Den meisten Menschen wird bereits als Kind beigebracht, dass sie drei Hauptmahlzeiten und einige Zwischenmahlzeiten am Tag zu sich nehmen sollten. Eine solche Ernährung scheint nicht nur einen Grund dafür darzustellen, warum Fettleibigkeit so weit verbreitet ist, sie begünstigt offenbar auch Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes.
In einer neuen Studie von Fachleuten der University of Georgia (UGA) wurde untersucht, wie sich verschiedene Anpassungen der Ernährung auf die allgemeine Gesundheit und speziell auf das Risiko für Typ-2-Diabetes auswirken. Die Ergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachblatt „Nutrients“ veröffentlicht.
Verbindung zwischen Diabetes und Ernährung
Die Entwicklung von Typ-2-Diabetes wird durch eine ungesunde Ernährung begünstigt, die zu einer Ansammlung von Fettgewebe, hohem Blutzucker und anderen Stoffwechselproblemen beiträgt, erläutern die Forschenden.
Im Laufe der Menschheitsgeschichte seien immer wieder Nahrungsknappheiten aufgetreten und der Mensch habe sich daher an einen sogenannten Fettreserven-Genotyp angepasst. Diese Anpassung ist heute jedoch nicht mehr vorteilhaft, weil die Häufigkeit der Mahlzeiten deutlich höher liegt als bei unseren Vorfahren und damit das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes steigt.
Häufige Nahrungsaufnahme schadet dem Körper
Wenn man häufig Nahrung zu sich nimmt, stört dies nicht nur die zirkadiane Uhr, den zirkadianen Rhythmus und die Zusammensetzung der Darmflora, sondern auch die Hormonsekretion und -empfindlichkeit, berichtet das Team.
„Jahrzehntelang wurde uns beigebracht, dass wir drei Mahlzeiten am Tag und Zwischenmahlzeiten zu uns nehmen sollten. Leider scheint dies eine der Ursachen für Fettleibigkeit zu sein“, berichtet Studienautor Krzysztof Czaja in einer Pressemitteilung.
Problematisch sei dabei, dass eine Ernährung mit drei Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten verhindere, dass der Insulinspiegel im Laufe des Tages sinkt, was bei einer Ernährung mit viel Zucker und Kalorien dazu beitragen könne, dass die Insulinrezeptoren des Körpers überlastet werden. Dies führe häufig zu Insulinresistenz und in der Folge zu Typ-2-Diabetes.
Begrenzung der Mahlzeiten kann helfen
„Deshalb ist es so schwer, Körperfett zu abzubauen. Wir geben unserem Körper nicht die Möglichkeit, es zu nutzen. Wenn wir weniger Mahlzeiten am Tag zu uns nehmen, können diese Fettdepots als Energiequelle genutzt werden und nicht der Zucker, den wir ständig zu uns nehmen“, erläutert Czaja weiter.
Die aktuelle umfassende Auswertung von verschiedenen Studien habe gezeigt, dass die verschiedenen Formen des Intervallfastens mit einer zeitlich begrenzten Nahrungsaufnahme das Risiko für Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit reduzieren und gleichzeitig die allgemeine Gesundheit verbessern können.
Durch die zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme werde es dem Körper ermöglicht, den Insulin- und Glukosespiegel zu senken, so dass sich auch die Insulinresistenz, die Gesundheit des Gehirns und die Blutzuckerwerte verbessern, berichtet das Team.
Weitere Vorteile seien eine Reduzierung der täglichen Kalorienaufnahme um etwa 50 Kalorien und Verbesserungen der Darmflora, die Entzündungen und Stoffwechselstörungen entgegenwirken.
Auf Abendbrot verzichten
Insgesamt sei eine konsistente Mahlzeitenroutine mit Frühstück und Mittagessen sowie Verzicht auf das Abendbrot in dem Vergleich der beste Ansatz zur Reduzierung des Diabetes-Risikos gewesen, resümieren die Forschenden. (as)
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