Das Snacken beziehungsweise Naschen zwischen den Hauptmahlzeiten wird oft mit negativen Gesundheitseffekten assoziiert. Es kann sich jedoch auch vorteilhaft auf die Gesundheit auswirken, wenn dabei die Uhrzeit beachtet wird und die richtigen Snacks gewählt werden.
In einer aktuellen Studie unter Beteiligung von Fachleuten des King’s College London wurde der Zusammenhang zwischen Snacking-Gewohnheiten und der kardiometabolischen Gesundheit untersucht. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung NUTRITION 2023 der American Society for Nutrition vorgestellt.
Naschen ist extrem beliebt
Rund 70 Prozent der Menschen geben an, mindestens zweimal am Tag zu naschen, berichten die Forschenden. Wie sich dies auf die Gesundheit auswirkt und welche Rolle dabei die Qualität der Snacks spielt, haben sie daher an mehr als 1.000 Teilnehmende untersucht.
Bisher gab es nur wenig Veröffentlichungen über das Naschen, obwohl etwa 20 bis 25 Prozent der Energieaufnahme über eine Nahrungsaufnahme in unkontrollierten Zeitabständen zwischen den Hauptmahlzeiten geschieht, so das Team. Es sei wichtig, hier mehr über die Auswirkungen des Naschens herauszufinden.
Wie beeinflussen Snacks die Gesundheit?
Die Fachleute werteten für ihre Studie detaillierte Informationen über das Nasch-Verhalten der Teilnehmenden aus, um den Einfluss auf die Gesundheit zu bewerten.
Insbesondere wurde der Zusammenhang zwischen der Menge, der Qualität und dem Zeitpunkt des Naschens mit den Blutfett- und Insulinwerten analysiert. Denn die Blutfett- und Insulinwerte sind wichtige Indikatoren für die kardiometabolische Gesundheit, so das Forschungsteam.
Die Analyse der Forschenden ergab, dass sich Naschen nicht unbedingt negativ auf die Gesundheit auswirken muss. Wenn qualitativ hochwertigere Lebensmittel als Zwischensnacks aufgenommen werden, die im Verhältnis zu den gelieferten Kalorien große Mengen an Nährstoffen aufweisen, könne dies die Blutfett- und Insulinwerte sogar verbessern.
Naschen am Abend vermeiden
Ein wichtiger Faktor ist laut den Forschenden zudem die Uhrzeit, zu der ein Snack aufgenommen wird. So führe Naschen am späten Abend dazu, dass sich die Zeit der täglichen Nahrungsaufnahme verlängere und die nächtliche Fastenphase reduziert wird. Dies sei mit negativen Auswirkungen für die Blutzucker- und Blutfettwerte verbunden.
Qualität von Snacks wichtiger als Menge und Häufgikeit
„Unsere Studie hat gezeigt, dass die Qualität des Naschens wichtiger ist als die Menge oder die Häufigkeit des Naschens“, erläutert Studienautorin Dr. Kate Bermingham in einer Pressemitteilung.
So sei es vorteilhaft, qualitativ hochwertige Snacks den stark verarbeiteten Snacks vorzuziehen. Und auch der Zeitpunkt, zu dem ein Snack aufgenommen wird, spiele eine wichtige Rolle. Vor allem Naschen am späten Abend könne sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken.
Die richtigen Zwischenmahlzeiten zur richtigen Zeit seien allerdings förderlich für die Gesundheit, was auch für gezielte Ernährungsinterventionen genutzt werden könnte, zumal die Auswirkungen der Snacks laut den Forschenden unabhängig von der sonstigen Ernährung Teilnehmden waren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Tim D. Spector, Kate M. Birmingham, Anna May, Jonathan Wolf, Sarah E. Barry, et al.: (OR19-04-23) Snacking Timing and Quality Is Significantly Associated With Cardiometabolic Health Outcomes: The ZOE PREDICT Study ;in: NUTRITION 2023 (veröffentlicht 24.07.2023), NUTRITION 2023
- American Society for Nutrition: Is snacking bad for your health? It depends on what and when you eat (veröffentlicht 24.07.2023), American Society for Nutrition
Wichtiger Hinweis:
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