Warum Sie Kiwis mit Schale essen sollten
Dass Kiwis gesundheitliche Vorteile bieten, ist vielen bekannt. Schließlich enthalten die Früchte wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und Ballaststoffe. Was aber eher weniger bekannt ist: Auch in der essbaren Schale stecken gesunde Nährstoffe. Allerdings sollte sie von manchen Menschen nicht mitgegessen werden.
Kiwis haben alle möglichen gesundheitlichen Vorteile, und die Schale mitzuessen vergrößert diese Vorteile, erklärt die registrierte Ernährungsberaterin Gillian Culbertson in einem aktuellen Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA).
Verbreitet sind vor allem die grüne und die goldene Kiwi
„Es gibt ungefähr 60 Arten von Kiwis, und alle haben essbare Schalen, die sich in Textur und Konsistenz unterscheiden“, erläutert Culbertson. „Die am häufigsten gegessenen Versionen sind grün und gold.“
- Grüne Kiwis: Die Kiwi, an die Sie wahrscheinlich gewöhnt sind, ist Actinidia deliciosa. Das ist die mit hellgrünem Fruchtfleisch und der haarigen Schale. Auch letztere ist essbar, doch der Konsum ist für viele gewöhnungsbedürftig.
- Goldene (oder gelbe) Kiwis: Die goldene Kiwi ist eine tropisch schmeckende, bronzefarbene Frucht mit einer haarlosen und dünneren Schale – was sie zum Essen mit der Schale angenehmer macht.
Es gibt noch zahlreiche weitere Kiwisorten, die, je nachdem, wo sie angebaut werden, leicht unterschiedliche Aromen und Nährstoffzusammensetzungen haben. Welche Art von Kiwi Sie auch wählen, hier sind einige der Vorteile, die Sie erwarten können:
Viele Ballaststoffe
Ballaststoffe reduzieren Blähungen und helfen beim Stuhlgang. „Kiwis sind bereits eine gute Quelle für Ballaststoffe, aber wenn Sie die Schale dran lassen, bekommen Sie noch mehr davon“, sagt Culbertson.
Eine ganze Kiwi mit Schale zu essen, erhöht ihren Ballaststoffgehalt um satte 50 Prozent. Eine grüne Kiwi mit Schale hat 3,5 Gramm Ballaststoffe, während eine goldene Kiwi mit Schale etwa drei Gramm Ballaststoffe enthält.
Reich an Antioxidantien
Die Kiwischale steckt voller Antioxidantien: Sie enthält dreimal mehr Antioxidantien als die Frucht selbst! Antioxidantien helfen Ihrem Körper, freie Radikale zu bekämpfen, instabile Moleküle in Ihrem Körper, die, wenn sie nicht kontrolliert werden, zu Zellschäden führen und Krankheiten verursachen können. Zu den Antioxidantien in der Kiwischale gehören:
- Vitamin E: Wenn Sie die Schale auf einer goldenen Kiwi belassen, erhöht sich der Vitamin-E-Gehalt um 32 Prozent. „Vitamin E stärkt auch Ihr Immunsystem und hilft Ihrem Körper, Infektionen abzuwehren“, erklärt Culbertson.
- Vitamin C: Dies ist ein weiterer Immunverstärker, und die Menge, die Sie von Ihrer Kiwischale erhalten, hängt davon ab, welche Art von Kiwi Sie essen. Eine Studie zeigt, dass goldene Kiwis (161 Milligramm) mehr Vitamin C enthalten als grüne Kiwis, die zwischen 85 mg und 150 mg Vitamin C enthalten. „In jedem Fall erhöht der Verzehr der Schale einer Kiwi Ihre Vitamin-C-Aufnahme.“
- Polyphenole: Diese starken Antioxidantien helfen, Entzündungen in Ihrem Körper zu bekämpfen. Kiwis sind im Allgemeinen eine gute Quelle für Polyphenole, aber 30 Prozent stammen von der Schale.
Gute Quelle für Folat
Die Schale einer goldenen Kiwi erhöht Ihre Folataufnahme um 34 Prozent. Folat, auch bekannt als Vitamin B9, hilft Ihrem Körper, Kohlenhydrate in Glukose umzuwandeln, um Energie zu produzieren.
„Es ist entscheidend für Leber, Haut, Haare und Augen und hilft, dass Ihr Nervensystem richtig funktioniert“, sagt Culbertson. „Es ist besonders wichtig für Schwangere, da ein Folatmangel zu Komplikationen wie Geburtsfehlern und Anämie führen kann.“
Wer Kiwischale nicht essen sollte
Wenn Sie schon einmal Nierensteine hatten, sollten Sie keine Kiwischalen essen. „Sie sind reich an Oxalaten, was die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass Menschen mit einer Vorgeschichte erneut Nierensteine entwickeln“, so Culbertson.
Oxalate sind natürliche Substanzen, die in einigen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind, darunter Spinat, Nüsse und eben Kiwis. Sie haben keine große Funktion im Körper und treten mit dem Urin aus – aber manche Menschen reagieren empfindlicher auf Oxalate.
„Sie können sich mit dem Kalzium in Ihrem Körper vermischen, wodurch es nicht richtig aufgenommen werden und zur Bildung von Oxalatkristallen in Ihren Nieren und Gelenken führen kann“, erläutert Culbertson. „Das kann zu Nierensteinen oder Gicht führen.“
Die American Urological Association (AUA) empfiehlt Menschen, die zu Nierensteinen neigen, den Verzehr von oxalatreichen Lebensmitteln zu vermeiden.
Tipps zum Essen einer Kiwi mit Schale
Sie müssen nichts Besonderes tun, um eine ganze Kiwi zu essen. Sie können einfach reinbeißen! Denjenigen, denen dies zu unangenehm ist, können eventuell folgende Tipps helfen:
- Gold statt Grün: Die haarlose Schale von goldenen Kiwis ist für die meisten wohl leichter zu ertragen.
- Den Flaum abschrubben: Verwenden Sie beim Waschen Ihrer Kiwi ein Küchentuch oder eine Gemüsebürste mit Nylonborsten, um leicht über die Schale zu reiben. „Das wird helfen, etwas Flaum zu entfernen und es schmackhafter zu machen“, sagt die Ernährungsberaterin.
- Schneiden oder würfeln Sie die Frucht: Schneiden beziehungsweise würfeln Sie die Kiwi und lassen dabei die Schale dran. Fügen Sie Sie einem Obstsalat hinzu, damit die Textur der Schale durch die süßen Aromen der Frucht untergeht.
- Geben Sie sie in einen Smoothie: Fügen Sie einem Smoothie eine ganze Kiwi hinzu und lassen Sie Ihren Mixer die Arbeit erledigen, die Schale in kleine, kaum sichtbare Stücke zu zerlegen, die Sie glatt schlürfen können.
Wie auch immer Sie sich entscheiden, Ihr Körper wird es Ihnen danken, dass Sie die Schale dran lassen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Surprise! Kiwi Skin Is Edible — and Really Good for You, (Abruf: 27.02.2023), Cleveland Clinic
- American Urological Association: Medical Management of Kidney Stones (2019), (Abruf: 27.02.2023), American Urological Association
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.