Die Häufigkeit des Stuhlgangs und dessen Konsistenz können auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen und stehen bei Frauen in der Menopause auch mit dem Auftreten von Wechseljahrbeschwerden in Zusammenhang. Veränderungen der Darmflora könnten dabei die Grundlage des Zusammenhangs bilden.
In einer aktuellen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Vilnius University wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Wechseljahrbeschwerden, gastrointestinalen Symptomen und erlebtem Stress bei Frauen in der Prämenopause und Postmenopause besteht. Die Studienergebnisse sind in dem Fachjournal „Menopause“ veröffentlicht.
Wechseljahrbeschwerden weit verbreitet
Da die allgemeine Lebenserwartung zugenommen hat, verbringen viele Frauen 30 bis 40 Prozent ihres Lebens in der Postmenopause, erläutern die Fachleute. Bis zu 80 Prozent der Frauen seien in den Wechseljahren von typischen Beschwerden betroffen, die ihre Lebensqualität zumindest für eine gewisse Zeit beeinträchtigen.
Eines dieser Symtpome sind Hitzewallungen, unter denen Betroffene durchschnittlich für 7,4 Jahre leiden, so das Forschungsteam. Aus Studien gehe jedoch hervor, dass manche Frauen auch über mehr als zehn Jahre unter Wechseljahrbeschwerden leiden.
Einfluss der Darmflora auf die Gesundheit
In den letzten Jahren ist die Bedeutung der Darmflora für die Gesundheit zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt und sowohl die Darmflora als auch das Fehlen von Sexualhormonen in der Menopause kann das weibliche Nervensystem beeinflussen, insbesondere wie Frauen auf Stress reagieren, erklären die Forschenden in einer Pressemitteilung weiter, dass
Die Darmflora spiele eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der weiblichen Sexualhormone, aber die Sexualhormone beeinflussen laut den Fachleuten andersherum auch die Darmflora. Im Alter seien zudem bei den Sexualhormonen und der Darmmikrobiota verschiedenen Veränderungen feststellbar, was insbesondere während des Übergangs zur Menopause gelte.
Verbindung zwischen Stress und Wechseljahrbeschwerden
So habe sich die Frage gestellt, ob ein Zusammenhang zwischen Wechseljahrbeschwerden, Stress und Magen-Darm-Problemen besteht. Anhand der Daten von knapp 700 Frauen untersuchte das Team die möglichen Zusammenhänge und kommt zu dem Schluss, dass Stress und einige gastrointestinale Faktoren mit den Beschwerden in Verbindung stehen.
Beispielsweise waren die Häufigkeit des Stuhlgangs und die Konsistenz des Stuhls mit den auftretenden Wechseljahrbeschwerden verbunden, wobei ein besonders auffälliger Zusammenhang zwischen Verstopfungen und dem Auftreten von Hitzewallungen bestand, berichtet das Team. Bei Frauen mit Verstopfungen seien die Wechseljahrbeschwerden deutlich ausgeprägter ausgefallen, als bei Frauen mit normaler Stuhlkonsistenz.
Die Fachleute konnten außerdem weitere Faktoren identifizieren, die in Verbindung mit der Häufigkeit und der Intensität der Wechseljahrbeschwerden standen, darunter beispielsweise der Body-Mass-Index (BMI), körperliche Aktivität sowie zuvor diagnostizierte Depressionen und Angststörungen.
Insgesamt verdeutliche die Studie, wie der Östrogenverlust in den Wechseljahren verschiedene Körpersysteme beeinträchtigen und Symptome verursachen kann, die offenbar miteinander zusammenhängen. „Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um den Zusammenhang zwischen Stress, Magen-Darm-Beschwerden und Wechseljahresbeschwerden zu bestätigen“, resümiert das Forschungsteam. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ieva Brimienė, Monika Šiaudinytė, Aurelijus Burokas, Ramune Grikšienė: Exploration of the association between menopausal symptoms, gastrointestinal symptoms, and perceived stress: survey-based analysis; in: Menopause (veröffentlicht 27.06.2023), Menopause
- The Menopause Society: What's in your gut could be aggravating your menopause symptoms (veröffentlicht 10.10.2023), The Menopause Society
Wichtiger Hinweis:
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