Wenn Mädchen im Vorschulalter regelmäßig 100-prozentigen Fruchtsaft zu sich nehmen, hat dies unter anderem positive Auswirkungen auf ihre spätere Ernährung. Sie nehmen häufiger die empfohlene Obstmenge zu sich, was wiederum weitreichende Gesundheitsvorteile mit sich bringt.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Boston University wurde untersucht, wie sich der Konsum von 100-prozentigen Fruchtsaft vor der Pubertät auf die Qualität der Ernährung und den Body-Mass-Index (BMI) in der Jugend auswirkt. Die Ergebnisse können in dem Fachblatt „Beverages“ nachgelesen werden.
Obstkonsums und Qualität der Ernährung
Das Team verwendete für die aktuelle Untersuchung die Daten von 1.921 Mädchen aus der sogenannten National Growth and Health Study für einen Zeitraum von zehn Jahren, um den Zusammenhang zwischen der späteren Ernährung und dem Fruchtsaftkonsum zu bestimmen. Alle Teilnehmerinnen waren zu Beginn der Studie neun bis zehn Jahre alt.
Mögliche Zusammenhäng zwischen dem Fruchtsaftkonsum und dem BMI haben sie anhand der Daten von 2.165 Mädchen aus der gleichen Studie analysiert.
Der Verzehr von ganzen Früchten und von Obst wurde mit den Empfehlungen der Dietary Guidelines for Americans (DGA) in jedem Alter verglichen. Zusätzlich wurde mit der Hilfe des Healthy Eating Index (HEI) die Qualität der Ernährung ermittelt, berichtet das Team.
Mehr Obstkonsum durch Fruchtsaft in der Kindheit
Die Forschenden fanden so heraus, dass Mädchen, welche als Teenager 100-prozentigen Fruchtsaft zu sich nahmen, etwa doppelt so oft die Empfehlungen der Ernährungsrichtlinien zum Obstkonsum erfüllten, verglichen mit Mädchen, welche keinen solchen Saft tranken.
Niedrigerer BMI dank Fruchtsaft
Zudem hatten teilnehmende Mädchen, welche in der Vorpubertät 100-prozentigen Fruchtsaft tranken, generell eine bessere Qualität der Ernährung während der Jugend und Mädchen mit dem höchsten Saftkonsum (über 1,25 Tassen pro Tag) wiesen außerdem auch den niedrigsten BMI auf, wogegen Teilnehmerinnen, die keinen Fruchtsaft tranken, den höchsten BMI hatten.
Wenn die Mädchen, die während ihrer Adoleszenz täglich hohe Mengen von Fruchtsaft zu sich genommen hatten, ein Alter zwischen 19 und 20 Jahren erreichten, wiesen sie einen deutlich geringeren BMI auf, als Mädchen, die keinen Fruchtsaft tranken, so das Team.
Kinder, die am meisten Saft tranken, hätten im Jugendalter den niedrigsten BMI aufgewiesen.
Kinder mehr Fruchtsaft trinken lassen?
„Diese Forschung zeigt, dass Safttrinken tatsächlich zu einer höheren Aufnahme von Vollfrüchten und Obst insgesamt führen kann. Selbst Kinder, die mehr als eine Tasse Fruchtsaft pro Tag trinken, hatten eine bessere Ernährungsqualität und einen niedrigeren BMI als diejenigen, die überhaupt keinen Saft trinken“, so die Studienautorin Professorin Dr. Lynn L. Moore in einer Pressemitteilung.
Der Fruchtsaftkonsum in der frühen Jugend kann sich demnach positiv auf den späteren Verzehr von ganzen Früchten auswirken – zumindest bei Mädchen. Zusätzlich war der 100-prozentige Fruchtsaft auch mit einer verbesserten Ernährungsqualität und einem geringeren BMI im späteren Jugendalter verbunden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lynn L. Moore, Xinyi Zhou, Li Wan, Martha R. Singer, M. Loring Bradlee, et al.: Fruit Juice Consumption, Body Mass Index, and Adolescent Diet Quality in a Biracial Cohort; in: Beverages (veröffentlicht 08.05.2023), Beverages
- Juice Products Association: New biracial study finds pre-teen girls that drink fruit juice have better diets with no adverse effect on weight (veröffentlicht 09.06.2023), Juice Products Association
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