Täglicher Verzehr von Fast Food erhöht Fett in Leber
Der regelmäßige Verzehr von Fast Food führt nicht nur zu einer Gewichtszunahme, sondern erhöht auch das Risiko einer Fettleber. Eine aktuelle Studie hat nun versucht, zu quantifizieren, welches Ausmaß des Fast-Food-Konsums eine Fettleber verursacht.
In der Studie haben Fachleute der University of Southern California (USA) die quantitativen Auswirkungen des Konsums von Fast Food auf das Risiko einer Fettleber untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachblatt „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ veröffentlicht.
Woher stammten ausgewertete Daten?
Das Team analysierte für die neue Forschungsarbeit die Daten der sogenannten National Health and Nutrition Examination Survey 2017-2018, um herauszufinden, welchen Effekt der Verzehr von Fast Food auf die Fettlebererkrankungen hat.
So wurden die Ergebnisse der Leberuntersuchungen von 4.000 erwachsenen Teilnehmenden ausgewertet und mit dem Fast-Food-Konsum der Teilnehmenden verglichen.
Viele Befragte verzehrten täglich Fast Food
Von den Teilnehmenden konsumierten 53 Prozent Fast Food. 29 Prozent nahmen ein Fünftel oder mehr der täglichen Kalorien über Fast Food auf, berichten die Fachleute. Bei ihnen war auch ein Anstieg der Leberfettwerte festzustellen.
Erhöhtes Risiko für Fettleber durch Fast Food
Auch nach der Berücksichtigung von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise Alter, Geschlecht und Alkoholkonsum zeigte sich eine Verbindung zwischen dem Risiko für Fettlebererkrankungen und dem Konsum von Fast Food, wenn dieser 20 Prozent der täglichen zu sich genommenen Kalorien oder mehr ausmacht.
Wie gefährlich ist eine Fettleber?
Eine Fettlebererkrankung kann Vernarbungen der Leber und im weiteren Verlauf auch eine Leberzirrhose zur Folge haben kann. Schlimmstenfalls drohen Leberversagen oder sogar Leberkrebs.
Zunahme von Fettlebererkrankungen in Deutschland
Fettlebererkrankungen haben in Deutschland stark zugenommen. Laut dem Deutschen Ärzteblatt liegt die Rate von nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen in der Bevölkerung bei 14 bis 27 Prozent.
Wenn es darum geht, eine Fettleber zu behandeln, sind die einzigen Möglichkeiten bisher eine gesündere Ernährung und Veränderungen des Lebensstils.
Konsum von Fast Food steigt
Die Ergebnisse der neuen Studie sind sehr besorgniserregend, weil der Verzehr von Fast Food in den letzten 50 Jahren zugenommen hat, wobei der sozioökonomische Status keine Rolle spielt, erläutert die Studienautorin Dr. Ani Kardashian.
„Außerdem haben wir während der COVID-19-Pandemie einen erheblichen Anstieg des Fast-Food-Verzehrs beobachtet, der wahrscheinlich mit dem Rückgang der Verpflegung in Restaurants mit vollem Serviceangebot und der zunehmenden Ernährungsunsicherheit in Zusammenhang steht“, fügt die Medizinerin in einer Pressemitteilung hinzu.
Daher befürchtet die Expertin, dass seit dem Zeitpunkt der Erhebung der ausgewerteten Daten die Anzahl der Menschen mit einer Fettleber noch weiter zugenommen hat.
Gesundheitsdienste sollten mehr über Ernährung aufklären
Fachleute des Gesundheitsdienstes sollten dazu ermutigt werden, Menschen häufiger eine Ernährungsberatung anzubieten, um diese zur Einhaltung eines gesünderen Essverhaltens zu motivieren, so Dr. Kardashian.
Eine solche Beratung sei besonders sinnvoll für Personen, die an Übergewicht oder Diabetes erkrankt sind, da diese einem höheren Risiko für die Entwicklung einer Fettleber durch den Konsum von Fast Food ausgesetzt sind.
Normalerweise enthält die Leber nur wenig Fett
Wenn die Leber gesund ist, enthält sie nur einen geringen Anteil von Fett, der normalerweise weniger als fünf Prozent beträgt. Bereits ein mäßiger Anstieg des Fettgehalts in der Leber kann eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung zur Folge haben, warnt Dr. Kardashian.
Der starke Anstieg des Leberfetts bei Menschen mit Fettleibigkeit oder Diabetes sei besonders auffällig und wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass diese Erkrankungen eine größere Anfälligkeit für die Ansammlung von Fett in der Leber mit sich bringen, fügt die Expertin hinzu.
Fast Food schadet der Leber
Zwar haben einige frühere Untersuchungen bereits auf eine Verbindung zwischen dem Verzehr von Fast Food, Fettleibigkeit und Diabetes hingewiesen, doch die aktuelle Forschungsarbeit ist laut Dr. Kardashian eine der ersten Studien, in der negative Auswirkungen von Fast Food auf die Gesundheit der Leber eindeutig nachgewiesen wurden.
Die Studie zeige, dass bereits der Verzehr einer relativ geringen Menge Fast Food, das reich an Kohlenhydraten und Fett ist, eine schädliche Wirkung für die Leber haben kann.
Weitere negative Gesundheitseffekte durch Fast Food
Neben den negativen Auswirkungen auf die Leber drohen zudem weitere Beeinträchtigungen der Gesundheit durch den Fast-Food-Konsum. Denn Fast Food schadet Körper und Geist.
Viele Menschen unterschätzen jedoch die Gesundheitsrisiken des regelmäßigen Fast-Food-Konsums. Dass bereits Schäden der Leber drohen, wenn mindestens ein Fünftel der täglichen Kalorienmenge über Fast Food aufgenommen wird, hat die aktuelle Forschungsarbeit nun deutlich gemacht. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ani Kardashian, Jennifer L. Dodge, Norah A. Terrault: Quantifying the Negative Impact of Fast-food Consumption on Liver Steatosis Among United States Adults with Diabetes and Obesity; in: Clinical Gastroenterology and Hepatology (veröffentlicht 10.01.2023), Clinical Gastroenterology and Hepatology
- University of Southern California - Health Sciences: Consumption of fast food linked to liver disease (veröffentlicht 10.01.2023), University of Southern California - Health Sciences
- Deutsches Ärzteblatt: Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (veröffentlicht 15.04.2014), Deutsches Ärzteblatt
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.