Hülsenfrüchte schützen die Herzgesundheit
Immer wieder werden exotische Superfoods angepriesen, die vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen sollen. Weniger exotische Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen jedoch ebenfalls effektiv reduzieren.
Verschiedene Studien haben bereits aufgezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Hülsenfrüchten weitreichende Gesundheitsvorteile mit sich bringen kann und auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert. Beispielsweise verdeutlicht eine in dem englischsprachigen „Journal of Medicinal Food“ veröffentlichte Studie die Vorteile von Hülsenfrüchten für die Herzgesundheit.
Unterschiedliche physiologischen Wirkung von Hülsenfrüchten
Es ist allerdings zu beachten, dass die physiologischen Auswirkungen von Hülsenfrüchten teilweise sehr unterschiedlich ausfallen. Dabei sind die Unterschiede vor allem auf die Menge und Vielfalt der Ballaststoffe und der Stärke, die Zusammensetzung der Proteine und den unterschiedlichen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in den Hülsenfrüchten zurückzuführen.
Die meisten Hülsenfrüchte enthalten jedoch sekundäre Pflanzenstoffe, welche für die metabolische Gesundheit eine wichtige Rolle spielen und von denen bekannt ist, dass sie vor Erkrankungen schützen.
Hülsenfrüchte beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor
So werden die sekundären Pflanzenstoffe zum Beispiel mit einem reduzierten Risiko für koronare Herzkrankheiten und Diabetes sowie mit einer Wirkung gegen Bluthochdruck und Entzündungen in Zusammenhang gebracht.
Auch Fachleute der Mayo Clinic in den USA heben in einem Beitrag hervor, dass Hülsenfrüchte Inhaltsstoffe aufweisen, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
Hülsenfrüchte verbessern die Cholesterinwerte
Als weiteren Vorteil nennen die Fachleute die Senkung des LDL-Cholesterinspiegels. Um den Cholesterinspiegel zu senken, seien fettarme Proteine als Teil der Ernährung angeraten, wofür sich neben magerem Fleisch insbesondere Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen eignen.
Die Ernährungsberaterin Julia Zumpano von der Cleveland Clinic in den USA berichtet ebenfalls von der positiven Wirkung der Hülsenfrüchte auf den Cholesterinspiegel und einem hiermit verbunden reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Dabei seien insbesondere enthaltene lösliche Ballaststoffe von Bedeutung. Durch den hohen Gehalt an diesen Ballaststoffen senken viele Hülsenfrüchte wie beispielsweise Kidneybohnen, schwarze Bohnen, Linsen und Spalterbsen effektiv den Cholesterinspiegel, so die Expertin.
Reduziertes Risiko für koronare Herzkrankheit
Die Senkung des Cholesterinspiegels und des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird auch durch eine Forschungsarbeit bestätigt, die in dem englischsprachigen Fachblatt „JAMA“ veröffentlicht wurde.
Hülsenfrüchte, die reich an Bohnenprotein und wasserlöslichen Ballaststoffen sind, seken demnach das Risiko für Herzkrankheiten signifikant. Teilnehmende der Studie, die mindestens viermal in der Woche Hülsenfrüchte zu sich nahmen, hatten laut den Forschenden ein um 22 Prozent geringeres Risiko für koronare Herzkrankheiten und ein elf Prozent niedrigeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen als Personen, die seltener als einmal in der Woche Hülsenfrüchte verzehrten.
Bohnen halten lange satt und helfen beim Abnehmen
Neben den positiven Auswirkungen auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und den Cholesterinspiegel bringt der Verzehr von Hülsenfrüchten noch eine Vielzahl weiterer Vorteile für die Gesundheit mit sich.
Bohnen und andere Hülsenfrüchte enthalten beispielsweise viele Nährstoffe, kaum Fett und nur wenig Kalorien. Daher sind Bohnen, Linsen und Erbsen auch hilfreich beim Abnehmen. Enthaltenes Eiweiß und die Ballaststoffe tragen dazu bei, dass Menschen sich nach dem Verzehr länger gesättigt fühlen.
Allerdings ist zu beachten, dass die Verdauung von Hülsenfrüchten auch zur Bildung von Gas im Darm führt. Anders ausgedrückt: Hülsenfrüchte können Blähungen auslösen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Malika Bouchenak, Myriem Lamri-Senhadji: Nutritional Quality of Legumes, and Their Role in Cardiometabolic Risk Prevention: A Review; in: Journal of Medicinal Food (veröffentlicht 11.03.2013), Journal of Medicinal Food
- Mayo Clinic: Heart-healthy diet: 8 steps to prevent heart disease (veröffentlicht 14.02.2022), Mayo Clinic
- Lydia A. Bazzano, Jiang He, MD, Lorraine G. Ogden, Catherine Loria, Suma Vupputuri, et al.: Legume Consumption and Risk of Coronary Heart Disease in US Men and Women; in: JAMA (veröffentlicht 26.11.2001), JAMA
- Cleveland Clinic: 8 Cholesterol-Lowering Foods To Try (veröffentlicht 18.01.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.