Verbindung zwischen körperlicher Aktivität, Schlaf und Mortalität
Körperliche Aktivität reduziert offenbar das Risiko für negative Auswirkungen, die eine zu kurze oder lange Schlafdauer auf die Lebenserwartung haben.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Southern Medical University wurde der gemeinsame Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Schlafdauer mit dem Risiko eines vorzeitigen Todes untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlicht.
Mehr als 92.000 Menschen Teilnehmende
Das Team untersuchte 92.221 Personen, die an der UK Biobank-Studie teilnahmen. Die Teilnehmenden wurden gebeten, einen Beschleunigungsmesser zu tragen, mit dem ihre körperliche Aktivität über einen Zeitraum von sieben Tagen aufgezeichnet wurde.
Wie wurde die Schlafdauer beurteilt?
Die Schlafdauer der Teilnehmenden wurde entweder als kurz (weniger als sechs Stunden), normal (sechs bis acht Stunden) oder lang (mehr als acht Stunden) eingestuft. Die körperliche Aktivität wurde in verschiedene Tertile (niedrig, mittel, hoch) eingeteilt.
Darüber hinaus bestimmten die Forschenden anhand der Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bei welchen Teilnehmenden eine moderate bis intensive körperliche Aktivität vorlag. Die Zahl der vorzeitigen Todesfälle wurde anhand des Sterberegisters ermittelt.
Über 3.000 Teilnehmende verstarben
Während der mittleren Nachbeobachtungszeit von sieben Jahren verstarben insgesamt 3.080 Teilnehmende. Bei 1.074 dieser Todesfälle war die Todesursache eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, 1.871 Teilnehmende starben an Krebs.
Geringeres Risiko für vorzeitigen Tod durch körperliche Aktivität
Um herauszufinden, wie körperliche Aktivität die Auswirkungen des Schlafs auf die Sterblichkeit beeinflusst, wurde der Umfang der Aktivität und das Niveau der mäßigen bis starken körperlichen Aktivität analysiert.
Es wurde festgestellt, dass körperliche Aktivität und Schlafdauer sowohl additive als auch multiplikative Wechselwirkungen auf das Mortalitätsrisiko haben, berichtet das Team.
So zeigte sich, dass Teilnehmende, welche die Richtlinien für empfohlene körperliche Aktivität erfüllten und eine normale Schlafdauer aufwiesen, ein geringeres Risiko der Gesamtmortalität hatten als Teilnehmende, die die Richtlinien für empfohlene körperliche Aktivität nicht erfüllten, aber eine kurze oder lange Schlafdauer aufwiesen.
Körperliche Aktivität wichtig für Lebenserwartung
Die Fachleute stellten fest, dass ein höheres Maß an sportlicher Aktivität oder von der WHO empfohlene moderate bis intensive körperliche Aktivität die negativen Auswirkungen einer kurzen oder langen Schlafdauer auf die Gesamtmortalität und das Risiko eines vorzeitigen Todes aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einhaltung der WHO-Richtlinien für körperliche Aktivität beziehungsweise ein höheres Maß an körperlicher Aktivität im Allgemeinen Menschen mit zu kurzer oder zu langer Schlafdauer vor einem vorzeitigen Tod schützt. Bewegung scheint tatsächlich die negativen Auswirkungen von Schlafmangel und zu langem Schlaf auf die Lebenserwartung auszugleichen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yannis Yan Liang, Hongliang Feng, Yilin Chen, Xinyi Jin, Huachen Xue, et al.: Joint association of physical activity and sleep duration with risk of all-cause and cause-specific mortality: a population-based cohort study using accelerometry; in: European Journal of Preventive Cardiology (veröffentlicht 29.03.2023), European Journal of Preventive Cardiology
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.