Pausen mit leichter Bewegung schützen die Gesundheit
Viele Menschen verbringen einen Großteil der Zeit des Tages mit Tätigkeiten im Sitzen, was sehr schädlich für die Gesundheit ist. Eine neuen Forschungsarbeit gibt jetzt Aufschluss darüber, wie viele Pausen eingelegt und wie diese gestaltet werden sollten, um negative Auswirkungen des stundenlangen Sitzens zu vermeiden.
In der Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Columbia University wurde untersucht, wie Unterbrechungen mit leichter Bewegung kardiometabolische Risikofaktoren bei sitzenden Tätigkeiten beeinflussen und welche Rolle dabei die Dauer und die Häufigkeit der Pausen spielt. Die Ergebnisse sind in dem Fachblatt „Medicine & Science in Sports & Exercise“ veröffentlicht.
Langes Sitzen schadet der Gesundheit
Viel Zeit im Sitzen zu verbringen ist schlecht für die Gesundheit, weil dadurch beispielsweise wichtige Muskeln im Körper geschwächt- und die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt werden. Zusätzlich erhöht im Sitzen verbrachte Zeit das Risiko für Stoffwechselerkrankungen, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Da viele Menschen eine Großteil des Tages mit sitzenden Tätigkeiten verbringen, beispielsweise bei einem Bürojob und später in der Freizeit vor dem Fernseher, sind dringend Maßnahmen gesucht, um die drohenden gesundheitlichen Folgen zu verhindern oder zumindest abzuschwächen.
Welchen Effekt haben Pausen mit Bewegung?
Das Team hat nun an elf erwachsenen Teilnehmende untersucht, welchen Beitrag hier verschiedene Formen der Unterbrechung langer Sitzphasen leisten können. Die Teilnehmenden wurden hierfür an fünf unterschiedlichen Tagen verschiedenen Bedingungen ausgesetzt.
So wurden die Teilnehmenden beispielsweise zur Kontrolle der Ergebnisse angewiesen, eine ununterbrochene sitzende Tätigkeit über acht Stunden auszuführen, was einem typischen Arbeitstag im Büro ähnelt
Zusätzlich wurden die Auswirkungen von vier Interventionen analysiert, welche Unterbrechungen der sitzenden Tätigkeit durch Bewegung mit unterschiedlicher Häufigkeit und Dauer umfassten.
Verschiedene Pausen mit Bewegung analysiert
So untersuchten die Forschenden die Auswirkungen einer Pause für eine Minute alle 30 Minuten, einer Pause für einen Zeitraum von fünf Minuten alle 30 Minuten, einer Pause für eine Minute alle 60 Minuten und einer Pause für den Zeitraum von fünf Minuten alle 60 Minuten.
In diesen Pausen wurden die Teilnehmenden angewiesen sich zu bewegen und bei leichter Intensität zu gehen. Während der Untersuchung wurden mehrfach die Blutzuckerwerte und der Blutdruck gemessen.
Unterschiede bei Blutzucker und Blutdruck
Es zeigte sich, dass die Blutzuckerwerte nur durch Pausen mit einer Dauer von fünf Minuten signifikant sanken, welche alle 30 Minuten die sitzende Tätigkeit unterbrachen, verglichen mit der Kontrollgruppe, berichtet das Team.
Allerdings seien alle Unterbrechungen der sitzenden Tätigkeiten mit einer signifikanten Abnahme des systolischen Blutdrucks gegenüber dem Ausgangswert verbunden gewesen, verglichen mit der Kontrollgruppe.
Die größten Senkungen des systolischen Blutdrucks wurde durch Pausen erzielt, welche eine Minute andauerten und alle 60 Minuten eingelegt wurden oder die fünf Minuten andauerten und alle 30 Minuten eingelegt wurden, fügen die Forschenden hinzu.
Häufige, längerer Pausen verbessern glykämische Reaktionen
Die Fachleute schlussfolgern, dass Pausen zur Unterbrechung von sitzenden Tätigkeiten dann besonders effektiv zur Beeinflussung des Blutdrucks und des Blutzuckers sind, wenn sie eine größerer Häufigkeit und längerer Dauer haben (alle 30 Minuten für 5 Minuten). Für eine Senkung des Blutdrucks könnten allerdings bereits kürzere Pausen mit längeren Abständen ausreichen. (alle 60 Minuten für 1 Minute). (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Andrea T. Duran; Ciaran P. Friel, Maria A. Serafini, Ipek Ensari, Ying Kuen Cheung, et al.: Breaking Up Prolonged Sitting to Improve Cardiometabolic Risk: Dose-Response Analysis of a Randomized Cross-Over Trial; in: Medicine & Science in Sports & Exercise (veröffentlicht 15.12.2022), Medicine & Science in Sports & Exercise
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.