Welche Getränke sollten Menschen mit Diabetes meiden?
Wenn Menschen mit Typ-2-Diabetes regelmäßig zuckergesüßte Getränke (beispielsweise Limonade) zu sich nehmen, erhöht dies ihr Risiko vorzeitig zu versterben und ist mit einem häufigeren Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfällen aufgrund dieser Krankheiten verbunden.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Harvard Medical School wurde untersucht, wie der Verzehr von bestimmter Arten von Getränken mit der Sterblichkeit und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei erwachsenen Menschen mit Typ-2-Diabetes verbunden ist. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „BMJ“ veröffentlicht.
Daten von mehr als 12.000 Teilnehmenden wurden analysiert
Das Team werte die Gesundheitsdaten von 9.252 Frauen aus, welche Teil der Nurse’s Health Study waren. Zusätzlich wurden auch 3.519 Männer untersucht, die an der Health Professionals Follow-up Study teilgenommen hatten. Alle Teilnehmenden waren bereits zu Studienbeginn an Typ-2-Diabetes erkrankt oder entwickelten die Erkrankung während der Studien.
Die Teilnehmenden gaben alle zwei bis vier Jahre an, wie häufig sie zuckergesüßte Getränke, künstlich gesüßte Getränke (beispielsweise Limonaden), Fruchtsaft, Kaffee, Tee, fettarme Kuhmilch, fettreiche Kuhmilch und einfaches Wasser zu sich nahmen.
Höhere Gesamtmortalität durch zuckergesüßte Getränke
So zeigte sich, dass Teilnehmende, die regelmäßig zuckergesüßte Getränke zu sich nahmen, generell eine höhere Gesamtmortalität und eine höhere Inzidenz und Mortalität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen.
Außerdem wiesen Teilnehmende, welche regelmäßig gesündere Getränke wie Kaffee, Tee, fettarme Kuhmilch und/oder reines Wasser konsumierten, eine geringere Gesamtmortalität sowie weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein geringere Mortalität durch diese Erkrankungen auf, berichten die Forschenden.
Zuckergesüßte Getränke durch gesunde Alternativen ersetzen
Der Ersatz einer täglichen Portion eines zuckergesüßten Getränks durch Kaffee reduzierte das Risiko der Gesamtmortalität um 18 Prozent. Zusätzlich reduzierte sich auch das Risiko um 20 Prozent, aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben, so das Team.
Tee reduzierte die oben genannten Risiken um 16 Prozent und 24 Prozent, Wasser um 16 Prozent und 20 Prozent und das Trinken von fettarmer Kuhmilch statt einem zuckergesüßten Getränk war mit einem um zwölf Prozent geringeren Risiko der Gesamtmortalität und einem 19 Prozent reduziertem Risiko des Todes aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Wie wirkten sich künstlich gesüßte Getränke aus?
Wenn die Teilnehmenden eine der täglich zu sich genommenen Portionen eines zuckergesüßten Getränks durch ein künstlich gesüßtes Getränk ersetzten, führte dies dazu, dass sich die Gesamtmortalität um acht Prozent reduzierte. Außerdem sank auch das Risiko, an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben, um 15 Prozent.
„Getränke sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung, und die Qualität kann sehr unterschiedlich sein“, berichtet Studienautorin Qi Sun in einer Pressemitteilung.
Bei Diabetes auf gesunde Auswahl von Getränken achten
„Menschen, die mit Diabetes leben, können besonders vom Trinken gesunder Getränke profitieren, aber die Datenlage war bisher spärlich. Diese Ergebnisse tragen dazu bei, diese Wissenslücke zu schließen, und können Patienten und ihre Betreuer über Ernährung und Diabetesmanagement informieren“, fügt die Expertin hinzu.
Ein Wechsel von zuckergesüßten Getränken zu gesünderen Getränken kann deutliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen und insbesondere Menschen mit Diabetes sollten darauf achten, über welche Getränke sie ihren Flüssigkeitsbedarf decken.
Dies kann nicht nur die Gesamtmortalität, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen vorzeitigen Tod als Folge dieser Krankheiten deutlich reduzieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Le Ma, Yang Hu, Derrick J. Alperet, Gang Liu, Vasanti Malik, et al.: Beverage consumption and mortality among adults with type 2 diabetes: prospective cohort study; in: BMJ (veröffentlicht 19.04.2023), BMJ
- Harvard T.H. Chan School of Public Health: Bad for all, sugary drinks may raise early death risk for Type 2 diabetics (veröffetnlicht 19.04.2023), Harvard T.H. Chan School of Public Health
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.