Rote Beete ist bekanntlich sehr gesund und wirkt dank ihrer gesunden Inhaltsstoffe unter anderem durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und schützt vor Herzkrankheiten. So ist es vorteilhaft, regelmäßig Rote Beete zu konsumieren. Dies wirft die Frage auf, ob es gesünder ist, rote Beete roh oder gekocht zu sich zu nehmen?
Die reichhaltigen gesunden Inhaltsstoffe von Rote Beete umfassen Vitamin A, verschiedene B-Vitamine, Vitamin C, Folsäure, Jod, Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor und viel Eisen. Außerdem enthält die gesunde Rübe noch Betain, Nitrat und Anthocyane.
Rote Beete schützt vor Herzerkrankungen
Betanin ist dafür bekannt, dass es vor Herzkrankheiten schützt, die Blutgerinnung fördert, Entzündungen hemmt und das Immunsystem stärkt. Anthocyane ermöglichen die Prävention von Krebs und Nitrat trägt zur Senkung des Blutdrucks bei.
Das Zusammenspiel von Eisen und Vitamin C in Rote Beete ermöglicht laut einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zudem eine verbesserte generelle Aufnahme von Eisen.
Vorteile des rohen Verzehrs von roter Beete
Insbesondere die hohe Kombination von Vitamin C, Folsäure und Eisen in roh verzehrter Rote Beete ist extrem vorteilhaft für die Gesundheit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass alle drei die Blutbildung unterstützen.
Kochen schadet Inhaltsstoffen von roter Beete
In einer Studie über die Auswirkungen des Kochens bei Roter Beete wird allerdings berichtet, dass die reichhaltig enthaltenen gesunden bioaktiven Verbindungen durch das Kochen der Rübe sowohl physikalische als auch chemische Schäden erleiden. Dies ist letztendlich mit erheblichen Veränderungen der Verbindungen in den Zellmembranen verbunden.
Die Fachleute führten in der Forschungsarbeit verschiedene Versuche durch, um herauszufinden, welchen Einfluss unterschiedliche Kochmethoden auf die bioaktiven Verbindungen in Rote Bete haben.
Auswirkungen unterschiedlicher Kochmethoden
Hierfür wurde die Rote Beete zunächst gründlich gewaschen und dann durch eine der folgenden Methoden gekocht: Dampfgaren, Druckgaren, Backen im Ofen und Kochen in Wasser. Erst nach dem Kochen wurden die Rüben von Hand geschält, berichtet das Team.
Danach führten die Forschenden eine Analyse der Inhaltsstoffe von gekochter im Vergleich zu roher Rote Bette durch. So ermittelten sie die antioxidative Aktivität, den Gehalt an phenolischen Verbindungen, Pigmenten, Flavonoiden und Betalinen in den Rüben.
Gehalt an Phenolen und Anthocyanen blieb bestehen
Dabei zeigte sich, dass die antioxidative Aktivität sowie der Gesamtgehalt an Phenolen (die wie oben erwähnt neben vielen anderen Vorteilen auch Entzündungen hemmen) und Anthocyanen (welche Krebs vorbeugen können) durch keine der untersuchten Kochmethoden verändert wurde.
Flavonoide wurden durch alle Kochmethoden reduziert
Allerdings fügt das Team hinzu, dass Druckgaren zu einem abnehmenden Gehalt an Carotinoiden (wichtig für die Immunabwehr) in Rote Beete führte und alle untersuchten Kochmethoden den Gehalt an Flavonoiden (die insbesondere für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt sind) und Betalain (welches Herzkrankheiten verhindern kann) deutlich reduzierten.
Rote Beete vor Trocknen Backen
Andererseits ist es durch das Backen bei 200°C laut einer weiteren Forschungsarbeit möglich, verschiedene Inhaltsstoffe von getrockneter Rote Beete zu erhöhen. Das Team stellte fest, dass Backen als Vorbehandlung vor dem Trocknen einen signifikanten Einfluss auf die gesamten Qualitätseigenschaften von Rote Beete hatte.
So stiegen sowohl die Anthocyane, die Gesamtphenole, der Gesamtzucker und auch die Pigmentintensität mit zunehmender Dauer des Backens an, wobei das Backen über einen Zeitraum von 45 Minuten letztendlich dazu beitrug, dass die getrocknete Rote Beete pro 100 Gramm 109,57 mg Anthocyane und 8,66 mg Gesamtphenole und 5,13 Prozent Gesamtzucker aufwies.
Vorsicht mit Rote Beete bei Nierensteinen und Morbus-Crohn
Generell ist beim Verzehr von Rote Beete zu beachten, dass die Rübe von Menschen mit Nierensteinen oder einen erhöhten Risiko für diese, nur in geringen Maßen verzehrt werden sollte, was auch für Personen gilt, die an Morbus-Crohn erkrankt sind. Dies ist drauf zurückzuführen, dass in Rote Beete enthaltene Oxalsäure das Risiko für Harn- und Nierensteine erhöht.
Gefahren durch falsche Lagerung von Rote Beete
Außerdem ist es möglich, dass sich beispielsweise durch eine falsche Lagerung in Rote Beete enthaltenes Nitrat vorzeitig zu Nitrit umwandelt, was nicht nur den Transport von Sauerstoff im Blut einschränkt, sondern bei Kleinkindern sogar Blausucht auslösen kann.
Rote Beete ist roh gesünder
Zusammengenommen machen die Ergebnisse deutlich, dass Rote Beete generell besser roh verzehrt werden sollte, wenn man von den vollen Vorteilen der gesunden Inhaltsstoffe profitieren möchte. Bei getrockneter Rote Bete bietet es sich dagegen an, diese vor dem Trocknen zunächst etwa 45 Minuten auf 200°C zu erwärmen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Obst und Gemüse lassen jede Vitamin-C-Tablette alt aussehen (abgefragt 09.08.2023), DGE
- Juliana Arruda Ramos, Karina Aparecida Furlaneto, Veridiana Mendonça: Influence of cooking methods on bioactive compounds in beetroot; in: Research Gate (veröffentlicht Juni 2017), https://www.researchgate.net/publication/318034638_Influence_of_cooking_methods_on_bioactive_compounds_in_beetroot
- I. Ambarsari, G. N. Oktaningrum, B. Hartoyo, A. Hermawan: The effects of baking on the quality attributes of dried beetroot (Beta vulgaris L.); in: IOP Conference Series: Earth and Environmental Science (veröffentlicht 2021), IOP Conference Series: Earth and Environmental Science
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.