Löwenzahntee steckt voller Vitamine und Mineralien und liefert zudem wichtige Antioxidantien. Der Tee ist dafür bekannt, dass er harntreibend wirkt und gleichzeitig die Verdauung und Entgiftung des Körpers verbessert. Die Ernährungsberaterin Nancy Geib von der Cleveland Clinic in den USA erläutert, welche weiteren gesundheitlichen Vorteile Löwenzahntee mit sich bringt.
Auch wenn die meisten Menschen Löwenzahn (Taraxacum officinale) eher als Unkraut aus dem Garten kennen, handelt es sich um eine äußerst potente Heilpflanze mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten.
Woraus wird Löwenzahntee hergestellt?
Normalerweise wird Löwenzahntee aus den Blättern zubereitet. Oft wird zudem die gemahlene Wurzel mit verwendet und es gibt auch Tee, der aus Blättern, Blüten und Wurzel produziert wird, berichtet Geib. Der einzige, aufgrund des bitteren Geschmacks, nicht verwendete Teil des Löwenzahns seien dessen Stängel.
So bringe Löwenzahntee viele der gesundheitlichen Vorteile mit sich, die auch die Heilpflanze Löwenzahn bietet. Dabei enthält der Tee gesunde Inhaltsstoffe wie beispielsweise Folsäure, Kalzium, Kalium und die Vitamine A, C und K auf.
Wirkung von Löwenzahntee
„Löwenzahntee ist dafür bekannt, dass er harntreibend wirkt und die Verdauungs- und Entgiftungsorgane Leber und Galle sanft in Schwung bringt“, berichtet Geib in einer aktuellen Pressemitteilung.
Wenn bei der Herstellung des Tees die Wurzel mit verwendet wird, bringe dies noch weitere potenzielle Vorteile mit sich. So habe Tee aus der Wurzel beispielsweise eine stärkere entgiftende Wirkung auf die Leber und könne auch gegen Akne und andere Hautproblemen helfen, deren Ursache eine stagnierende Leber ist.
Löwenzahntee enthält viele Antioxidantien
Antioxidantien sind dafür bekannt, dass sie den Körper vor sogenannten freien Radikalen schützen, welche Schäden auf zellulärer Ebene auslösen können. Löwenzahntee weist laut einer Forschungsarbeit hohe Mengen des Antioxidans Betacarotin auf, das vor Zellschäden und oxidativem Stress schützt.
Reduziert Entzündungen und schützt das Herz
Außerdem sind in Löwenzahntee weitere antioxidative Polyphenole enthalten, die entzündungshemmend wirken und laut Studienergebnisse vorteilhaft für die Gesundheit des Herzens sind, berichtet die Expertin.
Darüber hinaus finde sich in Löwenzahn Taraxasterol, eine Verbindung, die ebenfalls antioxidative Eigenschaften aufweist und Entzündungen bekämpft, indem sie die weißen Blutkörperchen reguliert und davon abhält, unnötige Entzündungen auszulösen, erläutert Geib.
Vorteilhaft für den Blutdruck
Löwenzahntee kann laut der Expertin dank seinem hohen Kaliumgehalt außerdem die Regulierung des Blutdrucks unterstützen. Kalium stehe in Wechselwirkung mit der Niere und helfe dieser überschüssiges Natrium aus dem Körper zu entfernen.
Zusätzlich könne das im Tee enthaltene Kalium die Belastung der Blutgefäßwände reduzieren, was generell vorteilhaft für die Gesundheit des Herzen ist.
Vorteile für Blutzucker und Blutfettwerte
Weiterhin haben Untersuchungen bereits gezeigt, dass Löwenzahntee die Regulierung des Fett- und Zuckerstoffwechsels beeinflussen kann, was insbesondere bei Typ-2-Diabetes von Vorteil ist, berichtet Geib.
„Die Löwenzahnwurzel wirkt sich positiv auf die Verdauung aus und hemmt die Aktivität der Lipase, die bekanntermaßen die Fettaufnahme verringert, was die Gewichtsabnahme fördern kann“, erklärt die Ernährungsberaterin.
Um Herzkrankheiten zu verhindern, sei es wichtig, auf einen gesunden Cholesterinspiegel zu achten und Studien haben ergeben, dass Löwenzahn den Triglyceridspiegel senkt, der dem Herz ebenso stark schadet, wie ein hoher Spiegel an Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Cholesterin, so Geib.
Wie viel Löwenzahntee täglich?
Löwenzahntee kann zwei- bis dreimal pro Tag getrunken werden, wobei der Tee jedoch den Harndrang verstärkt und der Körper sich daher zunächst langsam an geringere Mengen gewöhnen sollte, erläutert die Epxertin. Danach könne man den Konsum allmählich steigern. Geib fügt hinzu, dass die optimale Wirkung von Löwenzahntee sich erst nach längerer Anwendung entfalte.
Welche Menschen sollten Löwenzahntee meiden?
„Obwohl die Studien nicht eindeutig sind, wird Personen mit Leber- oder Gallenblasenproblemen, Gallensteinen oder Nierenerkrankungen empfohlen, Löwenzahn mit Vorsicht zu verwenden – zu essen oder zu trinken“, berichtet Geib.
Zusätzlich sei zu beachten, dass man Löwenzahn meiden sollte, wenn man bereits ein Diuretikum einnimmt, da die Heilpflanze ebenfalls diuretisch wirke. Grundsätzlich sei eine ärztliche Rücksprache vor der Einnahme von Löwenzahn angebracht.
Zu beachten sei, dass Löwenzahntee generell Wechselwirkungen mit verschiedenen Arzneimitteln haben kann. Hierzu gehören beispielsweise Lithium, Blutverdünner, verschiedene Antibiotika, Diuretika und unterschiedliche Herz- und Blutdruckmedikamenten.
Auch in der Schwangerschaft sollte vorsichtshalber auf den Konsum von Löwenzahntee verzichtet werden, weil Forschungsarbeiten über die Auswirkungen von Löwenzahn auf die Schwangerschaft bisher keine klaren Ergebnisse geliefert haben, so Geib. Die Expertin fügt hinzu, dass Menschen mit einer Ambrosia-Allergie ebenfalls Löwenzahn meiden sollten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Dandelion Tea: What It Is and 5 Benefits (veröffentlicht 01.09.2023), Cleveland Clinic
- Fonyuy E. Wirngo, Max N. Lambert, Per B. Jeppesen: The Physiological Effects of Dandelion (Taraxacum Officinale) in Type 2 Diabetes; in: Review of Diabetic Studies (veröffentlicht 10.08.2016), Review of Diabetic Studies
- Sohaib Haseeb, Bryce Alexander, Adrian Baranchuk: Wine and Cardiovascular Health; in: Circulation (veröffentlicht 10.10.2017), Circulation
- Ung-Kyu Choi, Ok-Hwan Lee, Joo Hyuk Yim, Chang-Won Cho, Young Kyung Rhee, et al.: Hypolipidemic and Antioxidant Effects of Dandelion (Taraxacum officinale) Root and Leaf on Cholesterol-Fed Rabbits; in: International Journal of Molecular Sciences (veröffentlicht 2010), International Journal of Molecular Sciences
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.