So lassen sich Amyloid-beta-Peptide abbauen
Durch eine einfache Atemtechnik scheint es tatsächlich möglich zu sein, das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung zu reduzieren. Die Atemtechnik hat bereits nach vier Wochen zur Folge, dass die Konzentration von Beta-Amyloid-Peptiden im Blut von betroffenen Personen deutlich zurückging.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Southern California wurde untersucht, ob sich langsames Atmen mit HRV-Biofeedback zur Beeinflussung der Herzfrequenz-Oszillationen eignet. Die Ergebnisse können in der Fachzeitschrift „Nature“ nachgelesen werden.
Teilnehmende wurden randomisiert in Gruppen aufgeteilt
Die Forschungsarbeit umfasste 108 gesunde erwachsene Teilnehmende. Diese wurden zufällig verschiedenen Gruppen zugeteilt, in denen untersucht wurde, ob durch langsames Atmen mit HRV-Biofeedback die Herzfrequenz-Oszillationen erhöht werden kann und ob es möglich ist, durch personalisierte Strategien mit HRV-Biofeedback die Herzfrequenz-Oszillationen zu reduzieren
Was ist HRV-Biofeedback?
HRV-Biofeedback steht für Heart Rate Variability Biofeedback und bezieht sich auf eine Methode, bei der die Herzfrequenzvariabilität (HRV) unter anderem zur Selbstregulation und Verbesserung des Wohlbefindens verwendet wird.
Während des HRV-Biofeedbacks werden Sensoren verwendet, um die Herzfrequenz und die HRV-Muster einer Person zu messen. Diese Daten werden dann in Echtzeit zurückgemeldet, normalerweise über visuelle oder auditive Signale.
Verbessertes Wohlbefinden und geringeres Alzheimerrisiko
Durch das Erlernen bestimmter Techniken, in diesem Fall einer speziellen Atemmethode, kann in Verbindung mit HRV-Biofeedback die Herzfrequenzvariabilität beeinflusst und reguliert werden. Dies verbesserte nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern scheint auch zur Reduzierung des Alzheimer-Risikos beizutragen.
Tägliche Atemübungen dauerten insgesamt 20 Minuten
Die Teilnehmende wurden angewiesen, über einen Zeitraum von vier Wochen zweimal täglich insgesamt 20 bis 40 Minuten eine Übung zu absolvieren, bei der für fünf Sekunden lang eingeatmet und dann weitere fünf Sekunden lang ausgeatmet wurde.
Erhöhte Herzfrequenzvariabilität und weniger Beta-Amyloid-Peptide
Es zeigte sich, dass diese 20-minütigen Atemübungen tatsächlich die Herzfrequenzvariabilität erhöhten und die Konzentration von Beta-Amyloid-Peptiden im Blut der Teilnehmenden nach Ablauf der vier Wochen deutlich zurückging.
Was sind Beta-Amyloid-Peptide?
Bei Beta-Amyloid-Peptiden handelt es sich um eine Gruppe von Peptiden, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit spielen. Beta-Amyloid-Peptide neigen dazu, Plaques zu bilden, die sich im Gehirn ablagern und als ein charakteristisches pathologisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit betrachtet werden.
Insgeasmt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es durch die richtige Atmung tatsächlich möglich ist, sein persönliches Risiko für Alzheimer deutlich zu reduzieren und gleichzeitig sein Wohlbefinden zu verbessern, was insbesondere Menschen mit einem erhöhten Risiko für diese degenerative Erkrankung zu Gute kommen könnte. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jungwon Min, Jeremy Rouanet, Alessandra Cadete Martini, Kaoru Nashiro, Hyun Joo Yoo, et al.: Modulating heart rate oscillation affects plasma amyloid beta and tau levels in younger and older adults; in: Nature (abgefragt 04.05.2023), Nature
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.