Warum wir mehr Äpfel essen sollten
Äpfel senken das Risiko verschiedener Krankheiten bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Doch warum sind Äpfel so gesund und worauf sind ihre vorteilhaften Auswirkungen zurückzuführen?
Eine Vielzahl von epidemiologischen Studien hat bereits die Vorteile des Konsums von Äpfeln für die Gesundheit beschrieben. So hat eine Studie, die in dem „Nutrition Journal“ veröffentlicht wurde, gezeigt, dass Äpfel eine hohe antioxidative Aktivität aufweisen, die Vermehrung von Krebszellen hemmen, die Lipidoxidation reduzieren und den Cholesterinspiegel senken.
Äpfel enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe
Die antioxidative und krebshemmende Wirkung führen die Studienautoren auch auf die sekundären Pflanzenstoffe der Äpfel zurück. Allerdings müsse das Zusammenwirken der zahlreichen sekundären Pflanzenstoffe nocht genauer analysiert werden, um zu klären, durch welchen Mechanismus Äpfel vor chronischen Krankheiten schützen.
Zudem gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die das phytochemische Profil (die chemische Zusammensetzung) von Äpfeln beeinflussen, so dass große Unterschiede in den Konzentrationen der Inhaltsstoffe, insbesondere der sekundären Pflanzenstoffe, unter verschiedenen Apfelsorten bestehen.
Apfelsorte Selstar hat extrem hohen Selengehalt
So wurde beispielsweise an der Hochschule Osnabrück eine Apfel-Sorte (Selstar®) entwickelt, die einen zehnmal so hohen Selengehalt wie andere Äpfel hat, wodurch diese Apfelsorte das Immunsystem besonders stärkt. Der Apfel ist bereits in vielen Supermärkten erhältlich.
Reifung beeinflusst sekundäre Pflanzenstoffe in Äpfeln
Auch die Reifung hat Einfluss darauf, was für einen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in Äpfeln vorliegt, wobei beispielsweise das verfügbare Licht und bestimmte Arten der Befruchtung der Äpfel eine Rolle spielen. Wenn es dagegen um die Lagerung von Äpfeln geht, scheint diese keinen großen Einfluss auf die sekundären Pflanzenstoffe zu haben.
Apfelsaft enthält weniger Phenole
Ganz anders sieht es aus, wenn Äpfel zu Saft weiterverarbeitet werden. Dies reduziert enthaltene Phenole deutlich. Aber auch wenn Apfelsaft weniger Phenole enthält, ist er laut einer weiteren Studie durchaus vorteilhaft für die Gesundheit. In der Studie wurden die bisherigen Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Vorteilen von Apfelsaft ausgwertet und die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Nutrients“ veröffentlicht.
Bei der Auswertung von zwanzig Studien stellte das Team fest, dass der Konsum von trübem Apfelsaft mit mehreren Markern für die kardiovaskuläre Gesundheit verbunden ist, die eine wichtige Rolle bei Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen spielen könnten.
Der Konsum von Apfelsaft scheint sich demnach insbesondere positiv auf oxidativen Stress auszuwirken, Entzündungsmarker zu reduzieren, das Lipidprofil zu verbessern und auch das Diabetes-Risiko zu reduzieren. Insgesamt hat Apfelsaft den Studienergebnissen zufolge positive Auswirkungen auf Biomarker für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (insbesondere auf oxidativen Stress).
Äpfel stärken die Gesundheit
Zusammenfassend verdeutlichen die verschiedenen Forschungsergebnisse, dass Äpfel und Apfelsaft eine Vielzahl potenzieller gesundheitlicher Vorteile mit sich bringen. Dabei kann der regelmäßige Verzehr auch das Risiko verschiedener chronischer Erkrankungen reduzieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jeanelle Boyer, Rui Hai Liu: Apple phytochemicals and their health benefits; in: Nutrition Journal (veröffentlicht 12.05.2004), Nutrition Journal
- Bastien Vallée Marcotte, Marie Verheyde, Sonia Pomerleau, Alain Doyen, Charles Couillard: Health Benefits of Apple Juice Consumption: A Review of Interventional Trials on Humans; in: Nutrients (veröffentlicht 16.02.2022), Nutrients
Wichtiger Hinweis:
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