Kalmus ist eine Heilpflanze, die bereits seit dem Altertum zu medizinischen Zwecken verwendet wird. Dabei ist Kalmus insbesondere zur Behandlung von Appetitlosigkeit und zur Verbesserung der Verdauung geeignet.
Teile von Kalmus (Acorus calamus) wie beispielsweise die Blätter und Rhizome werden traditionell in unterschiedlichen medizinischen Zubereitungen zur Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden verwendet. Unter anderem wird die Heilpflanze im Ayurveda, Unani, Siddha und in der traditionellen chinesischen Medizin gegen Appetitlosigkeit, Koliken, Krämpfe, Durchfall, Verdauungsstörungen und Blähungen eingesetzt, berichtet ein indisches Forschungsteam in dem Fachmagazin Phytomedicine.
Verschiedene bioaktive Inhaltsstoffe
Die Wirkung gegen die genannten Beschwerden scheint laut den Forschenden auf die Inhaltsstoffe zurückzugehen, wobei Alpha- und Beta-Asaron die vorherrschenden bioaktiven Komponenten in der Pflanze seien. Das Team fügt hinzu, dass es allerdings auch Berichte über die Genotoxizität und Mutagenität von Beta- und Alpha-Asaron gebe, was ihre Verwendung in hohen Dosen einschränkt.
In einer zweiten unabhängigen Untersuchung wird ebenfalls über die Wirksamkeit von Kalmus zur Behandlung von Appetitlosigkeit, Durchfall und Verdauungsstörungen berichtet.
Hierbei werden insbesondere das therapeutische Potenzial von ätherischen Ölen, Phenylpropanoiden, Sesquiterpenen, Monoterpenen, Xanthonen, Glykosiden, Flavonen, Lignanen, Steroiden und anorganischen Inhaltsstoffen hervorgehoben.
Wissenschaftlich bestätigte Wirkung
In einer Übersichtsarbeit zu den medizinischen Eigenschaften von Kalmus wird zudem deutlich, dass zahlreiche Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften die medizinischen Eigenschaften von Kalmus bestätigen.
Eine der ausgewerteten Studie habe auf eine große Anzahl sekundärer Stoffwechselprodukte hingewiesen, die möglicherweise für die festgestellten vielfältigen medizinischen Eigenschaften wie die Wirkung gegen Durchfall, Verdauungsstörungen (Dyspepsie) und andere gesundheitliche Beschwerden verantwortlich sind, so das Forschungsteam.
Zusammengenommen machen die Ergebnisse deutlich, dass Kalmus eine natürliche und rein pflanzliche Möglichkeit zur Verbesserung des Appetits und der Behandlung von verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden bietet. Bezüglich der Anwendungsform und Dosierung sollte allerdings vorab eine ärztliche Rücksprache erfolgen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sandeep B. Rajput, Madan B. Tonge, S. Mohan Karuppayil: An overview on traditional uses and pharmacological profile of Acorus calamus Linn. (Sweet flag) and other Acorus species; in: Phytomedicine (veröffentlicht 15.02.2014), Phytomedicine
- Amrita Devi Khwairakpam, Yengkhom Devi Damayenti, Anindita Deka, Javadi Monisha, Nand Kishor Roy, et al.: Acorus calamus: a bio-reserve of medicinal values; in: Journal of Basic and Clinical Physiology and Pharmacology (01.02.2018), Journal of Basic and Clinical Physiology and Pharmacology
- Deepak Chandra, Kundan Prasad: Phytochemicals of Acorus calamus (Sweet flag); in : Journal of Medicinal Plants Studies (veröffentlicht 2017), Journal of Medicinal Plants Studies
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.