Wie brauner Reis die Gesundheit stärkt
Brauner Reis kann die Zellen vor oxidativem Stress schützen und reaktive Sauerstoffspezies neutralisieren, was mit einer Vielzahl von Gesundheitsvorteilen verbunden ist.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Okayama University in Japan wurden die wichtigsten Verbindungen in braunem Reis quantifiziert und ihr zytoprotektives (die Zellen schützendes) Potenzial gegen oxidativen Stress bewertet. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Molecular Sciences“ publiziert.
Wie kann brauner Reis Zellschäden verhindern?
Brauner Reis ist in der Lage, reaktive Sauerstoffspezies zu neutralisieren und Schäden an Zellen zu verhindern, was entscheidend für viele der Vorteile bei dessen Konsum ist, erläutern die Forschenden. Bisher sei jedoch unklar geblieben, welche Hauptverbindung zu diesen positiven Eigenschaften beiträgt.
Cycloartenylferulat schützt die Zellen
Den Fachleuten ist es jetzt gelungen, sogenanntes Cycloartenylferulat (CAF) als die wichtigste zellschützende Verbindung in braunem Reis zu identifizieren. Cycloartenylferulat besitzt eine Hybridstruktur, was es laut den Forschenden zu einer einzigartigen Verbindung macht.
„CAF ist eine hybride Verbindung aus Polyphenol und Phytosterol und dürfte eine potente bioaktive Substanz mit verschiedenen pharmakologischen Eigenschaften sein, z. B. mit antioxidativer Wirkung und blutfettsenkender Wirkung“, so Studienautor Professor Yoshimasa Nakamura in einer Pressemitteilung.
Beweis für antioxidative Eigenschaften von Cycloartenylferulat
Die antioxidativen Eigenschaften von Cycloartenylferulat wurden von dem Team nachgewiesen, indem aufgezeigt wurde, dass Cycloartenylferulat in der Lage ist, Zellen vor dem durch Wasserstoffperoxid verursachten Stress zu schützen.
Wasserstoffperoxid ist ein normales Nebenprodukt der Stoffwechselprozesse einer Zelle. Wenn jedoch abnormale Mengen dieser Verbindung vorhanden sind, kann dies Zellen vergiften und irreversible Schäden verursachen, erläutert das Team.
Die Fachleute fanden heraus, dass eine Behandlung von Zellen mit Cycloartenylferulat dazu führt, dass diese eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen durch Wasserstoffperoxid ausgelösten toxischen Stress entwickeln.
Dabei zeigte Cycloartenylferulat eine stärkere Schutzwirkung vor Wasserstoffperoxid-induziertem Stress als zwei andere antioxidative Verbindungen (Alpha-Tocopherol und Gamma-Tocopherol), denen bisher die antioxidativen Kapazität von braunem Reis zugeschrieben wurden.
Sehr hohe Mengen von Cycloartenylferulat in braunem Reis
Die Forschenden schätzen auf Grundlage ihrer Ergebnisse, dass der Gehalt von Cycloartenylferulat im Vollkorn von braunem Reis fünfmal so hoch ausfällt, verglichen mit anderen in braunem Reis vorkommenden antioxidativen Verbindungen.
Cycloartenylferulat habe dabei zusätzlich noch den Vorteil, dass es die Konzentration von Häm-Oxygenase-1 (HO-1) erhöht. Dieses Enzym fördere die Produktion von Antioxidantien.
„Wir haben hier gezeigt, dass CAF die mRNA-Konzentration von HO-1, dem Antioxidantien produzierenden Enzym mit geringem Molekulargewicht, signifikant erhöht, und zwar in ähnlichen Konzentrationen, wie sie für zytoprotektive Effekte bei der Resistenz gegen oxidative Schäden erforderlich sind“, fügt Studienautor Professor Nakamura hinzu.
Neben dem Schutz vor oxidativen Stress werden dem braunen Reis noch weitere positive Gesundheitseffekte zugeschrieben, wobei insbesondere die Unterstützung beim Abnehmen oft hervorgehoven wird. Insgesamt ist es durchaus ratsam, statt weißem Reis öfter braunen Reis in die Ernährung aufzunehmen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hongyan Wu, Toshiyuki Nakamura, Yingnan Guo, Riho Matsumoto, Shintaro Munemasa, et al.: Cycloartenyl Ferulate Is the Predominant Compound in Brown Rice Conferring Cytoprotective Potential against Oxidative Stress-Induced Cytotoxicity ; in: International Journal of Molecular Sciences (veröffentlicht 03.01.2022), International Journal of Molecular Sciences
- Okayama University: What makes brown rice healthy? Decoding the chemistry of its nutritional wealth (veröffentlicht 19.01.2023), Okayama University
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.