Weche Gesundheitsvorteile bietet die Yuzu?
Die Yuzu ist eine säuerlich schmeckende Frucht, die aktuell auch in der deutschen Küche immer beliebter wird. Die Ernährungswissenschaftlerin Beth Czerwony von der Cleveland Clinic in den USA erklärt, welche gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in der Yuzu enthalten sind und welche Vorteile diese mit sich bringen.
Die Yuzu-Frucht stammt ursprünglich aus Asien und wird vor allem in Japan häufig zur Zubereitung und Verfeinerung von Speisen verwendet. Yuzu verströmt einen blumigen Zitrusduft und der säuerliche Geschmack der Frucht erinnert an Zitrone, Grapefruit und Orange.
Inhaltsstoffe der Yuzu
Wie andere Zitrusfrüchte ist auch die Yuzu reich an Vitamin C. Darüber hinaus enthält Yuzu gesundheitsfördernde bioaktive Verbindungen wie Flavonoide, Carotinoide und Gerbstoffe sowie verschiedene Nährstoffe wie Magnesium, Mangan und Kalium, berichtet die Expertin der Cleveland Clinic in einer Pressemitteilung.
Yuzu hemmt Entzündungen
Laut Czerwony haben einige Studien bereits gezeigt, dass Yuzu Entzündungen im Körper unterdrücken kann, wodurch die Frucht beispielsweise Asthma und entzündlichen Darmerkrankungen entgegenwirkt.
Yuzu schützt vor Zellschäden
Yuzu enthält viele Antioxidantien. Diese sind dafür bekannt, dass sie freie Radikale im Körper neutralisieren können. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die bei natürlichen Stoffwechselprozessen im Körper entstehen, aber auch durch Umwelteinflüsse wie Rauchen, Alkohol, Strahlung oder Giftstoffe verursacht werden können.
Freie Radikale können Zellschäden verursachen und das Immunsystem beeinträchtigen. Antioxidantien können diese Schäden verhindern oder minimieren, indem sie die freien Radikale neutralisieren und unschädlich machen.
Die Antioxidantien in der Yuzu-Frucht können laut Czerwony auch das Krebsrisiko senken. Die Forschung konzentriere sich dabei vor allem auf die krebshemmenden Eigenschaften von Limonoiden, die in Zitrusfrüchten und auch in Yuzu vorkommen.
Yuzu schützt das Herz
Ein Extrakt aus der Yuzu-Frucht scheint laut einer Studie auch vor der Bildung übermäßiger Blutgerinnsel zu schützen. Für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten oder Schlaganfälle kann Yuzu besonders vorteilhaft sein, da die Frucht wie ein Blutverdünner wirkt, erklärt Czerwony.
Ein weiterer Vorteil für die Herzgesundheit sei das in Yuzu enthaltene Vitamin C, von dem bekannt ist, dass es die Belastung des Herzens verringert.
Yuzu fördert Gedächtnis und Kognition
Yuzu hat auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehirns. So haben Studien in der Vergangenheit gezeigt, dass Yuzu das Demenzrisiko senkt und das Gedächtnis sowie die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit verbessern kann.
Yuzu-Duft baut Stress ab
Ein weiterer wichtiger Faktor im Zusammenhang mit der Yuzu-Frucht ist ihr Duft. Laut Czerwony hat eine Studie gezeigt, dass der Duft der Frucht schnell hilft, Stress, Anspannung und Ärger abzubauen.
Generell weise die Yuzu jedoch ähnliche Nährwerte wie andere Zitrusfrüchte auf und sollte daher laut der Ernährungswissenschaftlerin nicht als exotisches Superfood mit einzigartigen gesundheitlichen Auswirkungen betrachtet werden. Vielmehr sei die Frucht mit den gleichen gesundheitlichen Vorteilen verbunden wie der Verzehr anderer Zitrusfrüchte.
Gehalt der Inhaltsstoffe stark vom Erntezeitpunkt abhängig
Wie gesund die Yuzu tatsächlich ist, scheint auch vom Zeitpunkt der Ernte abzuhängen. In einer in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Food Science and Biotechnology“ veröffentlichten Studie wurden die ernährungsphysiologischen Eigenschaften von drei Yuzu-Sorten (Native, Tadanishiki Yuzu und Namhae1) analysiert.
Es zeigte sich, dass die Menge an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen je nach Erntezeitpunkt zum Teil stark variierte. So war beispielsweise die antioxidative Aktivität von Tadanishiki Yuzu im November deutlich höher.
Außerdem stellte das Team fest, dass Tadanishiki, die im Oktober und November geerntet wurde, mit der stärksten Blutdrucksenkung verbunden war. Dies deutet darauf hin, dass zumindest Tadanishiki Yuzu im Oktober oder November geerntet werden sollte, da sie zu diesem Zeitpunkt einen besonders hohen Gehalt an Nährstoffen und funktionellen Verbindungen aufweist. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Is Yuzu Fruit Worth Trying? (veröffentlicht 16.03.2023), Cleveland Clinic
- Seung-Hee Nam, Hye-Sung Cho, Hana Jeong, Bo-Bae Lee, Youn-Sup Cho, et al.: Physiochemical properties, dietary fibers, and functional characterization of three yuzu cultivars at five harvesting times; in: Food Science and Biotechnology (veröffentlicht 06.01.2021), Food Science and Biotechnology
- Ryoji Hirota, Ngatu Nlandu Roger, Hiroyuki Nakamura, Hee-Sun Song, Masayoshi Sawamura, et al.: Anti-inflammatory Effects of Limonene from Yuzu (Citrus junos Tanaka) Essential Oil on Eosinophils; in: Journal of Food Science (veröffentlicht 05.05.2010), Journal of Food Science
- Hye Yon Yu, Se Won Park, Ill Min Chung, Yi-Sook Jung: Anti-platelet effects of yuzu extract and its component; in: Food and Chemical Toxicology (veröffentlicht Volume 49, Issue 12, Dezember 2011, Pages 3018-3024), Food and Chemical Toxicology
- Hye Jeong Yang, Jin Taek Hwang, Dae Young Kwon, Min Jung Kim, Suna Kang, et al.: Yuzu Extract Prevents Cognitive Decline and Impaired Glucose Homeostasis in β-Amyloid–Infused Rats; in: Journal of Nutrition (veröffentlicht Volume 143, Issue 7, Juli 2013, Pages 1093-1099), Journal of Nutrition
- Tamaki Matsumoto, Hiroyuki Asakura, Tatsuya Hayashi: Effects of Olfactory Stimulation from the Fragrance of the Japanese Citrus Fruit Yuzu (Citrus junos Sieb. ex Tanaka) on Mood States and Salivary Chromogranin A as an Endocrinologic Stress Marker; in: Journal of Alternative and Complementary Medicine (veröffentlicht 10.06.2014), Journal of Alternative and Complementary Medicine
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.