Verschiedene Heilpflanzen haben auch direkte Auswirkungen auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, wobei Rosenwurz (Rhodiola rosea) besonders positive Effekte zugeschrieben werden. Eine neue Studie scheint diese zu bestätigen, allerdings bleiben einige Unsicherheiten.
Ein spanisch-amerikanisches Forschungsteam hat in einer aktuellen Übersichtarbeit den Einfluss von Rosenwurz auf die sportliche Leistungsfähigkeit untersucht und die Ergebnisse in dem Fachmagazin „Phytotherapy Research“ veröffentlicht. Demnach könnte Rosenwurz verschiedene positive Effekte entfalten.
Heilpflanze mit besonderer Wirkung
Seit Jahrhunderten werden Extrakte und Tee aus Rhodiola rosea gegen unterschiedlichste Beschwerden eingesetzt. Als sogenannte adaptogene Heilpflanze soll Rosenwurz auch die körperliche und psychische Belastbarkeit erhöhen. Bisher sind die wissenschaftlichen Belege für die Wirkung allerdings unzureichend.
Das Forschungsteam hat daher in einer systematischen Übersichtsarbeit überprüft, ob die Supplementierung mit Rhodiola rosea eine Wirkung auf Muskelschäden und die körperliche Leistungsfähigkeit haben kann.
Wirkung auf verschiedene körperliche Faktoren
Insgesamt wurden 13 randomisierte, kontrollierte Studien mit 263 Teilnehmenden (198 Männer und 65 Frauen) im Alter zwischen 18 und 65 Jahren einbezogen. In den Studien wurde die Wirkung einer Rosenwurz-Nahrungsergänzung auf Faktoren wie die wahrgenommene Anstrengung, die Herzfrequenz, die antioxidative Kapazität, das Blutlaktat, die Kreatinkinase oder das C-reaktive Protein ermittelt.
Während sich in elf Studien einige positive Effekte bei diesen Variablen zeigten, waren in zwei Studien keinerlei Auswirkungen der Rosenwurz-Nahrungsergänzung feststellbar, berichtet das Forschungsteam.
Welche Wirkung hatte Rosenwurz?
Zwar seien die Belege damit nicht eindeutig, aber eine kurzfristige Aufnahme von Rosenwurz-Nahrungsergänzungen könnte laut den Forschenden eine positive Wirkung auf die Ausdauerleistung und die Bewertung der wahrgenommenen Anstrengung haben.
Die regelmäßige Rosenwurz-Supplementierung wirke sich positiv auf die anaerobe Leistungsfähigkeit aus, aber nicht auf die Ausdauerleistung, so die Fachleute weiter. Außerdem könne die regelmäßige Einnahme sich positiv auf die Muskelschädigung während des Trainings auswirken.
Um die klinische Wirksamkeit von Rosenwurz-Nahrungsergänzungen eindeutig zu bestimmen, bedarf es allerdings weiterer hochwertiger Studien, betonen die Forschenden. Dies gilt insbesondere auch im Hinblick auf die erforderlichen Dosierungen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Patricia M. Sanz-Barrio, Eric E. Noreen, Laura Gilsanz-Estebaranz, Jorge Lorenzo-Calvo, María Martínez-Ferrán, Helios Pareja-Galeano: Rhodiola rosea supplementation on sports performance: A systematic review of randomized controlled trials; in: Phytotherapy Research (veröffentlicht 26.07.2023), onlinelibrary.wiley.com
Wichtiger Hinweis:
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