Wenn der Körper beim Sport überlastet wird
Zwar neigen viele Menschen eher zu Bewegungsmangel als zu übermäßiger sportlicher Aktivität, doch ist Übertraining dennoch in der Medizin ein weithin bekanntes Problem. Wer seinen Körper regelmäßig beim Sport an die Grenzen bringt, sollte die Warnsignale kennen.
Zu schnelles Tempo, zu langes Training oder einfach zu viel von einer Art der Aktivität können die Muskeln strapazieren und zu Überlastungsschäden führen. Doch welche Anzeichen können auf ein solches Übertraining hinweisen und wie ist zu reagieren?
Falsche Technik oft der Auslöser
Neben einer zu hohen Intensität des Trainings ist auch eine falsche Technik bei den sportlichen Übungen oft Ursache der Überlastung, erläutert der Sportmediziner Joel Luedke in einem aktuellen Beitrag der Mayo Clinic (USA). Wer beim Laufen oder beim Krafttraining eine schlechte Technik hat, könne bestimmte Muskeln überlasten und eine Überlastungsverletzung riskieren.
Übertraining kann dabei laut der Sportmedizinerin Caitlin Lewis von der Cleveland Clinic (USA) auch Personen betreffen, die keinen Leistungsport betreiben, und teilweise geschehe es völlig unbedacht. Manchmal seien auch Personen betroffen, die gerade erst mit einem sportlichen Trainingsprogramm beginnen und zu schnell zu viel machen.
Anhaltender Muskelkater ein Warnsignal
Ein typisches Anzeichen des Übertrainings ist den Fachleuten zufolge beispielsweise Muskelkater, der für einen Zeitraum von mehr als zwei Tage anhält. Mitunter seien die Muskeln auch geschwollen, gerötet und/oder fühlen sich warm an.
Weiterhin können auch Schlafstörungen sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Verletzungen auf ein Übertraining hinweisen. Chronische Sehnenentzündungen oder Stressfrakturen sind zum Beispiel häufig Folge eines übermäßigen Trainings.
Beim Laufen werden vor allem die Beine und Füße stark belastet. Hier sind Hornhautblasen und abgebrochene Zehennägel, frühmorgendliche Fußsohlenschmerzen (Anzeichen einer Plantarfasziitis) sowie Schmerzen im hinteren Teil des Knöchels oder im vorderen Teil des Schienbeins mögliche Warnhinweise, erläutert Luedke.
Weitere Warnzeichen können laut Caitlin Lewis auch ein tiefgreifendes Gefühl der Müdigkeit sowie ein Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) bei Frauen sein.
Belastung reduzieren
Bei Hinweisen auf ein Übertraining sollte eine Pause eingelegt oder zumindest die Intensität reduziert werden, empfehlen die Fachleute. Auch könne ein Wechsel der Belastung, wie beispielsweise Radfahren statt Laufen, hilfreich sein.
Wenn die Schmerzen trotz Ruhe weiter anhalten oder sich verschlimmern, könnte dies allerdings auf ein Knochenproblem hinweisen, das möglicherweise schwerwiegender ist, so Luedke. Stressfrakturen seien zum Beispiel häufig im Mittelfuß, im mittleren Schienbein oder im oberen Teil des Beins an der Hüfte festzustellen, wobei letzteres besonders besorgniserregend sei.
Schmerzen, die nicht abklingen, sind ein ernstes Symptom, bei dem Betroffene dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten, betonen die Fachleute. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Ready to run: What are some signs of overtraining? (veröffentlicht 16.05.2023), mayoclinic.org
- : Cleveland Clinic: Signs That Exercise Is Actually Hurting Your Health (veröffentlicht 29.06.2021), clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.