Ergänzungsmitteln nur bei einem diagnostizierten Mangel für erforderlich. „Wenn Sie sich ausgewogen ernähren, sollten Sie Ihren Bedarf an Vitamin K decken können“, betont Zumpano.
Vitamin K und die Knochen
Wie die Ernähungsexpertin berichtet, stärkt Vitamin K die Knochen, indem es zur Bildung von Osteocalcin beiträgt – einem Stoff, der geringe Knochendichte verhindert. Nicht abschließend geklärt ist jedoch, ob eine Einnahme von Vitamin K bei Knochenproblemen helfen kann.
Einige Studien deuten darauf hin, dass eine höhere tägliche Zufuhr von Vitamin K das Risiko von Knochenbrüchen und einer reduzierten Knochendichte verringert. In einigen Ländern werden Vitamin-K-Präparate sogar zur Behandlung von Osteoporose verschrieben.
„Viele andere Faktoren können die Knochengesundheit beeinträchtigen, darunter ein Mangel an Kalzium und Vitamin D“, ergänzt Zumpano. Es seien noch weitete Studien erforderlich, um die genaue Rolle von Vitamin K bei der Knochengesundheit zu verstehen und eine sichere Empfehlung abgeben zu können.
Gefährliche Überdosierungen sind selten
Eine Überdosierung von Vitamin K ist der Ernährungsberaterin zufolge sehr selten. Das liegt daran, dass überschüssiges Vitamin K im Körper sehr schnell über den Urin oder den Kot abgeführt wird.
Vitamin-K-Mangel aufdecken
Ein Mangel an Vitamin K könne über ein Bluttest diagnostiziert werden. Anzeichen seien beispielsweise, dass Verletzungen nur sehr langsam aufhören zu bluten oder dass bereits kleine Stöße blaue Flecken verursachen.
Zudem kann sich ein Vitamin-K-Mangel über Konzentrationsstörungen äußern. Betroffene sind häufig müde, antriebslos und anfälliger für Infektionen. Auch treten bei einem Mangel häufig Muskelschmerzen und/oder Kopfschmerzen auf. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Top Benefits of Vitamin K (veröffentlicht: 07.12.2022), health.clevelandclinic.org
- James J DiNicolantonio Jaikrit Bhutani and James H O'Keefe: The health benefits of vitamin K; in: Open Heart (2015), ncbi.nlm.nih.gov
- Mishima, E., Ito, J., Wu, Z. et al. A non-canonical vitamin K cycle is a potent ferroptosis suppressor; in: Nature (2022). https://doi.org/10.1038/s41586-022-05022-, nature.com
- Sarah Cockayne, Joy Adamson, Susan Lanham-New, PhD; et al.: Vitamin K and the Prevention of Fractures - Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Controlled Trials; in: Archives of internal medicine (2006), jamanetwork.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.