Wie gesund ist Hanföl?
Die Verwendung von Hanföl (nicht zu verwechseln mit CBD-Öl) zur Zubereitung von Speisen und Salaten bringt eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen mit sich, was insbesondere auf die enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren zurückzuführen ist.
Hanföl wird aus Hanfsamen hergestellt, welche von Natur aus kein THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten und somit keine Rauschwirkung entfalten. Hanfsamen weisen viele gesunde Inhaltsstoffe auf, wie beispielsweise verschiedene B-Vitamine und Vitamin E. Außerdem enthalten die Samen auch Kalzium, Magnesium und Eisen.
Gesunde Hanfsamen als Grundlage für Hanföl
Hanfsamen sind außerdem dafür bekannt, dass sie hochwertige Fette und viel Eiweiß enthalten und zudem einen hohen Gehalt an Ballaststoffen haben, wenn sie nicht geschält wurden, berichtet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Auch das aus den Samen hergestellte Öl ist sehr gesund und enthält beispielsweise hohe Mengen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Linolsäure und Linolensäure.
Verhältnis der Fettsäuren optimal
Ein Grund, warum das Öl als so gesund angesehen wird, ist dessen günstiges Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (drei zu eins). Dabei gilt ein Verhältnis zwischen drei zu eins und fünf zu eins als optimal für die Gesundheit, betonen Forschende der Oklahoma State University in einer von ihnen durchgeführten Studie über Hanföl.
Im Gegensatz zu vielen anderen Speiseölen enthält Hanfsamenöl signifikante Mengen an γ-Linolensäure, die laut einer weiteren Untersuchung die zelluläre Lipidzusammensetzung und die Biosynthese von Eicosanoiden manipuliert und so verschiedenen chronischen Krankheiten entgegenwirkt.
Hanföl entzündungshemmend und antiproliferativ
Denn γ-Linolensäure kann den Gehalt von Dihomo-γ-Linolensäure in den Zellmembranen erhöhen, ohne dass dabei die Menge der Arachidonsäure verändert wird. Anschließend wird Dihomo-γ-Linolensäure bei Stimulation durch Entzündungszellen in verschiedene andere Verbindungen umgewandelt, die entzündungshemmende und antiproliferative Eigenschaften aufweisen.
Auch ist Stearidonsäure (SDA) in dem Hanföl enthalten, die bei einer Aufnahme über die Ernährung im menschlichen Körper in die gesundheitsfördernde langkettige Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure umgewandelt wird.
Zudem ist der Anteil an sogenannten unverseifbaren Stoffen im Hanföl relativ hoch, was zumindest teilweise auf den hohen Phytosteringehalt des Öls zurückgeht. Und in früheren Studien hat sich bereits mehrfach gezeigt, dass die Aufnahme solcher Phytosterine auch die Werte des ungesunden LDL-Cholesterins im Blut reduzieren kann.
Was beeinflusst die Qualität von Hanföl?
Der Gehalt der gesunden Fettsäuren in Hanföl ist vor allem abhängig vom Anbauort und auch Farbe, Geruch und Geschmack des Öls hängen mit dem Anbauort zusammen. Zusätzlich spielen die Bedingungen der Ölextraktion, der Reifegrad der Samen und die Lagerung eine wichtige Rolle.
Insbesondere die Verfahren, welche nach der Ernte der Hanfsamen genutzt werden, können einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack und die Qualität des Öls haben.
Den Rauchpunkt beachten
Insgesamt ist Hanföl eine gesunde Bereicherung der Ernährung, allerdings hat es aufgrund seines sehr hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren einen relativ niedrigen Rauchpunkt und es ist daher nur begrenzt zum Erhitzen geeignet. Denn der Rauchpunkt bestimmt, ab welcher Temperatur giftige Stoffe freigesetzt werden und freie Radikale entstehen und er sollte daher keinesfalls überschritten werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung: Trendlebensmittel Hanf (Stand: 19.02.2020), BZfE
- Oklahoma State University: Hemp Seed Oil Properties (veröffentlicht Oktober 2020), OSU
- Journal of Nutrition: Importance of Dietary γ-Linolenic Acid in Human Health and Nutrition (veröffentlicht Volume 128, Issue 9, September 1998, Pages 1411–1414), JN
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.