Ungesunde Snacks können sich auch bei einer ansonsten gesunden Ernährung negativ auf den Blutzucker und das Körperfett auswirken und das Risiko für Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
In einer aktuellen Studie unter Beteiligung von Fachleuten des King’s College London wurde untersucht, wie sich die Häufigkeit, Qualität und der Zeitpunkt des Konsums von Snacks auf die kardiometabolische Gesundheit auswirkt. Die Ergebnisse sind in dem „European Journal of Nutrition“ veröffentlicht.
Snack-Konsum von über 859 Menschen untersucht
Das Team analysierte den Snack-Konsum von 854 Teilnehmenden. Dafür wurden jegliche Zwischenmahlzeiten, also Lebensmittel oder Getränke, welche zwischen den Hauptmahlzeiten konsumiert wurden, über einen Zeitraum von zwei bis vier Tagen erfasst.
Die Fachleute ermittelten die durchschnittliche Häufigkeit und Qualität der Zwischenmahlzeiten sowie den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit, der Qualität und dem Zeitpunkt des Konsums von Snacks mit kardiometabolischen Blut- und anthropometrischen Markern anhand von sogenannten Regressionsmodellen analysiert.
Es zeigte sich, dass vielen Teilnehmenden ihre konsumierten Zwischenmahlzeiten nicht mit den gesunden Hauptmahlzeiten in Einklang stehen, berichtet das Team. Dies habe negative Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der Gesundheit, was beispielsweise den Blutzucker- und Fettgehalt betreffe.
Snacks ein wichtiger Ernährungsfaktor
Die Analyse ergab, dass 95 Prozent der Teilnehmenden zu Snacks griffen und die Zwischenmahlzeiten dabei im Durchschnitt 24 Prozent der täglichen Energieaufnahme ausmachten. Durchschnittlich konsumierten die Teilnehmenden 2,28 Snacks täglich, wobei 47 Prozent der Teilnehmenden zwei Snacks am Tag und 29 Prozent mehr als zwei Snacks am Tag zu sich nahmen, berichten die Forschenden.
Insgesamt gaben 26 Prozent der Teilnehmenden an, zwar gesunde Hauptmahlzeiten zu sich zu nehmen, jedoch auch Snacks von minderwertiger Qualität zu konsumieren, welche mit schlechteren Markern der Gesundheit verbunden sind. Zusätzlich berichteten diese Personen auch über ein stärkeres Hungergefühl.
Ungesunde Snacks erhöhen BMI und Fettmasse
Der Konsum von ungesunden Snacks war mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI), einer höheren viszeralen Fettmasse und einer höheren postprandialen Triglyceridkonzentration verbunden – alles Faktoren, die unter anderem ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit bedingen, erläutert das Team.
Keine Snacks nach 21 Uhr
Ein weiterer Faktor, der sich bei den Zwischenmahlzeiten negativ auswirken könne, sei der Zeitpunkt der Snacks. Laut den Fachleuten war der Konsum von Snacks nach 21 Uhr im Vergleich zu allen anderen Zeiten mit schlechteren Blutmarkern verbunden.
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Snacks sollten gesund sein
Da fast ein Viertel der aufgenommenen Kalorien bei 95 Prozent der Menschen aus ungesunden Snacks stammen, erscheint der Austausch von ungesunden Zwischenmahlzeiten (beispielsweise Kekse und Chips) gegen gesunde Snacks (beispielsweise Obst und Nüsse) eine effektive Möglichkeit zur Verbesserung der Gesundheit, betont die Studienautorin Dr. Sarah Berry in einer Pressemitteilung.
Diese Studie bestätigt, dass die Qualität von Lebensmitteln der treibende Faktor für positive gesundheitliche Auswirkungen ist. „Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Eiweiß und Hülsenfrüchten ist der beste Weg, um unsere Gesundheit zu verbessern“, ergänzt die Studienautorin Dr. Kate Bermingham.
So hatten Teilnehmende, die häufig hochwertige Snacks (beispielsweise Nüsse und Obst) konsumierten, mit höherer Wahrscheinlichkeit ein gesundes Körpergewicht, verglichen mit Personen, die ungesunde Snacks oder überhaupt keine Snacks zu sich nehmen.
Außerdem scheint der Konsum von qualitativ hochwertige Snacks auch zu einer besseren Stoffwechselgesundheit und weniger Hunger beizutragen, fügt das Team hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kate M. Bermingham, Anna May, Francesco Asnicar, Joan Capdevila, Emily R. Leeming, et al.: Snack quality and snack timing are associated with cardiometabolic blood markers: the ZOE PREDICT study; in: European Journal of Nutrition (veröffentlicht 15.09.2023), European Journal of Nutrition
- King’s College London: A quarter of people are undoing the benefits of healthy meals by unhealthy snacking (veröffentlicht 15.09.2023), King’s College London
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.