Die Einhaltung eines mediterranen Lebensstils, einschließlich des Konsums einer mediterranen Ernährung und ausreichender Bewegung, reduziert das Risiko eines vorzeitigen Todes und insbesondere das Risiko eines Todes aufgrund von Krebserkrankungen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Oxford wurde der Zusammenhang zwischen einem mediterranen Lebensstil der Gesamtmortalität, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Mayo Clinic Proceedings“ veröffentlicht.
Daten von knapp 111.000 Teilnehmenden ausgewertet
Die Forschenden analysierten den Lebensstil und die Ernährungsgewohnheiten von 110.799 Personen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren, die Teil der UK Biobank-Kohorte waren. Anhand der Angaben der Teilnehmenden erfolgte eine Bewertung des sogenannten Index für einen mediterranen Lebensstil (MEDLIFE).
Dieser Index erfasst Faktoren wie den Verzehr von mediterranen Lebensmitteln (beispielsweise Obst und Vollkornprodukte), die Einhaltung von mediterranen Ernährungsgewohnheiten (beispielsweise die Reduzierung der Nutzung von Salz), die körperliche Aktivität (Sport), Ruhe (ausreichend Schlaf), soziale Gewohnheiten und Geselligkeit (Zeit mit Freunden), erläutern die Forschenden.
Über 4.200 Teilnehmende verstarben
Über einen Beobachtungszeitraum von neun Jahren ermittelten die Fachleute, wie sich die Einhaltung eines mediterranen Lebensstils auf die Gesamtmortalität, das Auftreten von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkte.
Insgesamt verstarben 4.247 Teilnehmende während dieses Zeitraums, davon 2.401 aufgrund von Krebs und 731 aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, berichtet das Team.
Mediterraner Lebensstil schützt vor vorzeitigem Tod
Bei der Datenauswertung sei ein umgekehrter Zusammenhang zwischen der Einhaltung des mediterranen Lebensstils und dem allgemeinen Sterberisiko festzustellen gewesen.
So wiesen Teilnehmende, die sich am stärksten an einen mediterranen Lebensstil hielten laut den Forschenden ein um 29 Prozent geringeres Risiko bei der Gesamtmortalität und ein um 28 Prozent geringeres Risiko der Krebsmortalität auf, verglichen mit Personen, die sich am wenigsten an einen solchen Lebensstil hielten.
Bei einer Einzelbetrachtung der unterschiedlichen Aspekte des Index sei die Kategorie körperliche Aktivität, Ruhe, soziale Gewohnheiten und Geselligkeit am deutlichsten mit einen reduzierten Risiko der Gesamt- und Krebsmortalität verbunden gewesen. Hier war laut den Forschenden auch ein Zusammenhang mit einem geringeren Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen feststellbar.
Der Verzehr von mediterranen Lebensmitteln und die Einhaltung von mediterranen Ernährungsgewohnheiten führten in der Einzelbetrachtung ebenfalls zu einer deutlich reduzierten Krebsmortalität und Gesamtmortalität.
Mediterraner Lebensstil kann vorzeitige Todesfälle verhindern
„Diese Studie deutet darauf hin, dass es auch für nicht-mediterrane Bevölkerungsgruppen möglich ist, die mediterrane Ernährung mit lokal verfügbaren Produkten zu übernehmen und den mediterranen Lebensstil in ihrem eigenen kulturellen Kontext zu übernehmen“, um von den Gesundheitsvorteilen zu profiteren, erläutert Studienautorin Mercedes Sotos Prieto in einer Pressemitteilung.
Die Einhaltung eines mediterranen Lebensstils könne generell das Risiko eines vorzeitigen Todes und speziell eines vorzeitigen Todes aufgrund von Krebserkrankungen reduzieren, so das Fazit des Forschungsteams. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mario Delgado-Velandia, Rosario Ortolá, Aurora Perez-Cornago, Stefanos N. Kales, Fernando Rodríguez-Artalejo, et al.: Association of a Mediterranean Lifestyle With All-Cause and Cause-Specific Mortality: A Prospective Study from the UK Biobank; in: Mayo Clinic Proceedings (veröffentlicht 16.08.2023), Mayo Clinic Proceedings
- Harvard T.H. Chan School of Public Health: Adherence to a Mediterranean lifestyle associated with lower risk of all-cause and cancer mortality (veröffentlicht 16.08.2023), Harvard T.H. Chan School of Public Health
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