Wer gerne fertigen Obstsalat ist, sollte bei der Auswahl besonders gut hinschauen. Denn laut einer aktuellen Untersuchung der Zeitschrift “Öko-Test” sind diese “teilweise vergammelt“. Mithilfe eines einfachen Tricks können Verbraucher aber leicht erkennen, ob das Produkt frisch ist oder nicht.
„Obstsalat to go“ liegt im Trend
Ob für den Weg zur Arbeit, die Mittagspause im Büro oder einfach mal zwischendurch: Fertige Obstsalate sind lecker, praktisch und versprechen einen schnellen Vitamin-Kick. Doch der „Obstsalat to go“ aus dem Supermarkt oder vom Frische-Stand am Bahnhof ist offenbar nicht immer so gesund wie er aussieht. Das zeigt eine eine aktuelle Untersuchung des ÖKO-TEST-Magazins. Demnach seien viele fertige Obstsalate nicht zu empfehlen, denn das verarbeitete Obst
„enthält weniger Vitamine, ist teilweise vergammelt und dreimal so teuer wie selbst gemachter Obstsalat“, so eine aktuelle Mitteilung des Magazins.
Sieben Obstmischungen immerhin empfehlenswert
Das Magazin hatte zwölf Obstsalate aus Supermärkten, Kaffeehausketten und Verkaufsständen an Bahnhöfen begutachtet und ließ dabei jeweils drei Chargen im Labor untersuchen. Immerhin sieben der getesteten Obstsalate wurden als „empfehlenswert“ eingestuft, wobei die „Fresh for You Bunte Obstmischung“ von Real, „Havita Tutti Frutti“ von Karstadt und der „Rewe Exotische Obstsalat“ besonders gute Ergebnisse erzielten. Kaiser’s Feigensalat und Coffee Fellows Refreshing Area belegten hingegen die letzten Plätzen. Hier war je eine der insgesamt drei sensorisch untersuchten Chargen so verdorben, dass die Experten nicht mal mehr probieren wollten, so der Bericht von Öko-Test. Lediglich die Obstmischung von Real überschritt in keiner der drei untersuchten Chargen einen der Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM), die es unter anderem für Hefen, Schimmelpilze und Enterobakterien gibt.
Die Experten ließen auch den Gehalt an Vitamin C messen, denn sobald das Obst aufgeschnitten wird, verliert es sofort an Vitaminen. Es zeigte sich, dass viele Proben nicht mehr frisch waren, so die Mitteilung weiter. „Durch das Aufschneiden ist das Obstinnere nicht mehr vor Luft und Licht geschützt”, wird die Ökotrophologin Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in dem Bericht des Magazins zitiert. Die Reaktion mit dem Luftsauerstoff (Oxidation), erhöhte Temperaturen und lange Lagerung begünstigen den Vitaminabbau, so Restemeyer weiter. Würde das Obst nicht richtig gelagert, könne demnach der Gehalt von Vitamin C zu fast 100 Prozent verloren gehen.
Blasen in der Flüssigkeit deuten auf Verderb hin
Laut Öko-Test würden die Hersteller zwar oft vier Tage Haltbarkeit garantieren, doch gerade wenn die Kühlkette unterbrochen wird, könnten sich unerwünschte Keime unbegrenzt vermehren. Von ungekühlten Obstsalaten sollten Verbraucher daher besser die Finger lassen, so die Empfehlung der Experten. Ein weiterer, simpler Trick sei die Überprüfung der Flüssigkeit am Boden des Bechers, denn hat sich hier schon viel gesammelt, ist das Produkt schon älter. Blasen in der Flüssigkeit würden sogar auf einen beginnenden Verderb hinweisen. Besonders schnell passiere dies bei Früchten mit einem geringen Säuregehalt wie z.B. Melonen, die in fast jedem der untersuchten Becher vorhanden waren. Um sicher zu gehen, sollte der Obstsalat daher selbst zubereitet werden, rät das Magazin. Dieser ist nicht nur frischer und gesünder, sondern auch erheblich günstiger, denn ein fertiger Becher kostet in der Regel doppelt oder sogar dreimal so viel. (nr)
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