Wie Schimmel in der Wohnung entfernt werden kann
Schimmelbefall in der Wohnung führt nicht nur zu Materialschäden, sondern stellt auch eine Gesundheitsgefahr dar. Vor allem die Schimmelsporen können Hautreizungen und Schleimhautreizungen, Allergien sowie Asthma auslösen. Fachleute erklären, wie Schimmel richtig entfernt wird.
Wie es auf der Webseite des Umweltbundesamtes heißt, sehen diverse Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmelpilzen einen Zusammenhang zwischen der Belastung durch Schimmelpilze und Atemwegsbeschwerden. Sporen sowie Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen können, über die Luft eingeatmet, allergische und reizende Reaktionen beim Menschen auslösen. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt in einer aktuellen Mitteilung, wie Schimmel richtig entfernt wird.
Feuchtigkeit als Ursache
„Für Schimmelschäden in Wohnräumen gibt es verschiedene Gründe, zum Beispiel unzureichendes Lüften, zu sparsames Heizen oder bauliche Mängel“, erläutert Dorothea Galandi-Szabo, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Thüringen.
Ursache ist in allen Fällen Feuchtigkeit, die entweder aus der Raumluft kommt oder von außen in das Gebäude oder ein Bauteil eindringt.
Nur wenn der Auslöser der Schimmelbildung erkannt und beseitigt wurde, kann der Schimmel dauerhaft beseitigt werden. Mieterinnen und Mieter sind verpflichtet, einen Schimmelbefall sofort dem Vermieter oder der Vermieterin zu melden.
Manchmal reichen Haushaltsreiniger
Wenn nur kleine Flächen bis zu einem halben Quadratmeter lediglich an der Oberfläche befallen sind, kann der Schimmelbelag auch selbst entfernt werden. Auf glatten Oberflächen reichen dazu meistens Haushaltsreiniger und ein Tuch.
„Dabei sollten Sie vorsorglich Handschuhe, einen Mundschutz mit Feinstaubfilter und eine Schutzbrille tragen“, empfiehlt Galandi-Szabo. Wer unter Allergien oder chronischen Erkrankungen leidet oder ein geschwächtes Immunsystem hat, sollte jedoch nicht selbst Hand anlegen oder sich während der Sanierung im Raum aufhalten.
Poröse Materialien wie zum Beispiel Tapeten, Gipskarton- oder Spanplatten hingegen lassen sich häufig nicht reinigen und müssen entfernt werden. Um Sporen und Bakterien zu binden, sollten befallene Tapeten vor dem Entfernen immer angefeuchtet werden. Nach dem Ablösen der Tapete kann die Wand dann mit 70- bis 80-prozentigem Ethylalkohol (Brennspiritus) abgewischt werden.
„Beim Umgang mit hochprozentigem Alkohol besteht Explosionsgefahr. Das heißt: gut lüften, nicht rauchen und kein offenes Feuer verwenden“, warnt Galandi-Szabo. Möbel und Stoffe lassen sich nur schwer von Schimmelpilzen befreien und können häufig nur entsorgt werden.
Wann Fachleute nötig werden
Bei größeren Schimmelschäden ab etwa einem halben Quadratmeter müssen qualifizierte und sachkundige Fachleute ran, die auf eine Schimmelsanierung spezialisiert sind. Laut der Verbraucherzentrale kennen nur sie mögliche Gefahren und sind mit den nötigen Techniken und Schutzvorkehrungen sowie den aktuellen Vorschriften vertraut.
Bei der Suche nach geeigneten Sachverständigen können die Datenbanken der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern helfen.
Bei allen Fragen zum Erkennen und Vermeiden von Schimmelschäden helfen die Energieberaterinnen und -berater der Verbraucherzentrale Thüringen weiter. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Thüringen: Schimmel richtig entfernen, (Abruf: 28.02.2023), Verbraucherzentrale Thüringen
- Umweltbundesamt: Häufige Fragen bei Schimmelbefall, (Abruf: 28.02.2023), Umweltbundesamt
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.