Wie kann man besonders erfolgreich Gewicht abnehmen?
Zum Abnehmen scheint der Verzehr von kleineren Mahlzeiten und eine Reduzierung der Häufigkeit der Nahrungsaufnahme effektiver, als eine zeitweise eingeschränkte Nahrungsaufnahme wie beispielsweise beim intermittierenden Fasten.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Pittsburgh wurde der Zusammenhang zwischen Essensintervallen und der Gewichtsentwicklung untersucht. Die Ergebnisse wurden in dem „Journal of the American Heart Association“ veröffentlicht.
Knapp 550 Menschen wurden untersucht
An der Studie nahmen 547 Menschen teil, welche mindestens 18 Jahre alt waren und von denen vor Eintritt in die aktuelle Untersuchung mindestens eine Gewichts- und Größenmessung vorlag. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden betrug 51 Jahre und fast 80 Prozent waren Frauen.
Viele Teilnehmende litten unter Fettleibigkeit
Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) der Teilnehmenden lag bei 30,8, was Fettleibigkeit entspricht. Das Gewicht wurde in einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6,3 Jahren anhand von elektronischen Gesundheitsakte überwacht.
Mobile App zeichnete Schlaf- und Essverhalten auf
Die Forschenden entwickelten eine mobile App (Daily24), welche von den Teilnehmenden dazu verwendet wurde, um für jeweils 24 Stunden ihre Schlaf-, Ess- und Aufwachzeiten in Echtzeit zu erfassen.
Durch verschiedene Maßnahmen wie E-Mails, Textnachrichten und In-App-Benachrichtigungen sollten die Teilnehmenden ermutigt werden, die App im ersten Monat und jeweils eine Woche pro Monat während des sechsmonatigen Interventionsabschnitts der Studie so oft wie möglich zu verwenden.
Zeitpunkt von Mahlzeiten nicht wichtig zum Abnehmen?
Mit Hilfe der aufgezeichneten Daten aus der mobilen App über die täglichen Schlaf- und Essenszeiten berechneten die Fachleute dann tägliche Durchschnittswerte für alle wichtigen Daten. So stellte sich heraus, dass der Zeitpunkt der Mahlzeiten während des sechsjährigen Nachbeobachtungszeitraums nicht in Zusammenhang mit einer Gewichtsveränderung stand.
Gewichtszunahme durch große Mahlzeiten
Außerdem war die Gesamtzahl der täglich aufgenommenen großen Mahlzeiten, die schätzungsweise mehr als 1.000 Kalorien umfassten, und der mittleren Mahlzeiten (schätzungsweise 500 bis 1.000 Kalorien) laut den Forschenden mit einer Gewichtszunahme verbunden.
Abnehmen durch wenige kleine Mahlzeiten
Dagegen war der Verzehr von weniger kleinen Mahlzeiten, welche unter 500 Kalorien enthielten, mit einer Abnahme von Gewicht verbunden, berichtet das Team.
Laut den Fachleuten lässt sich zusammenfassend festhalten, dass kein Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Mahlzeiten und der Gewichtsveränderung in einer Population mit einer großen Bandbreite an Körpergewicht feststellbar war.
Beeinflusst intermittierendes Fasten Stoffwechsel?
Auch wenn frühere Untersuchungen darauf hingewiesen haben, dass intermittierendes Fasten den Biorhythmus und den Stoffwechsel positiv beeinflusst, konnte in der aktuellen Studie dieser Zusammenhang nicht nachgewiesen werden, berichtet Studienautorin Dr. Wendy L. Bennett in einer Pressemitteilung.
Obwohl die Studie ergab, dass die Häufigkeit der Mahlzeiten und die Gesamtkalorienzufuhr stärkere Risikofaktoren für die Gewichtsveränderung sind als der Zeitpunkt der Mahlzeiten, konnte allerdings keine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung nachgewiesen werden, fügt Studienautor Dr. Di Zhao hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Di Zhao, Eliseo Guallar, Thomas B. Woolf, Lindsay Martin, Harold Lehmann, et al.: Association of Eating and Sleeping Intervals With Weight Change Over Time: The Daily24 Cohort; in: Journal of the American Heart Association (veröffentlicht 18.01.2023), Journal of the American Heart Association
- American Heart Association: Reducing total calories may be more effective for weight loss than intermittent fasting (veröffentlicht 18.01.2023), AHA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.